Warum ich Alphabet-Teilhaber werde

Pünktlich zum 20. Geburtstag des Unternehmens beteilige ich mich an der Google-Mutter namens Alphabet.

  • Kaum ein Unternehmen ist so mächtig und weiß so viel über uns.
  • Kaum ein Unternehmen hat so viele starke Marken.
  • Kaum ein Unternehmen macht so viele andere Geschäftsmodelle von sich abhängig und sammelt Geld von so vielen anderen Firmen ein.
  • Kaum ein Unternehmen ist so attraktiv für Arbeitnehmer.
  • Kaum ein Unternehmen hat so viel Cash in der Hinterhand.
  • Kaum ein Unternehmen erwirtschaftet einen so großen Free Cash Flow.
  • Kaum ein Unternehmen dieser Größe ist so stark eigenkapitalfinanziert.
  • Kaum ein Unternehmen dieser Größe wächst so schnell.
  • Kaum ein Unternehmen investiert so viel in Forschung & Entwicklung.
  • Kaum ein Unternehmen hat, zusätzlich zu den bereits bestehenden Burggräben, so viele spannende Projekte, die unser Leben in den nächsten Jahrzehnten prägen könnten.

Dass man sich mit wenigen Mausklicks am künftigen Erfolg eines so faszinierenden Unternehmens beteiligen kann, gehört zu den großartigsten Dingen unserer Zeit, finde ich.

Was Milliarden von Menschen bereits kennen und nutzen

  • Google Search hat nahezu eine Monopolstellung bei den Suchmaschinen mit einem weltweiten Marktanteil von über 80 Prozent. Während private Nutzer „nur“ mit ihren Daten zahlen, erzielt Google zig Milliarden an Umsätzen über AdWords, AdSense und AdMob. Zudem erfassen Unternehmen ihren Web-Traffic via Google Analytics.
  • YouTube als führende Video-Plattform zählt jeden Monat mehr als eine Milliarde aktive Nutzer.
  • Maps als Karten- und Navigationsdienst hat ebenfalls mehr als eine Milliarde aktive Nutzer pro Monat. Erweitert wurde der Dienst später um Street View und Earth.
  • Gmail als Mailprogramm ist sowohl bei Privatleuten als auch bei Unternehmen sehr beliebt und zählt ebenso zu den Google-Diensten mit mehr als einer Milliarde aktiven Nutzern pro Monat. Die Nutzung von Gmail geht gewöhnlich einher mit der Nutzung von Drive, Docs und Hangouts. Auch Google News ist ein toller Service, der seinen Nutzern mithilfe künstlicher Intelligenz genau die News anzeigt, die sie wahrscheinlich interessieren.
  • Android hat bei den mobilen Betriebssystemen eine ähnlich marktbeherrschende Stellung (über 75% Marktanteil) wie Google Search unter den Suchmaschinen, auch wenn sich hier mit Apples iOS immerhin noch ein weiterer Spieler mit zweistelligem Marktanteil tummelt. Damit einher geht die Nutzung von Google Play bzw. Play Store.
  • Chrome ist der führende Webbrowser mit 60-65% Marktanteil und mehr als einer Milliarde aktiven Nutzern pro Monat.
  • Google Translator übersetzt inzwischen richtig gut. Hier ist das Unternehmen sehr viel weiter als Facebook. Auch bei der Übersetzung fotografierter Texte sowie gesprochener Sätze ist man wohl schon sehr weit, auch wenn ich diese Dienste selbst noch nicht genutzt habe.
  • Google Books wird auf Wikipedia beschrieben als „größte private Sammlung retrodigitalisierter Bücher“. Zu den Vorzügen zählt hier die digitale Volltextsuche.
  • Google+ ist ein soziales Netzwerk, über das ich ehrlich gesagt so gut wie gar nichts weiß. Der Vollständigkeit halber führe ich es hier jedoch mit auf.
  • Picasa (Bildbearbeitung)

Ihr seht, Google verfügt über ein Portfolio, zu dem der geilste Scheiß zählt, den man heutzutage nutzen kann. Dabei setzt sich Google selbst das Ziel, keine Dienste zu entwickeln, die nicht das Potential haben, mindestens eine Milliarde Nutzer zu erreichen.

Die Umsatzentwicklung ist atemberaubend.

Bei der Aufzählung wird euch vermutlich nicht entgangen sein, dass viele der Dienste keinen Cash für uns Shareholder generieren. Dafür werden Daten gesammelt, die langfristig ebenfalls sehr wertvoll werden können und die wohl das wertvollste Asset darstellen.

 

Die anderen Wetten

Unter „Other Bets“ führt Alphabet Projekte auf, die zusammen zwar erst 1,2 Milliarden Dollar Umsatz in 2017 erzielt haben (bei einem Verlust von 2,5 Milliarden Dollar), die jedoch enormes Potential haben. Dies sind Tochterfirmen mit eigenen CEOs unter dem Dach von Alphabet:

  • Google Ventures für strategische Partnerschaften und Akquisitionen kleinerer Unternehmen (das Investitionsbudget beträgt nur 0,3 Mrd. Dollar) aus den Bereichen Life Science, Healthcare, Artificial Intelligence, Transportation, Cyber Security, Agriculture.
  • capitalG ist ein Venture Capital Fonds (last stage), der in den letzten fünf Jahren in 25 größere Unternehmen investiert hat, darunter Airbnb, Uber, Snap, Lyft.
  • verily ist eine Life Science Firma, die an Kontaktlinsen für Diabetiker arbeitet, an Health Trackern für Uhren und an chirurgischen Robotern. (bereits mit ersten Umsätzen)
  • Calico ist im Biotechnologie-Bereich tätig und soll Methoden gegen die menschliche Alterung entwickeln. (noch ohne Umsätze)
  • Jigsaw ist ein Technologie-Inkubator, der sich technischen Lösungen widmet, die Extremismus, Online-Zensur und Cyber-Attacken bekämpfen.
  • Nest Labs stellt Thermostate her, hat 1.100 Mitarbeiter und erzielte bereits 0,7 Mrd. Dollar Umsatz in 2017.
  • Chronicle ist ein Cyber Security Unternehmen.
  • DeepMind wurde 2014 von Google übernommen und arbeitet an Künstlicher Intelligenz (u.a. Bilderkennung, Sprachassistenz).
  • Waymo arbeitet an Technologien für autonomes Fahren, hat hierbei mehr als 5 Millionen Testmeilen zurückgelegt und soll dabei weiter fortgeschritten sein als jedes andere Unternehmen. Das Ziel sind führerlose Taxi-Leistungen, also wie Uber nur ohne Fahrer.
  • Sidewalk Labs arbeitet im Bereich städtische Planung und Infrastruktur, will die Lebenskosten senken, den Transport effizienter machen und den Energieverbrauch optimieren. Dabei baut Alphabet aktuell bereits in Toronto/Kanada die digitale Modellstadt „Quayside“, die 2020 fertig werden und von echten Menschen getestet werden soll. Warum muss ich plötzlich an den neuen Berliner Flughafen denken? 😉
  • Google Fiber hat sich zum Ziel gesetzt, Hochgeschwindigkeits Glasfaser Internet mit bis zu 1 GBit/s in beiden Richtungen (Download, Upload) bereitzustellen. (erzielt bereits Umsätze, ist jedoch noch unprofitabel)

Man sollte hier als (potentieller) Aktionär jedoch aufpassen, keine unrealistischen Erwartungen zu haben. Kolja, aus dessen Video ich mir die meisten Infos zu den Other Bets gezogen habe, hat richtig gesagt, wenn man den inneren Wert schätzen möchte, lässt man die Other Bets am besten außer Acht (bis auf Nest Labs und Waymo).

Übrigens hat Google/Alphabet in den 6 Jahren von 2012 bis 2017 insgesamt 118 Firmen übernommen (Microsoft: 66, Apple: 62, Facebook: 53)

 

Cash

Alphabet sitzt derzeit auf einem Berg von 102 Milliarden Dollar an Cash, Cash-Äquivalenten und marktfähigen Wertpapieren. Dem gegenüber stehen nur 49 Milliarden Dollar an kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten bei einem Gesamtvermögen von 211 Milliarden Dollar. Aktionäre dürfen gespannt darauf sein, was ein geniales Unternehmen wie Alphabet mit so viel Kohle anstellen wird.

Auch der Free Cash Flow ist unfassbar groß. Er betrug 23 Milliarden Dollar in 2017 und 24 Milliarden Dollar im Jahr zuvor.

 

Larry Page & Sergey Brin

Die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin, die immer noch die Geschicke von Alphabet leiten, haben die Stimmrechte der B-Aktien so gestaltet, dass die beiden Gründer 52% der Stimmrechte besitzen, obwohl sie nur 11-12% der Stammaktien der Klasse A halten.

Dabei sind die A-Aktien normale börsennotierte Stammaktien mit Stimmrechten; die B-Aktien sind nicht börsennotiert und gehören nur Page, Brin und Ex-Vorstand Eric Schmidt; die C-Aktien sind börsennotierte Vorzugsaktien ohne Stimmrechte. Mit C-Aktien werden einige der 89.000 Mitarbeiter bezahlt (nach Aktienrückkäufen).

Mir als Aktionär gefällt es sehr gut, dass die Gründer mit ihrem langfristigen Blick das Heft des Handelns noch immer in der eigenen Hand haben. Sie sind ja auch erst 45 Jahre jung.

 

Sonstiges

Die EBT-Marge lag in den letzten Jahren bei hohen 24-27%, der ROIC bei 8-14%, die Gesamtkapitalrendite bei 7-13%.

Mit einer Eigenkapitalquote von 77% und einer Debt/Equity Ratio von 2% (langfristige Schulden geteilt durch Eigenkapital) ist Alphabet absolut gesund finanziert.

Die Investitionen in Forschung und Entwicklung suchen ihresgleichen, betrugen 18 Milliarden Dollar in den vergangenen vier Quartalen.

Die Gemeinkosten (SG&A) konnte man von 21% Umsatzanteil in 2014 auf 18% senken.

Das Umsatzwachstum ist immer noch kräftig mit 19% pro Jahr von 2014 bis 2017. Dabei erzielte Alphabet 2017 mit +23% das stärkste Umsatzwachstum seit 2012.

Besonders viel Spaß macht es mir, an Unternehmen beteiligt zu sein, mit dessen Produkten und Dienstleistungen ich ständig konfrontiert werde, in diesem Fall die Google-Suche, YouTube, Maps, Gmail, Drive, Docs, Hangouts, News,  Android, Play Store, Chrome, Translator und Books.

 

Bewertung

Ich bin ein Freund von Bewertungsmultiplikatoren. Das vergangenheitsorientierte KGV ist derzeit allerdings nutzlos, da die Steuerrate durch Einmaleffekte von 19% in 2016 auf 53% in 2017 anstieg.

Bei einem KGVe von 24, einem KCV von 20, einem KBV von 5 und einem KUV von 7 denke ich nicht, dass der Preis völlig außer Rand und Band geraten ist.

Außerdem habe ich das Gefühl dass einiges noch nicht zu 100% in der aktuellen Bewertung eingepreist ist, z.B. das Potential der genannten „other bets“, das Potential der 100 Mrd. Dollar Cash bei einer möglicherweise bevorstehenden Rezession mit günstigen Übernahme-Preisen, sowie das Potential dessen was man mit den riesigen Nutzerdatenmengen anstellen kann. Alphabet weiß fast so viel über uns (in einigen Fällen sogar mehr) als unsere eigenen Familien. Richtig genutzt ist das eine Goldgrube.

 

Eines zum Schluss: Dass eine meiner drei besten Freunde, die zu den intelligentesten und loyalsten Menschen gehört die ich kenne, seit einigen Wochen im Silicon Valley für Google arbeitet, hat keinerlei Einfluss auf meine Investitionsentscheidungen – weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft. Ich wollte es auch nur erwähnen, weil ich stolz wie Bolle bin. 🙂

Abschließend noch ein Foto von mir, das letztes Jahr auf dem Google Campus im Silicon Valley entstanden ist.

20 Gedanken zu „Warum ich Alphabet-Teilhaber werde

  1. Hi Stefan,

    Alphabet befinden sich seit 2011 (damals noch Google) in meinem Portfolio. 2015 habe ich den Anteil verdoppelt.

    Alphabet ist ein sicherer Kandidat für die Investmentfrage „wird das Unternehmen auch in 20 Jahren noch bestehen?“ Na ja, so sicher wie man sich eben sein kann….

    Kaufst die Topunternehmen eigentlich unabhängig vom gerade aufgerufenen Preis?

    Gefällt 1 Person

  2. Hallo Stefan,
    danke für deine schnelle Antwort, also gehst du danach, wo der Einkauf am günstigsten ist
    ohne darauf zu spekulieren wie sich Dollar/Euro entwickeln könnte.

    Like

    • Hallo Monika,

      da ich Aktien noch nie an US-Börsen gekauft habe, frage ich mich, welche Vor- und Nachteile das mit sich bringen würde, abgesehen von Gebühren und Spread.

      Würde das deutsche Finanzamt die Steuern dann auf den in Fremdwährung berechneten Gewinn erheben? D.h. wenn der Kurs bis zum Verkauf in Euro gestiegen ist, aber in Dollar gleich geblieben, dann müsste ich in keinem Fall Steuern bezahlen?

      Und falls ich beim Verkauf Dollar-Kursgewinne erzielen würde, würden diese dann in Dollar aufs Depotkonto gebucht werden, sodass ich mit der „Umwandlung“ in Euro auf einen besseren Kurs warten könnte?

      Das wären die einzigen beiden Unterschiede, die mir einfallen. Falls du dich besser auskennst, kläre mich gern auf 🙂

      Allerdings würde keiner dieser beiden Unterschiede meine Entscheidungen beeinflussen, da ich nicht glaube, die Euro/Dollar-Entwicklung abschätzen zu können.

      Viele Grüße

      Like

      • Ich glaube hier kann Ich weiterhelfen:

        „Würde das deutsche Finanzamt die Steuern dann auf den in Fremdwährung berechneten Gewinn erheben? D.h. wenn der Kurs bis zum Verkauf in Euro gestiegen ist, aber in Dollar gleich geblieben, dann müsste ich in keinem Fall Steuern bezahlen?“

        Nein, die Fremdwährung wird beim Kauf in dem Fall in € umgerechnet und beim Verkauf ebenso.

        Das mit der Fremdwährung ist meine Ich bei einigen Brokern möglich so weit Ich mitbekommen habe. In D kenne Ich niemanden der so was anbietet (habe aber auch nie danach gesucht). Obwohl es als Anleger hin und wieder ja Sinn machen würde.

        Was man neben den Gebühren und Spreads natürlich noch beachten sollte ist folgendes (aus Erfahrung wird man schlau):
        Kaufst du eine Aktie an einer Börse in D und entscheidest dich dann später zum Nachkaufen an einer ausländischen Börse kann das Lagerland der Aktie nun ein anderes sein. Sprich die eine Hälfte der Aktien liegt nun in einer anderen Verwahrstelle in einem anderen Land. Solltest du irgendwann die Aktie verkaufen musst du es 2 mal tun zahlst 2 mal Ordergebühren etc.

        Like

  3. Hallo Stefan, mich würde interessieren ob du A oder C Aktien gekauft hast. Hat dich bei Alphabet gar nicht gestört, dass bis dato (und wahrscheinlich auch nicht zukünftig) keine Dividende ausgeschüttet wird?
    Herzliche Grüße

    Like

    • Hallo Christoph,

      ich habe noch nicht zugeschlagen. Zuerst muss mir am Donnerstag mein September-Gehalt überwiesen werden. Meine eiserne Regel, meinen Notgroschen von 4 Monatsausgaben nicht für Investitionen zu verwenden, breche ich auch nicht für wenige Tage.

      A oder C ist egal, sofern man nicht plant, sein Stimmrecht auf den Hauptversammlungen auszuüben.

      Dividenden waren für mich noch nie entscheidungsrelevant.

      Viele Grüße

      Like

    • Hi Stefan,
      Hi Monika,

      wenn man an ausländischen Börsen investiert, wird richtigerweise zum Kauf- und Verkaufszeitraum in Euro umgerechnet. Daher macht das eigentlich keinen Unterschied. Mehrere Lagerstellen kann man zusammenführen.

      Ein großes Problem ist aber, wenn man bei einem nichteuropäischen Broker an ausländischen Börsen kauft und diese Wertpapiere später nach Hause umlagert. Hier fehlen dann die Anschaffungsdaten und beim Verkauf erfolgt eine Steuerschätzung im Sinne von § 43a Abs. 2 Satz 7, 10, 13 und 14 EStG . Der Steuerabzug beträgt 25% auf 30% der Einnahmen aus der Veräußerung des Wertpapiers. Einen zu hohen Steu­er­abzug kann der Anleger im Wege der Ein­kom­men­steuer-Ver­an­la­gung zurück­for­dern. Das ist aber richtig Aufwand und kann teilweise das Kapital über Jahre binden. Je nachdem, wie langsam das Finanzamt ist.

      Lässt man die Wertpapiere im Ausland, muss man sich selbst um die korrekte Versteuerung jedes Jahr kümmern. Auch das ist ein Aufwand, der nicht unterschätzt werden sollte.

      Was Alphabet angeht, so ist das bisher ein One Trick Pony. Der Löwenanteil des Umsatzes und Gewinns stammt aus der Werbung. Deine „Unternehmensanalyse“ kommt – wie bei Tesla – nahezu ohne eine einzige, finanzielle Bewertung aus. Dass Du die kostenlosen Produkte selbst nutzt und gut findest, spielt dabei keine Rolle. Die Frage ist, ob das Geschäftsmodell tragfähig ist. Dabei galt Google lange Zeit als unangreifbar. Nun fängt Facebook an, ihnen von der mobilen Seite her Umsätze streitig zu machen und Amazon hat sie mit Alexa komplett überrascht. Dagegen versucht Google schon seit langem erfolglos gegenzuhalten. Schau Dir mal genau die Geschichte von Google+ an. Da siehst Du die Unfähigkeit von Google, mit neuen Entwicklungen Schritt zu halten.

      Im Cloud Computing Bereich sind sie auch abgeschlagene Dritte. Beim 10 Milliarden JEDI-Kontrakt sind sie zum Beispiel gar nicht über die erste Runde hinausgekommen. Deswegen bin ich zum Beispiel in Microsoft investiert statt in Google. Microsoft hat über ein Dutzend Produkte, die Einnahmen >1 Milliarde Dollar pro Jahr generieren und sind seit Jshren viel disziplinierter beim Geldausgeben. CEO und CFO sind dort ein Dreamteam.

      Der Kurseinbruch bei den aktuellen Quartalszahlen bei Google zeigt die potentiellen Schwächen gnadenlos auf. Unabhängig von der EU-Strafe erreicht Google weder das erwartete Wachstum, noch den Gewinn. Das ist Gift für den Kurs. Die Rally an den Aktienmärkten überdeckt diese Schwäche etwas. Langfristig sehe ich Google aber nicht als den riesen Wachstumswert.

      Ich habe mal generell auf Deinem Blog etwas queergelesen. Deine Analysen sind leider sehr oberflächlich und unfundiert. Du scheinst auch keine tiefen Branchen-, Vertical- oder Segmentkenntnisse zu haben. Jedenfalls erkenne ich sie nicht. Ich würde Dir empfehlen, eher bei marktbreiten ETFs zu bleiben und ein Lifestyle-Finanzblog zu führen wie so viele andere in der Bloggerszene. Denk daran, dass möglicherweise Menschen mit noch weniger Finanzhintergrundwissen Deinen Empfehlungen folgen könnten. Mit der Verantwortung musst Du umgehen, wenn Du Dich so in der Öffentlichkeit präsentierst.

      Viele Grüße!
      Michalski

      Like

  4. Google ist ein schönes Beispiel, warum reine Bilanzkennzahlen als Bewertungsgrundlage für ein Unternehmen nicht ausreichen. Ich hatte schon am 30. April auf die Schwächen von Google hingewiesen und einige der Risiken benannt. Bei Deinem Einstieg Ende Oktober lag GOOG bei $1.076,77. Ein Ausstieg Ende April bei $1.188,48 hätte annualisiert 22% Rendite gebracht. Mit den schlechten Zahlen folgte der Absturz auf jetzt $1.036,22, was annualisiert einem Rückgang von -77% entspricht. Dein Investment hat bisher annualisiert -6,3% gebracht.

    Die DOJ-Untersuchung damals zum Beispiel bei Microsoft hatte das Unternehmen weit über eine Dekade nahezu gelähmt und den Aktienkurs seitwärts laufen lassen. Es wird spannend sein zu sehen, wie es sich bei Google weiterentwickelt. Was man an Google aber sehr schön sehen kann, ist, dass auf lange Sicht eine Outperformance des Marktes für Laien nahezu unmöglich ist. Deine Entscheidung, bei Google einzusteigen, weil Du die Produkte magst, selbst einsetzt und von den Zukunftsaussichten überzeugt warst, reicht halt nicht aus. Du hättest genauso einen Dartpfeil auf eine Aktienliste werfen können. Deine Trefferwahrscheinlichkeit lag bei 50%.

    Like

    • Michalsky, was bist du eigentlich für ein Troll? Genauso könntest du ja mal bei Hermès nachrechnen…. gezielt schlechte Beispiele raussuchen und persönlich jemanden angreifen und nach eigenen Maßstäben bewerten. Arm

      Like

  5. Toller Artikel zu Alphabet: https://seekingalpha.com/article/4286519-google-alphabet-true-compounder-long-runway-attractive-valuation

    Die Zitate aus dem ersten Shareholder Letter von 2004 lassen einem langfristig orientierten Kleinanleger das Herz schneller schlagen:

    „If opportunities arise that might cause us to sacrifice short term results but are in the best long term interest of our shareholders, we will take those opportunities. We will have the fortitude to do this. We would request that our shareholders take the long term view.“

    „Although we may discuss long term trends in our business, we do not plan to give earnings guidance in the traditional sense. We are not able to predict our business within a narrow range for each quarter. We recognize that our duty is to advance our shareholders’ interests, and we believe that artificially creating short term target numbers serves our shareholders poorly. We would prefer not to be asked to make such predictions, and if asked we will respectfully decline. A management team distracted by a series of short term targets is as pointless as a dieter stepping on a scale every half hour.“

    Like

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..