Meine Eltern haben in ihrem Leben viele richtige Entscheidungen getroffen. Die Entscheidung, vor Jahren einen Riester-Vertrag abzuschließen, gehört meiner Meinung nach nicht dazu. Die Nachteile gegenüber dem Aktiensparen liegen für mich klar auf der Hand:
1.) Die langfristige Rendite am Aktienmarkt ist höher als die durchschnittliche Riester-Rendite.
2.) „Riestern“ bietet keinerlei Flexibilität. Man zahlt monatlich einen festen Betrag ein. Aktiensparen bietet die Möglichkeit, mal mehr, mal weniger zu investieren. Außerdem kann man sich zu jedem Zeitpunkt den gegenwärtigen Wert – oder nur einen Teil davon – auszahlen lassen.
3.) Aktiensparen generiert ein regelmäßiges Zusatzeinkommen durch Dividenden.
4.) Bei Aktien entscheidet man selbst, in welches Unternehmen man investiert. Kein Riester-Sparer weiß, wohin sein Geld fließt.
5.) Jedem 10-Jährigen kann ich verständlich machen, wie Unternehmen Geld verdienen und wie ich mit deren Aktien Geld verdiene. Um jeden Satz in einem Riester-Vertrag zu verstehen und sämtliche Kosten aufzudecken, muss ich schon eine Doktorarbeit darüber schreiben.
6.) Ich weiß nicht, was mit euren eingezahlten Riester-Beiträgen passieren würde, solltet ihr vor der ersten Auszahlung zu Tode kommen. Ehrlich gesagt will ich es auch nicht wissen. Doch ich kann euch sagen, was nach eurem Tod mit eurem Aktiendepot passiert: Es geht an eure Erben.
7.) Außerhalb Deutschlands kann mit diesem Riester-Zeug niemand etwas anfangen. Stellt euch vor, ihr lernt im Urlaub eine US-Amerikanerin oder einen US-Amerikaner kennen, verliebt euch, zieht in die USA, wechselt vielleicht sogar die Staatsbürgerschaft. Nun erzählt mal den Amis, dass ihr 15 Jahre lang „geriestert“ habt und die entsprechende Rente beziehen wollt. Sie werden euch auslachen.
Mit Riester-Verträgen kann man viel Geld verdienen – aber nur dann, wenn man als Berater tätig ist, seinen Kunden die Verträge andreht, eine fette Provision bekommt und diese in Aktien anlegt.