Warum die Daimler-Aktie in den letzten 20 Jahren eine schlechtere Geldanlage war als das Festgeldkonto

Die Daimler-Aktie zählt seit vielen Jahren zu den beliebtesten Aktien unter deutschen Kleinanlegern.

Heute möchte ich euch erklären, warum ich Automobilhersteller als schreckliche Investments einschätze und warum es mich nicht wundert, dass Festgeld in den letzten 20 Jahren eine höhere Rendite abgeworfen hat als die Daimler-Aktie.

Ich halte meine Analyse bewusst kurz, weil ich glaube, dass der Großteil der Daimler-Kleinanleger keine Lust auf lange Analysen hat. Sie sehen die Fahrzeuge auf der Straße, wissen um die langjährige Historie, sehen die 5% Dividendenrendite und das 7er KGV und schon sind 1.000 Euro investiert.

Wenn ich ein Unternehmen analysiere, dann gehe ich wie folgt vor.
(1) Analyse des Geschäftsmodells
(2) Analyse der Geschäftsentwicklung (letzte 10+ Jahre)
(3) Analyse des Marktes
(4) Bestimmung des fairen Preises

Überzeugt mich der 1. Teil nicht, dann mache ich erst gar nicht weiter. Überzeugt mich der 1. Teil, aber der 2. nicht, dann bleibt es dabei. Überzeugen mich die ersten 2 Teile, aber der 3. nicht, dann ist hier für mich Schluss.

Bei Daimler bin ich erst gar nicht zum 2. Teil gekommen. Somit geht es hier im Folgenden auch nicht um die Konkurrenzsituation oder Management-Entscheidungen. Dieter Zetsche mag ein guter Vorstandsvorsitzender sein. Vielmehr möchte ich euch vor Augen führen, warum die Daimler-Aktie für mich auch dann ein schlechtes Investment wäre, wenn 99 von 100 Management-Entscheidungen richtig und sogar im Sinne langfristig orientierter Aktionäre getroffen werden würden.

Um es kurz zu halten, gehe ich nur auf 2 Punkte ein: Profitabilität und Verschuldung.

Da die Daimler-Zahlen allein wenig aussagekräftig wären, ziehe ich zum Vergleich 2 Automobilzulieferer heran, an denen ich beteiligt bin und die ich somit für erheblich bessere Investments halte: Continental und Gentex.

Mir ist klar, dass ein Vergleich von Unternehmen auf unterschiedlichen Stufen der Supply Chain etwas hinkt, doch da ich Automobilhersteller grundsätzlich für schlechte Investments halte, ist dies die beste Option.

Profitabilität

Hinweis: Da Profitabilitätskennzahlen mit buchhalterischen Tricks leicht manipuliert werden können, sind sämtliche Profitabilitätskennzahlen, die ich im Folgenden angebe, auf den gesamten Zeitraum von 2012 bis 2016 bezogen, also auf die letzten 5 Geschäftsjahre.

a) Jahresüberschuss / Umsatz

Teilt man den Jahresüberschuss – also den Gewinn nach Zinsen und Steuern – durch den Umsatz, so erhält man die Netto-Umsatzrendite. Eine äußerst wichtige Kennzahl für Aktionäre, die häufig einen guten Indikator für die Burggraben-Eigenschaft eines Unternehmens darstellt.

Im Prinzip beantwortet diese Kennzahl die Frage: Inwieweit ist das Unternehmen in der Lage, Preise weit über den Herstellungskosten zu erzielen und dafür zu sorgen, dass diese Differenz (Marge) auch nach Abzug von Vertriebs- und Verwaltungskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten, Zinsen und Steuern möglichst hoch bleibt?

Daimler: 6%
Continental: 6%
Gentex: 20%

Hier zeigt sich, was ein enorm hoher Marktanteil und eine Technologie-Führerschaft ausmachen (Gentex). Volkswagen, Toyota, Ford & Co. akzeptieren als Gentex-Kunden weitaus höhere Preise.

b) Kosten für Herstellung, Vertrieb und Verwaltung

Schauen wir uns etwas genauer an, wie Gentex auf erheblich höhere Margen kommt.

Der Anteil der Herstellungskosten („cost of goods“) am Umsatz beträgt bei Daimler 78%, bei Continental 75% und bei Gentex lediglich 62%.

Für Vertrieb und Verwaltung wendet Daimler 11% vom Umsatz auf, Continental 8% und Gentex nur 4%.

c) Cash Flow

Der Jahresüberschuss ist eine Kennzahl der Buchhaltung. Mit dem Cash Flow, also dem Zahlungsüberschuss, kann man weniger „herumtricksen“. Von dem Geld, was in das Unternehmen hineinfließt, zieht man einfach das ab, was herausfließt.

Ich habe die Kapitalflüsse aus operativem Geschäft, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit aufsummiert (dies ergibt den Cash Flow) und dann wieder die Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe hinzu addiert. Diesen Betrag habe ich durch den Umsatz geteilt. Dadurch sieht man, wie viel vom Umsatz übrig bleibt, um es an die Aktionäre zurückzugeben.

Daimler: 2%
Continental: 2%
Gentex: 14%

Cash

Auch hier ist Gentex in einer anderen Welt.

d) Return on Assets (Gesamtkapitalrendite)

Die Gesamtkapitalrendite gibt an, wie hoch die Profitabilität in Relation zum Vermögen ist. Warren Buffett liebt diese Kennzahl. Immer wieder liest man über eine Korrelation dieser Kennzahl zur langfristigen Aktionärsrendite.

Daimler: 4%
Continental: 8%
Gentex: 15%

Der Punkt für die Profitabilität geht damit ganz klar an Gentex.
Und da ich mir diese Kennzahl in den letzten beiden Jahren für dutzende Unternehmen angesehen habe, muss ich sagen: Daimlers 4% sind äußerst schwach!

Verschuldung

Hier mache ich es kurz. Zahlen sagen eben mehr als Worte.

a) Eigenkapitalquote

Daimler: 23%
Continental: 40%
Gentex: 84%

Wettbewerbsvorteil

b) Current Ratio

Für die Current Ratio teilt man das kurzfristige Umlaufvermögen durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten. Je größer das Verhältnis, umso liquider ist das Unternehmen.

Daimler: 120%
Continental: 113%
Gentex: 435%

c) Debt / Equity

Eine weitere wichtige Verschuldungskennzahl ist Debt/Equity. Hierfür teilt man die langfristigen Schulden durch das Eigenkapital. Je niedriger, desto besser.

Daimler: 123%
Continental: 18%
Gentex: 2%

Nein, hier ist mir kein Tippfehler unterlaufen. Der Wert für Daimler ist tatsächlich so (vergleichsweise) katastrophal wie dargestellt.

Pferderennen Jockey

Daimler muss einen immer größeren Schuldenberg anhäufen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Wozu ein solches Geschäftsmodell führen kann – insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – zeigte die Insolvenz von General Motors im Jahr 2009.

Shareholder Value

Nun aber Butter bei die Fische! Schluss mit dem Gelaber über Bilanz, GuV und Kapitalflussrechnung! Was kam denn konkret bei den Aktionären an?

Ich entschuldige mich hiermit für den reißerischen Titel („20 Jahre“) meines Artikels. Tatsächlich findet man auf finanzen.net „nur“ tägliche Kurse bis zurück zum Januar 1998.

Somit entschied ich mich bei der Ermittlung der jährlichen Kurssteigerung für die 19 Jahre vom 10.06.1998 bis heute (10.06.2017). Es geht also um 19 Jahre, nicht 20. Die Werte habe ich mit dem CAGR-Rechner ermittelt.

Continental: Steigerung um 10,72% pro Jahr
Gentex: Steigerung um 7,92% pro Jahr
Daimler: Rückgang (!) um 1,77% pro Jahr (von 91,74€ auf 65,31€)

Rendite

Die Daimler-Aktionäre unter euch werden jetzt rufen: „Moooment, mein Freund, hier vergisst du den Regen aus herrlichen Dividenden!“.

Ist ja gut. Über finanzen.net habe ich den Mittelwert der Dividendenrenditen von 1999 bis 2016 berechnet. Jahre ohne Ausschüttung gehen hier im Nenner selbstverständlich mit ein.

Continental: 1,67%
Gentex: 1,63%
Daimler: 3,68%

Beides zusammen (Kursentwicklung und Dividenden) ergibt den Total Shareholder Return: die sogenannte Aktionärsrendite. Mir ist klar, dass ein einfaches Aufsummieren von jährlicher Kurssteigerung und mittlerer Dividendenrendite mathematisch nicht ganz sauber ist. Dennoch gehe ich nun so vor. Fällt euch eine bessere Methode ein, um den Shareholder Value mit angemessenem Zeitaufwand zu ermitteln, dann verratet es mir ruhig.

Hier nun also das krönende Finale – die jährliche Aktionärsrendite für die vergangenen 19 Jahre:

Continental: 12%
Gentex: 10%
Daimler: 2%

Der Daimler-Wert ist so katastrophal (bedenkt man das eingegangene Risiko), dass er mich auf die Idee gebracht hat, einen Vergleich mit dem risikolosen Zins anzustellen.

Auf der Homepage der FMH-Finanzberatung habe ich denselben Zeitraum gefiltert (Juni 1998 bis Juni 2017) und mir wurde der Festgeldzins grafisch und tabellarisch angezeigt (MIN, MAX, Durchschnitt). Nehmen wir Durchschnittswerte dieses 19-Jahres-Zeitraums, so kommen wir auf folgende Zinssätze für unterschiedliche Anlagezeiträume.

10 Jahre: 3,6%
7 Jahre: 3,2%
5 Jahre: 2,9%
4 Jahre: 2,8%
2 Jahre: 2,4%

Hätte man ab Juni 1998 einen bestimmten Betrag immer für 2 Jahre auf dem Festgeldkonto geparkt, so hätte man bis heute eine höhere Rendite erzielt als wenn man diesen Betrag im Juni 1998 in Daimler-Aktien gesteckt hätte.

Wir können uns unter absoluten Beträgen mehr vorstellen als unter den vielen Prozentwerten, die ich in diesem Artikel angab. Also: Was wäre in den letzten 19 Jahren aus 5.000 Euro geworden, angelegt zu 12,39% (Continental), 9,55% (Gentex) oder 1,91% (Daimler)?

Continental: 46.004 €
Gentex: 28.288 €
Daimler: 7.163 €

Ein ganz schöner Unterschied.

Alternativen

Wer sein Geld in Unternehmen investieren möchte, die aus Aktionärssicht langfristig aussichtsreicher erscheinen als Daimler, BMW, Volkswagen & Co., der findet womöglich Inspiration in meinen übrigen 155 Blogartikeln. Ein guter Anfang könnten meine letzten Unternehmensanalysen sein. Ich habe mich an all diesen Unternehmen beteiligt. Hier die Links:

Ihr werdet feststellen, dass meine Analysen weit über das hinausgehen, was ich hier für Daimler vorgestellt habe. Unternehmen mit einer derart hohen Verschuldungsrate und einer solch geringen Profitabilität schließe ich als Investments von vornherein aus und muss somit nicht tiefer einsteigen.

paradise

15 Gedanken zu „Warum die Daimler-Aktie in den letzten 20 Jahren eine schlechtere Geldanlage war als das Festgeldkonto

  1. Ich stimme dir zu dass deine beiden Zulieferer (die für Zulieferer auch weit über Durchschnitt sind) wohl die besseren Investitionen sind. Umsatzrendite oder auch Gesamtkapitalrendite sagen da nichts aus wenn sie alleine betrachtet werden. Das große Problem der Autohersteller ist nicht das Geschäftsmodell, sondern die extrem hohe Kapitalbindung. Wäre die niedrig wäre die Umsatzrendite egal – ALDI ist auch ein super Geschäft und hat viel kleinere Umsatz Renditen. Aber die werden ihre waren auch innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen wieder los.
    Dazu ist das Kapitalproblem der Grund warum sich die Autobauer ständig neue Rabattschlachten liefern müssen. Die riesigen Investitionen müssen genutzt werden und sobald hohe Kapazitäten nicht ausgelastet werden hat jedes Unternehmen anreiz aggressiver zu verkaufen.

    Das Problem findet sich übrigens in allen Branchen die viele langfristige Investitionen in relativ austauschbare Güter vornehmen müssen. Aktuell leiden zum Beispiel Schifffahrt und Bergbau extrem, da sind Autobauer mit starken Marken noch besser dran.

    Interessant ist zum Beispiel auch warum Tesla so teuer ist, aber das wird sich sicher auch bald ändern…

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  2. Ich kann mich der aktuellen Kritik an Automobilwerten nur bedingt anschließen. Eher fast ein Grund fur mich hier zu investieren 🙂 Natürlich sind die Kennzahlen von Daimler vergleichsweise schlecht. Aber womit sollte man hier vergleichen? Vielleicht mehr mit BMW, VW oder Toyota.
    Perspektivisch sehe ich die eMobilität auch bei den etablierten Konzernen. Zudem haben sie eine starke Lobbyarbeit. (Finde ich zwar nicht gut, ist aber für den Geschäftserfolg sicherlich nicht hinderlich…).
    Was mich aber an dem Vergleich am meisten stört ist der Betrachtungszeitraum. 1997/1998 stand Daimler am absoluten Hochpunkt. Wenn man hier einmalig investiert hat, wäre es natürlich blöd. Daher könnte man vielmehr die Daten nutzen, um für die zeitliche Diversifikation durch Aktiensparpläne zu werben. Wie würde das Ergebnis aussehen, wenn man die vorstellten Aktien über einen Zeitraum von bspw. 5 Jahren bespart hätte?

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  3. Üblicherweise wird ja immer ein 10 Jahres Zeitraum betrachtet.
    Abweichungen von solchen Standards führen dann ja immer gleich zu der Frage: Warum?
    Vermutlich weil hier mal wieder die Zahlen so gewählt wurden, damit sie einem am besten für die eigene Argumentation passen. So zumindest der spontane Verdacht.

    Fraglich ist aber auch was einem die Betrachtung bringt was in der Vergangenheit war.
    Hinterher weiß man es immer besser! Interessanter wäre was für die nächsten 20 Jahre die beste Wahl wäre. Dummerweise kann dort sowieso jeder nur vermuten und keiner weiß es…

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    • Hallo Martin,

      von der fehlenden Grußformel abgesehen finde ich es schade und bin überrascht, dass du mir böse Absichten unterstellst.

      Was hätte ich davon, den Zeitraum so zu wählen, dass er meine Hypothese unterstützt? Ich verdiene keinen Cent mit meinem Blog. Was du mit „mal wieder“ meinst, ist mir ebenso unklar.

      Schade finde ich übrigens auch, dass du kein Gegenargument bringst. Warum sollte man deiner Meinung nach langfristig in Automobilhersteller investieren? Und wenn man keine Vergangenheitsdaten verwendet, was sollte man stattdessen verwenden?

      Hätte ich deinen geliebten 10-Jahres-Zeitraum genommen, wäre vermutlich irgendein Schlaumeier vorbeigekommen und hätte geschrieben: „In diesen Zeitraum fällt die schlimmste Wirtschaftskrise der letzten 40 Jahre. Dieser 10-Jahres-Zeitraum ist überhaupt nicht repräsentativ!“. Man kann es eben nicht jedem Recht machen.

      Es geht hier darum, ob Automobilhersteller langfristig (!) gute Investments sind. Langfristig bedeutet für mich: über mindestens zwei vollständige Konjunkturzyklen hinweg. Also habe ich – wie bereits im Beitrag erwähnt – den größtmöglichen Ganzjahreszeitraum genommen, den mir finanzen.net zur Verfügung stellt.

      Gern kannst du die Zahlen für andere Zeiträume (12 Jahre, 10 Jahre, whatever) berechnen und uns deine Ergebnisse präsentieren. Noch mehr würde es mich freuen, wenn du konkret auf das Geschäft eingehen würdest, anstatt dich nur auf Aktienkurse zu versteifen.

      Viele Grüße, Stefan

      PS: Wenn du es genau wissen möchtest: Die Entscheidung für diesen Beitrag und die Berechnung der Zahlen zu Profitabilität und Verschuldung fand lange vor der Ermittlung der Kursentwicklung statt.

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      • Hi Stefan,

        die fehlende Grußformel würde ich mal nicht überbewerten. Gibt es bei den anderen Kommentaren auch nicht und resultiert schlicht aus Bequemlichkeit meinerseits. 😉

        Du willst dein Argument überzeugend vortragen (was auch sonst?). Da ist es denke ich sogar naheliegend die passenden Zahlen rauszupicken. Das wird ja allgemein so gemacht (andere Blogs, Medien oder z.B. auch Werbung von Finanzprodukten) – und auf dieses „allgemein üblich“ bezog sich auch mein „mal wieder“.
        Genau so kann man fragen warum gerade Daimler? Hätte die Argumentation mit anderen Herstellern nicht funktioniert? Oder sogar noch besser?
        War jetzt auch gar nicht so sehr als Vorwurf an dich gedacht (auch wenn es wohl so angekommen ist), sondern eher was ich mir spontan gedacht habe. Vielleicht bin ich auch einfach zu misstrauisch und hinterfrage zu viel..

        Warum Automobilaktien? Da kann ich nur meine Beweggründe nennen:

        Erst mal Diversifikation. Es ist nun mal eine große/wichtige Branche und für mich ist es daher logisch da AUCH zu investieren.

        Gerne wird als Argument ja auch der sogenannte Burggraben eines Unternehmens genommen. Und den sehe ich bei Autoherstellern auch deutlich größer als z.B. bei den Zulieferern. Ohne da jetzt Daten/Zahlen dazu zu haben, dürfte sich ein Zulieferer einfacher austauschen lassen und könnte damit plötzlich viel schlechter da stehen als sich ein neuer Hersteller am Markt etabliert der die alten Hasen in Bedrängnis bringt (Tesla sehe ich da z.B. noch lange nicht als wirkliche Konkurrenz).

        Die Vergangenheit ist ja das „was bisher geschah“. Grundsätzlich müssten wir uns bei Investitionen ja am „und wie geht es weiter?“ orientieren – was ja schwierig ist weil wir nicht wissen was letztendlich kommen wird. Die Zahlen aus deinem Artikel sind das Heute (bzw. die jüngste Vergangenheit). Für die Zukunft bleiben leider nur Einschätzungen/Prognosen.

        Bei Daimler bin ich da recht zuversichtlich, weil ich als Auto-Interessierter (damit wohl schon Außenseiter zwischen vielen Bloggern und Kommentatoren) durchaus den Eindruck habe, dass da zur Zeit so einiges richtig gemacht wird. Und dafür muss man noch gar nicht mal mit VW/Audi vergleichen die sich ja selbst ordentlich ein Bein gestellt haben.

        Ob die Einschätzung stimmt? Werden wir alle wohl auch wieder erst hinterher wirklich wissen… 🙂

        Viele Grüße,
        Martin

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      • Ich weiß nicht so recht, Stefan.
        Deine Absichten, die sicherlich nicht so böse sind, erkennt man schon daran, dass Du die fehlenden „Grußformeln“ nur bei denen kritisierst, die eine andere Meinung vertreten. Wenn Du Bestätigung erfährst, ist Dir die Grußformel egal.
        Und das ist wohl auch der Zweck dieses Blogs …Suche nach Bestätigung.

        Deshalb hast Du wohl auch die Daimleraktie analysiert und nicht die BMW, oder?

        Was man verwenden soll, wenn Vergangenheitsdaten nicht taugen?
        Ganz einfach: Es gibt kein Mittel, um in die Zukunft zu sehen. Man kann also nichts verwenden.
        Dein zwanghaftes Bemühen, die Zukunft in den Vergangenheitsdaten sehen zu wollen, ist eigentlich absurd und entbehrt jeder Grundlage.

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  4. Puh, jetzt muß ich meine Anteile an VW und BMW wohl verkaufen… ?! 😉

    Nein, so leicht ist es natürlich nicht. Dein Artikel gefällt mir, weil er ein konträres Bild zu meinen Anlagegründen aufzeigt. Das finde ich wichtig. Meine Meinung kenne ich ja schon und nichts ist leichter, als sich im Netz Bestätigung zu holen. Zum Nachdenken brauche ich aber abweichende Meinungen. Bei dir wie immer sehr gut unterfüttert, Stefan.

    Heute würde ich auch keine Automobilwerte mehr kaufen. Zu Kapitalintensiv. Da gibt es besseres.

    Andererseit erwirtschaften diese Unternehmen weiterhin gigantische Gewinne. BMW habe ich günstig gekauft. 19,5 % IZF stehen bei mir zu Buche. Nicht so schlecht. Die Unternehmen sind günstig bewertet, zahlen Dividende, die ich andersweitig investieren kann. Ich bleibe zunächst investiert (Buy-and-hold). Zumal nur 5 % meines Portfoliokapitals hier gebunden sind.

    Neue Anteile wird es aber wohl nicht mehr geben.

    Eine andere Zeitreihe fände ich zudem auch interessant. Quandt und Klatten dürften mit ihrem Investment recht zufrieden sein 😉 .

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  5. Jeder von uns hat eine eingefärbte Wahrnehmung/Lebenswirklichkeit.
    Auch ein jeder von uns braucht Bestätigung/Anerkennung bewusst/unbewusst.
    Ich finde Stefan`s Analysen & seinen Blog durchaus lesenswert, wenn auch ich in manchen Dingen eine andere Meinung vertrete (Trump & Vorhersehbarkeit von zukünftigen Unternehmensentwicklungen/Aktienrenditen – eines der meist gelesenen (Amerika) Investmentbücher „in search of excellence“ hat seltsamerweise keinen bzw. sogar einen inversen Zusammenhang zwischen betriebswirtschaftlich exzellenten Unternehmen und den darauf folgenden Aktienrenditen herstellen können.
    Für die schlechten/mittelmäßigen Unternehmen war es leichter die Erwartungen zu übertrumpfen.
    Allerdings weiß ich auch nicht, wie genau diese Untersuchung durchgeführt wurde, bzw. ob da auf ein bewusstes Ergebnis hingearbeitet wurde, oder einfach entscheidende Faktoren nicht berücksichtigt worden sind…
    Bin neugierig, ob es Stefan packt langfristig die Märkte zu schlagen. 😉

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    • „Bin neugierig, ob es Stefan packt langfristig die Märkte zu schlagen.“

      Das wird wohl so nichts:
      – Allgemein neigt Stefan dazu, Vergangenheitsdaten eine überragende Bedeutung zuzumessen, während der Faktor Zufall völlig unterschätzt wird.
      – Er trifft eine Vorauswahl nach Kriterien, die für Mündelsicherheit sprechen. Sicherheitsdenken führt aber eben nicht zur Outperformance.
      -Es werden zwar Analysen für die Vergangenheit angestellt; es fehlt aber jede Fantasie für die Zukunft. Stefan müsste erläutern, warum ein Unternehmen, die Erwartungen der Anleger weiterhin übererfüllen sollte. Dies kann nun einmal nicht zeitlich unbegrenzt funktionieren.
      Auf die Fantasie und den Riecher des Anlegers kommt es doch letztlich an.
      -Stefan verlässt sich zum Teil auf fragwürdige Daten von irgendwelchen Finanzportalen.
      -Stefan unterschätzt die Möglichkeiten und die Informationen anderer Anleger sträflich.

      Es wäre wirklich ein wenig zu schön, wenn es so einfach wäre.
      Da ist einfach noch zu viel Naivität enthalten.
      Da wird nach einem Mittel gesucht, um in die Zukunft zu blicken?! Diese Mittel sucht die Menschheit schon etwas länger. Stefan glaubt, dieses Mittel in Form von Geschäftsberichten gefunden zu haben. Ich glaube das nicht.

      Zudem wird es mit fortschreitender Zeit immer schwerer, weil der Rückstand zum Index ja wieder aufgeholt werden muss.

      Zum Thema „Daimler“:

      Ich weiß wirklich nicht, was die Analyse aussagen soll und wozu sie nützt? Es gipfelt dann auch darin, dass BMW und VW mit Daimler gleichgesetzt werden?! Jedenfalls habe ich es so verstanden.
      BMW hat in dem gleichen Zeitraum den DAX geschlagen, wenn auch knapp.
      Was sagt uns das jetzt? Richtig! Nichts!

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    • Hi Markus,

      deinen ersten beiden Sätzen stimme ich dir 100% zu.

      Das mit der Studie klingt hochinteressant. Ich habe zuletzt selbst eine kleine Analyse durchgeführt: habe die mittlere Dividendenrendite 2007-2009, die mittlere Gesamtkapitalrendite 2007-2009 sowie die Aktionärsrendite 2007-2017 der 30 größten Werte des MSCI World in eine Tabelle eingetragen und den ersten und dritten Faktor sowie den zweiten und dritten Faktor in einer Grafik gegenübergestellt. Es war jeweils kein eindeutiger Zusammenhang erkennbar.
      Das war natürlich nur eine Milchmädchenrechnung, da man sowas immer innerhalb einer Branche bzw. eines Marktes gegenüberstellen sollte.

      Ganz so einfach (These: „Das profitabelste und am geringsten verschuldete Unternehmen eines Marktes wird in den kommenden 10 Jahren die höchste Aktionärsrendite verzeichnen“) ist es natürlich nicht. Und ich denke, meine verlinkten Unternehmensanalysen zeigen auch, dass ich bei meinen Käufen viel mehr Faktoren berücksichtige.

      Beste Grüße, Stefan

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  6. Ich denke, Daimler ist ein schlechter Vergleichspartner für Automobilzulieferer. Ebenso andere OEMs. Das deshalb, weil die Automobilhersteller (über ihre Finanzsparten) immer auch große Banken sind. Deshalb sind alle Bilanzkennzahlen nicht vergleichbar. Ein Anstieg der Verschuldung kann auch eine Ausweitung des Geschäftsvolumens der Finanzsparte sein, was per se jetzt mal weder gut noch schlecht ist. Ich habe den letzten Daimler-Geschäftsbericht nur oberflächlich durchgesehen, aber mir fehlt da in der Bilanz die Unterscheidung zw. Schulden aus dem Automobilgeschäft und jenen aus dem Finanzgeschäft. Das wird z.B. bei General Motors aufschlussreicher dargestellt.

    Grundsätzlich gefällt mir aber dein Fokus auf Preisgestaltungsmacht etc. sehr gut, was mir aber bei deinen Analysen ein wenig fehlt ist die Facette der Preise, zu welchen du Unternehmen kaufst. Mir erscheinen die teilweise sehr hoch, deshalb bin ich skeptisch ob du mit deinem Portfolio tatsächlich besser fährst als der Index.

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  7. Hatte ähnliche Gedanken. Dazu kommt, dass das Management von Daimler nicht Shareholder friendly denkt, wie man so schön sagt. Dividendenausschüttung dieses Jahr in selber Höhe, wie 2016, obwohl 2016 ein Rekordgewinn in den Büchern stand.

    Bad Move!

    Meine Daimler Aktien gingen am Freitag aus dem Depot. Dafür liegen jetzt ein paar Reality Income (O) drin. Da schlafe ich ruhiger 🙂 …

    CU Ingo.

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