Eine Investition in Aktien führt zwangsläufig zu der Frage, wie erfolgreich man sich dabei anstellt, denn die Spanne zwischen Lieschen Müller und Warren Buffett ist enorm.
In drei Beiträgen hatte ich meine Rendite bisher dargestellt:
Rendite-Update Februar
Rendite-Update Januar
Rendite-Update Dezember
Von Monat zu Monat optimierte ich die Berechnungslogik, um im letzten Beitrag schließlich zu folgender Formel zu gelangen:
Rendite = (Depotwert + Nettodividenden + Verkaufserlöse – gesamtes investiertes Kapital) / gesamtes investiertes Kapital
Mittlerweile ist mir klar, dass das noch längst nicht die beste Art der Berechnung ist.
Problem Nummer 1:
Mein aktueller Depotwert ist nichts weiter als ein paar schwarze Pixel auf meinem Monitor. Er wäre für mich nur dann von Wert, wenn ich sofort sämtliche Aktien verkaufen würde. Dabei würden Ordergebühren und Steuern anfallen, die in meiner Formel noch nicht berücksichtigt sind.
Problem Nummer 2:
a) Ich berücksichtige die konkreten Zeitpunkte von Ein- und Auszahlungen nicht.
b) Der Wert ist nicht auf einen festen Zeitraum normiert („Jahresrendite“). Somit kann ein anderer Investor seine Rendite nur dann mit meiner vergleichen, wenn er am selben Tag angefangen hat zu investieren. Außerdem wird der Wert – höchstwahrscheinlich – über die Jahrzehnte immer weiter ansteigen und ich erfahre somit nicht, ob sich meine Fähigkeiten verbessern oder verschlechtern.
[Manch einer würde hier von Glück/Pech sprechen, nicht von Fähigkeiten. Doch das ist ein anderes Thema.]
Leser „Dummerchen“ machte mich auf eine sinnvollere Berechnungsmethode aufmerksam und half mir dabei, sie zu verstehen und korrekt anzuwenden. Nochmals vielen Dank dafür!
Es handelt sich dabei um den Internen Zinsfuß.
Vorteile:
- Konkrete Zeitpunkte von Ein- und Auszahlungen werden berücksichtigt, was gut ist, denn jeder weiß: 1.) Je länger bzw. früher man den Betrag X in der Tasche hat, desto besser und 2.) Je später Kosten in Höhe von Y anfallen, desto besser.
- Die Rendite ist genau auf ein Jahr heruntergerechnet (bzw. HOCHgerechnet, falls der Anlagezeitraum weniger als 12 Monate beträgt).
- Dividenden, Gebühren, Steuern und (Teil-)Verkäufe lassen sich kinderleicht integrieren.
- Die Pflege ist wenig zeitaufwändig, wenn man die Vergangenheit erst mal abgebildet hat.
Man muss nichts weiter tun, als die Höhe der Investitionsvolumen (inkl. Gebühren), Dividenden (exkl. Steuern), Verkaufserlöse (exkl. Gebühren) und Steuern sowie die Höhe des Depotwertes in eine Excel-Tabelle einpflegen und mit dem jeweiligen Datum versehen sowie eine einfache Excel-Formel in einer weitere Zelle eingeben.
Käufe, Gebühren und Steuern sind mit negativem Vorzeichen zu versehen. Verkaufserlöse, Dividenden und Depotwert mit positivem Vorzeichen.
Die Berechnung funktioniert nur dann, wenn eure Rendite positiv ist, aber das ist hoffentlich der Fall 😉
Hier seht ihr ein Beispiel:
Interner Zinsfuss.xlsx
Alle Zellen, in denen Formeln stehen, sind grau dargestellt. Alle übrigen Werte müssen manuell gepflegt werden.
Verändert gern die Werte und seht, wie sich die Rendite verändert.
Mein Interner Zinsfuß beträgt derzeit 20%. Anfallende Steuern und Gebühren bei einem heutigen Verkauf aller Aktien sind dabei bereits berücksichtigt.
Da ich erst seit August investiere, schwankt der Wert recht stark (lag im März noch bei 47%) und ist noch wenig aussagekräftig, was sich mit fortschreitender Zeit ändern wird.
Wer mehr über den Internen Zinsfuß erfahren möchte: Hier klicken