Geld als Kontrollsystem

Ein Mitglied des iranischen Parlaments droht damit, Frauen ihre Bankaccounts einzufrieren, falls sie keine Kopfbedeckung tragen. (hier der Artikel von heute)

Das Thema finanzielle Überwachung und Kontrolle ist keineswegs neu; und auch nicht auf Entwicklungs- und Schwellenländer begrenzt. In Kanada wurden vor zwei Jahren die Konten derer, die Proteste der LKW-Fahrer gegen Covid-Gesetze unterstützten, eingefroren.

Einer guten Freundin von mir wurde gerade 4 Wochen lang der Zugang zu ihrem Bankkonto gesperrt.

Die EZB arbeitet gerade an der Einführung einer CBDC (Central Bank Digital Currency), deren einziges neues Feature ist: mehr Kontrolle über die Bürger. Geld wird dann nur noch zweckgebunden ausgegeben werden können; und finanzielle Bestrafung und Exklusion war nie einfacher.

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Liebe ARD, diese Sendung war eine Enttäuschung!

Gestern wurde in der ARD bei „Hart aber fair“ 75 Minuten lang über das Thema Geldanlage debattiert. Die Chance, ein breites Publikum vernünftig aufzuklären, wurde leider vertan.

Die Formulierung des Themas lässt schon einiges erahnen: „Zocker belohnen, Sparer bestrafen – Zinspolitik gegen die Bürger?“

Das soll eine Anspielung darauf sein, dass die Aktienmärkte sich in den Jahren der Nullzinspolitik glänzend entwickelt haben. Leider werden Aktienbesitzer hier über einen Kamm geschert und als Zocker gebrandmarkt.

Es mag viele Trader geben, deren durchschnittliche Haltedauer nur Minuten, Stunden oder wenige Tage beträgt. Leute wie mich und meine Leser, bei denen Aktien ein Baustein der Altersvorsorge sind, als Zocker zu bezeichnen, ist jedoch Unsinn.

Die Sendung war leider eine ganz schwache Vorstellung.

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Wieso die Normalisierung gelingen kann und muss

Die Entwicklung der Aktienmärkte wurde in den vergangenen 7 Jahren stark von der Politik der großen Notenbanken beeinflusst. Auch in Zukunft werden Wirtschaft und Kursentwicklung von deren Geldpolitik abhängen. Ich hatte zuletzt einen kurzen Beitrag dazu verfasst: „Wann werden die drogenabhängigen Märkte auf Entzug gesetzt?

Heute hat Clemens Schmale auf der Guidants-Plattform einen weiteren interessanten Beitrag dazu geliefert:

„In diesen Tagen steht viel auf dem Spiel. Es geht im Kern um nicht weniger als die Entscheidung, ob sich die globale Geldpolitik jemals wieder normalisieren kann.

Die Volatilität an den Märkten zu Beginn des Jahres hat viele aufgeschreckt. Nichts schien den Kursrutsch aufhalten zu können, doch dann kam ein Reigen an Zinsentscheidungen der Notenbanken. Innerhalb von zwei Wochen veröffentlichen die EZB, die US-Notenbank Fed und die Bank of Japan ihre Pläne für die zukünftige Geldpolitik.

Die EZB deutete weitere Lockerung an. Das stabilisierte den Markt. Die US-Notenbank war in ihrem Statement sehr vorsichtig. Für viele klang es so als würde die Fed von ihrem Plan abrücken die Zinsen in diesem Jahr 4 Mal anzuheben. Die Entscheidung der japanischen Notenbank brachte dann den entscheidenden Durchbruch. Sie senkte die Zinsen erstmalig in den negativen Bereich. Weltweit war der Jubel groß.

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Wann werden die drogenabhängigen Märkte auf Entzug gesetzt?

Markus Fugmann von finanzmarktwelt.de vergleicht die Aktienmärkte gern mit Drogensüchtigen – ein sehr treffender Vergleich, wie ich finde.

Die Dealer sind die großen Notenbanken: allen voran die Federal Reserve (FED), daneben die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of Japan sowie die People’s Bank of China.

Wie man es in den letzten Jahren von ihnen gewohnt war, haben alle 4 den Märkten in den vergangenen zwei Wochen einen weiteren Schuss gesetzt und damit die Stimmung aufgehellt.

DrogenZig Billionen US-Dollar, Euro, Yen und Yuan werden in die Märkte gepumpt. Die Zinsen werden immer weiter gesenkt. Vielerorts sind die Zinsen bereits im negativen Bereich (z.B. Eurozone, Japan, Schweiz, Dänemark)!

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