Neuer Finanz-Porno von FMW

In den Jahren 2014 und 2015 hing ich Finanzmarktwelt und Godmode Trader täglich an den Lippen. Anfang 2016 wurde mir klar: Das ist Finanzpornographie, die für langfristig orientierte Anleger nicht nur nutzlos, sondern auch schädlich ist.

Unter reißerischen Überschriften werden nach Börsenschluss die Kursverläufe irgendwie erklärt. Hauptsache Klicks. Das bringt Umsatz. Panik und Gier werden ausgenutzt und verstärkt.

Nebeneffekt ist, dass die Leser verkaufen wollen was sie im Depot haben – und kaufen wollen was sie nicht im Depot haben. Broker verdienen am Hin und Her und reiben sich die Hände.

Ob die Prognosen von Journalisten-Darstellern wie Markus Fugmann, die vor Jahren getroffen wurden, zutrafen, wird nie überprüft.

Von solchen Seiten habe ich mich die letzten 4 Jahre fern gehalten, doch heute Vormittag schlug mir Google News den gestrigen FMW-Artikel „Apple und der Schneeball-Effekt durch ETFs“ vor. Darin versucht Herr Fugmann seinen Lesern weiszumachen, dass die Aktien großer Unternehmen dadurch stärker als andere steigen, dass die ETFs sie kaufen (müssen), um den jeweiligen Index abzubilden.

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Analysten: Die Astrologen am Aktienmarkt

Ich finde es immer wieder ulkig, wenn die Analysten der Banken ihre Kursziele und Kauf-/Verkaufsempfehlungen in die Welt hinaus posaunen. Ebenso, wenn die Banken zu Jahresbeginn Zielmarken für die Jahresschlusskurse von DAX & Co. abgeben. Finanzpornographie vom Feinsten.

Es wird euch ebenso gehen wie mir: Hin und wieder läuft uns tatsächlich jemand über den Weg, der Wert auf diese Zahlen legt. So wie es Menschen gibt, die Horoskope lesen.

Mein heutiges Tageshoroskop sagt mir, dass der Mond eine Trendwende für mich als Widder einleitet. Ich werde mich gut fühlen, sehr stabil und die Ärgernisse der letzten Tage vergessen. Ich werde neu starten und den Schalter umlegen. Am Nachmittag werden Termine zu meinen Gunsten verlaufen. Jemand wird ein gutes Wort für mich einlegen. Den Abend soll ich mit einer Tasse Tee oder einem Glas Wein ausklingen lassen. Na dann, Prost!

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Mein Fotoalbum für Bärenmärkte

Heute möchte ich einige Bilder mit euch teilen, die mich in meiner Rolle als langfristig orientierter Privatanleger  sehr motivieren und die ich mir immer wieder gern ansehe – und ich hoffe, dass es euch ebenso geht.

Einen ähnlichen Beitrag hatte ich vor anderthalb Jahren veröffentlicht. Inzwischen sind viele neue Bilder hinzugekommen – und Leser 🙂

 

#1 – Der Dow und sein Lichtschwert

Das erste Bild stammt aus einem Beitrag, der etwas älter als ein Jahr ist.

Der Dow Jones hatte zuvor erstmals die Marke von 20.000 Punkten überschritten und die Medien träumten von 25.000 oder gar 30.000 Punkten. Ich denke schon an die Million.

Möge die Macht (der Zinseszins) mit uns sein.

Dow Jones

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Warum ich niemals Buy & Hold betreiben werde

Häufig berichtete ich über meinen Wandel vom Trader zum Buy & Hold Investor, dessen Vollendung ich auf den August 2015 datierte. Doch betreibe ich tatsächlich Kaufen und Halten im wahrsten Sinne?

7 der 24 Unternehmensbeteiligungen, die ich seit August 2015 eingegangen bin, habe ich bereits wieder aufgelöst. Das klingt nicht nach langfristiger Orientierung und schon gar nicht nach ruhiger Hand, oder?

8 Positionen hat Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway allein im zweiten Halbjahr 2016 abgestoßen (hinzu kamen Reduzierungen bei weiteren 7 Positionen). Das ist mehr, als ich in der vierfachen Zeit losgeworden bin. Eine schwache Rechtfertigung, ich weiß.

Der von mir sehr geschätzte Tim Schäfer, der mitverantwortlich für meinen Strategiewandel sowie meine Blogger-„Karriere“ war, brüstet sich häufig damit, keine seiner Unternehmensbeteiligungen verkaufen zu wollen, solange er lebt.

Eine solche Disziplin ist bewundernswert, doch führt dies langfristig zu optimalen Ergebnissen?

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Lärmender Markt? Kopfhörer auf!

Auf die Woche genau vor zwei Jahren habe ich meinen ersten Aktienkauf getätigt.

Zwei Jahre. Jemand, der den Neuen Markt und die Finanzkrise mitgemacht hat, wird sagen: „Ach, wie süüüß!“. Für einen langfristig orientierten Investor sind zwei Jahre nichts. Nicht mal ein halber Konjunkturzyklus.

Stimmungen am Markt einzuordnen ist schwierig, wenn man noch nicht jede Konjunkturphase aktiv an der Börse miterlebt hat. Doch ich bekomme allmählich ein Gefühl.

Urkomisch finde ich, mit welchen Nachrichten abends die Kursentwicklungen erklärt werden. Manchmal frage ich mich, wie die „Experten“ das anstellen. Ist es immer derselbe Affe, den man mit dem Finger auf die Zeitung tippen lässt? Oder sind die Journalisten jeden Tag in einem anderen Zoo unterwegs?

Vor kurzem schrieb ich, dass nur 35 der 145 Tagesänderungen von mehr als 5% im Dow Jones mit einem konkreten Ereignis in Verbindung gebracht werden können. Das sind gerade einmal 24 Prozent.

Schauen wir mal, was sich so ereignet hat, seitdem ich die Finanzmärkte intensiv verfolge.

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Ein gutes Jahr (Teil 1)

Meine Geburtsstunde als Investor war der Vormittag des 25. August 2015. Ich nutzte den weltweiten Marktcrash, um meine ersten Positionen zu eröffnen – mit dem Ziel, langfristig an diesen Unternehmen beteiligt zu bleiben.

Seitdem ist ein Jahr vergangen – ein guter Zeitpunkt, um zurückzublicken und meine Rendite für das erste Jahr zu ermitteln. Doch eines nach dem anderen.

Die Vorgeschichte

Im ersten Halbjahr 2014 fühlte ich mich wohl damit, mein Vermögen auf dem Girokonto herumliegen zu haben. Ich hatte kein Depotkonto und noch nicht mal ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto. Über Vermögensaufbau machte ich mir keine Gedanken. Und für den Beginn der Altersvorsorge hätte ich noch ein paar Jahre Zeit, dachte ich mir. Wenn ich heute an diese Zeit zurückdenke, wird mir schwindelig. Wer war dieser Typ, der sein Vermögen zinslos vergammeln ließ?

Den Aktienmarkt hielt ich für eine Spielwiese reicher Schnösel und gieriger Spekulanten. Börse war für mich Gordon Gekko.

Gordon Gekko
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