Ein beliebter Spruch in der Finanzwelt lautet: „Kurse machen Nachrichten, nicht umgekehrt!“. Nachdem ich die Aktienmärkte nun knapp 2 Jahre lang beobachtet habe, muss ich sagen: An dieser Aussage ist was dran!
Im Juni und Juli des vergangenen Jahres wurde die Volatilität des DAX mit dem griechischen Schuldendrama erklärt. Ging es den Griechen davor und danach besser? Wohl kaum. Haben wir seitdem nochmal einen Bericht gesehen, der die Entwicklung der Aktienkurse deutscher Unternehmen mit der Griechenlandkrise in Verbindung gebracht hat? Ich zumindest nicht.
Im August und September musste China für die Kursverluste herhalten. Heute stehen DAX und S&P 500 höher als zu den damaligen Tiefstkursen. Wächst die chinesische Wirtschaft seitdem wieder schneller? Mitnichten.
Später wurden größere Kursausschläge wahlweise mit dem VW-Skandal, der FED-Zinserhöhung, der Ölpreisentwicklung oder dem Geflüster des Herrn Draghi erklärt.
Jeden Abend wollen die Journalisten den Bürgern eine sinnvolle Begründung für die Kursentwicklung liefern.