So manches Bild sagt mehr als Tausend Worte.
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Ein besonders abstoßender Fall von Medien-Manipulation
Nigel Farage hielt diese Woche seine letzte Rede im Europäischen Parlament, dem er die letzten 20 Jahre angehörte. Bei der Europawahl 2019 im Vereinigten Königreich siegte seine Partei mit überwältigender Mehrheit, holte 55% mehr Stimmen als die zweitplatzierte Partei. Er kämpfte die letzten 27 Jahre für den gestern vollzogenen Brexit.
Seine 4-minütige Rede enthielt interessante Punkte, über die man geteilter Meinung sein kann. Diese möchte ich zitieren und mit erklärenden Stichpunkten ergänzen, bevor ich auf die erschreckende Reaktion der deutschen Medien zu sprechen komme.
War was?
„Denke nicht in Kursbewegungen. Denke in Geschäftsergebnissen.“
„Seien Sie ängstlich, wenn die Welt gierig ist und seien Sie gierig, wenn die Welt ängstlich ist.“
„An der Börse ist 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven und das Geld haben, das minus 1 auszuhalten.“
„Wenn jemand gute Aktien hat, wäre er verrückt, wenn er nur wegen eines Kursrückschlags verkaufen würde. Ich suche Unternehmen, die ich verstehe und von deren Zukunftsaussichten ich überzeugt bin.“
„Ich denke nicht darüber nach, ob ein Markt nach oben oder nach unten geht. Ich kümmere mich nur darum, ob ich ein Unternehmen zu einem akzeptablen Preis kaufen kann. Ich sehe mich nicht als Teil eines Bullenmarkts, sondern als Teilhaber an wunderbaren Firmen. Ich muss zu einem Preis kaufen, der mich glücklich macht.“
Mit diesen 5 Zitaten von Warren Buffett und André Kostolany ist eigentlich alles gesagt, was man zum gestrigen Börsentag – dem Tag nach dem Brexit-Votum – sagen muss.
Bereits früh am Morgen war klar: Es wird ein wunderbarer Tag für Schnäppchenjäger. Ich selbst habe nicht zugeschlagen, da mir mein Notgroschen heilig ist (den ich zuletzt zweimal erhöht habe) und da ich für größere Ausgaben im vierten Quartal spare. Unter anderem plane ich, meine Bafög-Schulden auf einen Schlag zurückzuzahlen.
Die Angst vor dem Brexit geht um
Ein beliebter Spruch in der Finanzwelt lautet: „Kurse machen Nachrichten, nicht umgekehrt!“. Nachdem ich die Aktienmärkte nun knapp 2 Jahre lang beobachtet habe, muss ich sagen: An dieser Aussage ist was dran!
Im Juni und Juli des vergangenen Jahres wurde die Volatilität des DAX mit dem griechischen Schuldendrama erklärt. Ging es den Griechen davor und danach besser? Wohl kaum. Haben wir seitdem nochmal einen Bericht gesehen, der die Entwicklung der Aktienkurse deutscher Unternehmen mit der Griechenlandkrise in Verbindung gebracht hat? Ich zumindest nicht.
Im August und September musste China für die Kursverluste herhalten. Heute stehen DAX und S&P 500 höher als zu den damaligen Tiefstkursen. Wächst die chinesische Wirtschaft seitdem wieder schneller? Mitnichten.
Später wurden größere Kursausschläge wahlweise mit dem VW-Skandal, der FED-Zinserhöhung, der Ölpreisentwicklung oder dem Geflüster des Herrn Draghi erklärt.
Jeden Abend wollen die Journalisten den Bürgern eine sinnvolle Begründung für die Kursentwicklung liefern.