Heute gekauft: Cerner Corporation

Heute kann ich meine 14. Unternehmensbeteiligung verkünden: die Cerner Corporation.

Meinen Selektionsprozess könnt ihr hier nachverfolgen: „In 5 Schritten zum Aktienkauf“.

Die 1979 gegründete Cerner Corporation ist ein Anbieter von Informationstechnologien für das Gesundheitswesen. Das US-amerikanische Unternehmen bietet Healthcare-IT-Lösungen, medizinische Geräte und Dienstleistungen an und gehört mit seinem Portfolio zu den führenden Anbietern der Branche.

Die unterschiedlichen Produkte und Serviceleistungen dienen der Verringerung von Fehlern, Varianzen und Abfällen. Zu den Kunden des Unternehmens gehören Arztpraxen, Gesundheitszentren, Rehakliniken, Krankenhäusern sowie Privatpersonen.

Das Portfolio des Konzerns umfasst Software zur Kontrolle und Steuerung von Organisationsprozessen, Managementsysteme, Informationssysteme und Integrationssysteme. Diese unter der Marke CareAware vertriebenen Integrationssysteme sollen Krankenhäusern eine reibungslose interne Vernetzung ermöglichen.

Cerners Informationssysteme verbinden Personen, Daten und Systeme in mehr als 18.000 Einrichtungen in über 30 Ländern.

Die Vorstände Neal L. Patterson und Clifford W. Illig waren bereits an der Gründung 1979 beteiligt und zählen zu den größten Aktionären mit Anteilen von 7,74% und 4,61%.

Bereits 7 Jahre nach der Gründung ging Cerner 1986 an die Börse. Damals betrug der Umsatz 17 Millionen USD.

Schon 1992 wurde die 100-Millionen-Umsatzgrenze erreicht und 2005 die Marke von 1 Milliarde.

2009 wurde Cerner in den NASDAQ-100 aufgenommen und 2010 in den S&P 500.

2015 betrug der Umsatz 4,4 Milliarden USD bei einer Mitarbeiterzahl von 22.500. Im gleichen Jahr erfolgte die Übernahme der Health Services der Siemens AG.

Cerner hat Tochterunternehmen in Deutschland, Großbritannien, Australien und Saudi-Arabien.

Cerner Corp 1
Entwicklung Umsatz und Gewinn

Werft einen Blick auf diese Zahlenreihen – ein Traum für jeden Anleger! Sie stellen die Entwicklung von Umsatz und operativem Gewinn im Vergleich zum Vorjahr dar.

2007: +10% +23%
2008: +10% +37%
2009: +0% +5%
2010: +11% +23%
2011: +19% +28%
2012: +21% +24%
2013: +9% +1%
2014: +17% +32%
2015: +30% +2%

Die wenigsten Unternehmen schaffen es, ihre Gewinne auch in den schlimmsten Krisen zu steigern. Die Cerner Corporation zählt zu diesen außergewöhnlichen Firmen.

Der Umsatz stieg in den 10 Jahren von 2005 bis 2015 um 14% pro Jahr. Sensationell.

Umsatzrendite

2015 lag die EBIT-Marge bei beachtlichen 18%. Von 100 USD Umsatz blieben 18 USD an Gewinn übrig.

Verschuldung

Cerners Verschuldung ist extrem gering. 2015 lag die Eigenkapitalquote bei 70%. Von meinen übrigen 13 Unternehmensbeteiligungen kann hier lediglich Skyworks Solutions mithalten.

Die Cerner Corporation hat es von 2008 bis 2015 in jedem Jahr geschafft, das Eigenkapital zu erhöhen. Stark!

Wachstumsschätzung

Morningstar gibt ein Wachstum von 19% pro Jahr für die Zeit von 2015 bis 2020 an. Der Wert ist ein Mittelwert von Analystenschätzungen.

Diese 19%  entsprechen zufällig exakt der jährlichen Steigerung des operativen Gewinns von 2005 bis 2015 – und dieser Zeitraum beinhaltet die Finanzkrise!

Cerner ist ein Wachstumsmonster, das sein Wachstum jedoch nicht mit immer höheren Schulden erkauft, sondern aus eigenen Mitteln.

Cerner Corp 2
Aktie

Von Ende 2007 bis Ende 2015 stieg die Cerner-Aktie um unfassbare 25% pro Jahr. Dazu 2 Kommentare:

  • Das ist das geometrische Mittel. Das arithmetische Mittel liegt sogar noch höher.
  • Die Berechnung erfolgt anhand der in Euro gehandelten Kurse. Durch Währungseffekte hätte man in den USA eine etwas geringere Rendite erzielt.

Das „Maximum Drawdown“ seit 2005 – also der höchstmögliche Verlust vom Hochpunkt zum folgenden Tiefpunkt – betrug 54%. Das entspricht etwa dem Maximum Drawdown der Indizes S&P 500, MSCI World und DAX.

Mit einem Beta von 0,84 schwankte die Cerner-Aktie in den vergangenen 12 Monaten weniger stark als der Vergleichsindex S&P 500.

Aktuell liegt die Aktie 25% unter dem Allzeithoch.

Bewertung

Das aktuelle KGV beträgt 25.

Bei einem geschätzten Wachstum von 19% pro Jahr ergibt sich daraus eine PEG Ratio von 1,3 – was sehr günstig ist.

Dividende

Cerner zahlt keine Dividende. Der Gewinn kann also in voller Höhe dort eingesetzt werden, wo er den größten Wert für das Unternehmen schaffen kann.

So handhaben es z.B. auch Google, Facebook, Amazon und Warren Buffetts Berkshire Hathaway. Für die Anleger bedeutet das: Zinseszinseffekt und Steuerstundungseffekt können ihre volle Wirkung entfalten.

Besitzverhältnisse

Ein nicht zu unterschätzender Faktor sind die Besitzverhältnisse. Wie eingangs erwähnt, sind die beiden mächtigsten Entscheidungsträger bei Cerner mit zusammen 12,35% am Unternehmen beteiligt. Ihre Anteile sind aktuell 2,3712 Milliarden USD wert.

Sinkt Cerners Aktienkurs um 20%, so sinkt der Wert ihrer Anteile um 474,24 Millionen USD. Sie sind also gut beraten, den Aktienkurs zu pflegen.

Neal Patterson Clifford Illig

Ausblick

Die Anzahl an Krankenhäusern, Arztpraxen und Rehakliniken steigt und wird weiter steigen – und mit ihr der Bedarf an Produkten und Dienstleistungen von Cerner.

Mit einem erfahrenen Management, einem krisensicheren Geschäftsmodell, einer hohen Profitabilität und einer geringen Verschuldung scheint Cerner bestens gerüstet.

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22 Gedanken zu „Heute gekauft: Cerner Corporation

  1. Hallo Stefan,
    Ich dachte, ich kenne die meisten relevanten (großen) börsennotierten Unternehmen. Dieses ging allerdings bislang vollständig an mir vorbei.
    Wie bist du darauf aufmerksam geworden?

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  2. Hallo,

    scheint auf den ersten Blick ein durchaus interessantes Unternehmen zu sein. Es gibt, wenn ich Cerner auf die schnelle richtig verstehe, auch ein ähnliches Unternehmen aus Deutschland: „CompuGroup“, ist im TecDax gelistet. Ob es alle deine Auswahlkriterien erfüllen würde weiß ich nicht, aber der Healthcare IT Markt ist mit Sicherheit mehr als interessant für die Zukunft…

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  3. Hallo,
    danke für deine Analyse, ein interessantes Unternehmen.
    Hast du dir im Vergleich auch SAP angeschaut? Wenn ich es richtig auf dem Schirm habe, bieten die mit dem Modul für KH „ISH med.“ den gleichen/ähnlichen Sektor ab. Ob die sich nun auch ergänzen oder vollständig konkurieren kann ich nicht sagen.
    Gruß und weiterhin viel Erfolg.
    P.

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  4. Ich finde es übrigens sehr unprofessionell ohne Quellenangaben zu arbeiten, aber gut. Wenn ohne, dann solltest du aber auch nicht (fast) 1:1 das Unternehmensprofil von z. B. finanzen.net übernehmen…

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    • Hallo springer,

      Quellen sollte man angeben. Da stimme ich dir zu. Ich werde versuchen, das ab meinem nächsten Beitrag zu beherzigen.

      Ob es so die feine Art ist, einen Blog aufzurufen und ohne Begrüßung direkt loszuwettern, ist eine andere Frage.

      Im zweiten Satz schrieb ich, dass der gesamte Selektionsprozess in einem weiteren verlinkten Beitrag zu verfolgen ist. Dort ist detailliert angegeben, welche Daten aus welcher Quelle stammen.

      Die 6 Sätze aus den Absätzen 3 bis 5 meines Beitrags sind fast 1:1 vom Unternehmensprofil auf finanztreff.de übernommen – das stimmt. Diese Seite schafft es in der Regel recht gut, die Basisinfos zu einem Unternehmen in 5-8 Sätzen zusammenzufassen und manchmal übernehme ich die Formulierung direkt.

      Wie gesagt: Ich werde versuchen, die Quellen in Zukunft stets anzugeben, wie ich es in vielen anderen Beiträgen bereits gemacht habe.

      Beste Grüße, Stefan

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  5. hallo stefan,
    Top Beitrag danke, hoffe es kommt auch mal ein Dividendenzahler hinzu, den ich auch nicht kenne, eine richtige Perle eben.
    Danke Dieter

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  6. Pingback: Gedanken zum Portfolio (Teil 1) | Stefans Börsenblog

    • Hi Stefan, vielen Dank für deinen interessanten Blog und die von dir geteilten Erfahrungen.
      Die Zahlen dieses Unternehmens sehen wirklich super aus. Jedoch hat sich der Aktienkurs seid deinem Kauf nicht wirklich toll entwickelt.
      Wie denkst du jetzt über die weitere Entwicklung R Aktie nach? Würdest du sie mit heutigen Kenntnisstand wieder kaufen?

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  7. Hallo und vielen Dank!

    Der Kurs steht aktuell etwa 15% über meinem Kaufkurs. Passt doch.
    (zumindest in US-Dollar gerechnet 😉 )

    Ich sehe es wie Buffett: Mir ist es ganz lieb, wenn sich eine Aktie in den ersten 1-2 Jahren nach meinem ersten Kauf nicht von der Stelle bewegt oder sogar fällt.
    So kann ich in aller Ruhe bei niedrigen Kursen meine gewünschte Positionsgröße aufbauen.

    Dazu kommt, dass meine Strategie, auf Qualitätsunternehmen zu setzen, sich erst mittel- bis langfristig auszahlt. So ist zumindest der Plan.
    Hier hatte ich meine Strategie erklärt: https://stefansboersenblog.com/2017/08/20/rendite-2015-bis-2017/

    Ich schaue eher auf die Entwicklung der Unternehmenszahlen. Der Kurs läuft schon von allein hinterher, früher oder später.

    Cerner hatte es seit meinem Kauf nicht leicht. Im Juli 2017 ist der CEO und Mitgründer Neal Patterson verstorben. Dazu kam das Hin und Her bei Obamacare vor und nach der US-Wahl.
    Unsicherheit ist Gift für Aktienkurse.

    Neben Skyworks zählt Cerner zu dem Teil meines Portfolios, den ich als „Wette“ bezeichne. Sie bewegen sich in einem Markt, auf dem es nahezu unmöglich ist, vorherzusagen, wie die Marktanteile in fünf Jahren verteilt sein werden. Deswegen habe ich hier auch seit knapp 2 Jahren nicht nachgekauft (und habe es auch nicht vor).

    Viele Grüße
    Stefan

    Gefällt 1 Person

  8. Das ist eben der Nachteil von Aktien die hohe Kgv aufweisen und daher auch entsprechend Umsatzwachstum aufweisen sollten. Auf einmal sind dann Umsatzanstiege ~10% zu wenig insbesondere wenn die Gewinnanstiege noch kleiner ausfallen. Das betrifft momentan z.b ja auch eine Starbucks. Deswegen gebe ich auch nichts auf Analystenschätzungen weil die sich wie die fahne im wind drehen.

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