Neues von den Millionären, die für mich arbeiten

Obwohl der nasskalte, dunkle Januar zu den längsten Monaten des Jahres zählt, schrieb ich erstmals keinen neuen Beitrag. Umso motivierter starte ich in den Februar!

Neben der Diskussion meines heutigen Beitrags freue ich mich schon wahnsinnig auf einen weiteren Artikel, den ich im Januar vorbereitet habe und für den ich mit einem anderen Blogger zusammenarbeite. Aber eins nach dem anderen.

Millionäre, die für mich arbeiten? Habe ich jetzt völlig den Verstand verloren?

Die Stammleser unter euch erinnern sich vielleicht noch an meinen Beitrag aus dem März 2017 mit dem Titel „Die Millionäre, die für mich arbeiten“.

Aufgabe des Top-Managements der 17 Unternehmen, in denen mehr als die Hälfte meines Vermögens steckt, ist es, die Taschen der Eigentümer zu füllen, zu denen ich gehöre.

So viel zum Titel meines Beitrags, in dem ich mit euch teilen möchte, was sich in meinem Aktienportfolio getan hat und außerdem in den Unternehmen.

Übrigens habe ich vor kurzem eine Übersicht meiner letzten 11 Unternehmensanalysen erstellt, die ihr hier findet.

Hier zunächst meine letzten Transaktionen.

  • 02.02.18 Nachkauf Church & Dwight
  • 28.12.17 Nachkauf Public Storage
  • 08.12.17 Nachkauf Walt Disney
  • 10.11.17 Nachkauf Henry Schein
  • 30.10.17 Nachkauf Church & Dwight
  • 27.09.17 Nachkauf Nike
  • 19.09.17 Nachkauf Henry Schein
  • 11.08.17 Nachkauf Starbucks
  • 03.08.17 Kauf Starbucks
  • 24.07.17 Nachkauf Gentex

Auffällig ist erstens, dass unter den letzten zehn Transaktionen kein einziger Verkauf war, und zweitens die hohe Nachkaufquote von 90%.

Wenn ich mir die letzten zwei Jahre ansehe, dann lag meine Nachkaufquote 2016 bei 29% und 2017 bei 65%.

Summa summarum: Ich bin inzwischen hochzufrieden mit meinem Aktienportfolio, dessen Aufteilung heute so aussieht:

aktien-portfolio-2018-02

Was tut sich zuletzt bei den Unternehmen?

Zunächst muss man feststellen: US-Unternehmen sind derzeit dabei, die fette Beute aus Donald Trumps Steuerreform unter ihre Mitarbeiter und Aktionäre zu bringen. Hier ein paar Überschriften aus den letzten Tagen.

  • Apple Likely To Repatriate $200+ Billion Thanks To Trump’s Tax Bill
  • Starbucks to give raises, offer new benefits due to tax reform
  • Walt Disney gives employees $US1000 bonus on Donald Trump tax changes
  • Walmart uses massive Trump tax gain to offer pay rise to workers
  • JPMorgan Chase giving raises, adding 4,000 jobs, boosting small business lending from Trump tax cuts
  • Bank of America is giving some employees a $1,000 bonus, citing tax bill
  • Boeing CEO says ‚tax reform is the single most important thing‘ for US economy
  • FedEx Delivers 3.2B of Good News to Employees, Fueled By Trump Tax Package
  • American and Southwest Airlines announce $1,000 tax cut bonuses
  • AT&T giving $1,000 bonuses to hundreds of thousands of workers after tax bill
  • Comcast posts a one-time $12.7B gain on Trump tax bill
  • Home Depot giving $1,000 bonuses to U.S. workers after Trump tax cut
  • Siemens will neue Gasturbinen in den USA entwickeln

Donald Trump Tax Reform

Jetzt aber zur Geschäftsentwicklung bei einigen meiner Unternehmen.

 

TJX | Gentex | Tractor Supply

Diese drei Unternehmen sind diejenigen, bei denen ihr im Kommentarbereich im Frühling/Sommer 2017 die größten Zweifel hattet, was die Geschäftsentwicklung in den folgenden Quartalen und Jahren angeht.

Und das nicht zu Unrecht!

Im Falle von TJX und Tractor Supply ist es die „Krake“ Amazon, bei der manch einer Angst hat, dass sie ihre Tentakel auf diese Geschäftsmodelle richtet. Unternehmen wie Macy’s, Target, Best Buy, Kohl’s, Nordstrom oder Bed Bath & Beyond können ein Lied davon singen.

TJX und Tractor Supply haben kürzlich Zahlen für 2017 veröffentlicht.

Und? Sie waren überragend! Wie immer.

Beide Unternehmen melden Jahr für Jahr Rekordumsätze – und das seit einem Vierteljahrhundert. Hier die beeindruckenden Grafiken dazu. Das sollen Firmen wie Tesla, Netflix oder Twitter erst mal nachmachen.

Die jährliche Entwicklung der „comparable store sales“ bei TJX finde ich sogar noch beeindruckender. Dabei gehen nur solche Stores in die Umsatzentwicklung ein, die 12 Monate zuvor bereits vorhanden waren, also keine Neueröffnungen.

Diese comparable Store Sales von TJX sind in 35 der letzten 36 gewachsen (einzige Ausnahme war 1996). Da fehlen mir die Worte. Wenn jemand von euch ein weiteres Unternehmen benennen kann, das in 35 der letzten 36 Jahre organisch gewachsen ist, dann her damit! 🙂 Ansonsten dürfte das einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde wert sein.

Die CEOs Ernie Herrman (TJX) und Gregory Sandfort (Tractor Supply) und ihre Teams haben also hervorragende Arbeit geleistet.

Und Gentex?

Dort gab es einen Wechsel an der Führungsspitze. CEO und Mitgründer Fred Bauer (74) hat sich zum Jahreswechsel in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Neuer CEO ist Steve Downing (39). Ich hatte ihn vor 8 Monaten hier bereits 2x erwähnt.

Bauer ist 74. Es sieht für mich so aus, als sei dieser Wechsel von langer Hand geplant gewesen. Bauer hat Downing als Nachfolger aufgebaut. Bauer war nicht nur CEO, sondern auch Chairman of the Board of Directors, hatte also alle Fäden in der Hand.

Ich sehe es positiv: Nach 31 Jahren mit Bauer als CEO kommt nun, wo die Automobilindustrie vor einem großen Wandel steht, mit dem jungen Downing frischer Wind in die Hütte. Zudem hat Downing bereits 16 Jahre Gentex-Erfahrung und war 4,5 Jahre lang CFO, also zweitwichtigster Mann.

Zudem hat Gentex vor 4 Wochen mitgeteilt, Teile des 2013 in Texas gegründeten Internet of Things Unternehmens mit dem Namen Yonomi übernommen zu haben, und zwar für die neue HomeLink Connect Technologie von Gentex.

Außerdem gab man vor 3 Wochen die Partnerschaft mit Fingerprint bekannt, einem weltweit führenden Biometrics Unternehmen, mit dem man die Iris-Scan Technologie in die Automobilwirtschaft bringen wird.

Beeindruckend!

 

Church & Dwight

Da ich gestern erneut Aktien von Church & Dwight gekauft habe, will ich das Unternehmen hier nicht auslassen.

Viel gibt es allerdings nicht zu berichten. Es ist ein stinklangweiliges, 170 Jahre altes Unternehmen. Und genau das liebe ich!

Man verkauft Waschmittel, Zahnpasta, Katzenstreu, Fleckentferner, Deos, Shampoos, Kondome, Schwangerschaftstests und Vitaminpräparate.

Millionäre, Arbeitslose, Studenten und Rentner kaufen diese Produkte in allen Phasen des Wirtschaftszyklus. Außerdem bleiben die Kunden in der Regel ihren Marken treu.

Von 1990 bis 2016 hätte man 6000% Kursgewinn erzielt, dagegen beim S&P 500 der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen nur 600%.

Zu 6000% Kursgewinn kam noch eine Dividende oben drauf. Church & Dwight hat in jedem der letzten 467 (!) Quartale eine Dividende ausgeschüttet. Sie wurde von 2007 bis 2017 um 27% pro Jahr erhöht. Dennoch liegt die Ausschüttungsquote gerade mal bei 43%.

Die Umsatzentwicklung seit 1990 sieht klasse aus, wenn auch nicht so perfekt wie bei TJX und Tractor Supply. Zahlen für 2017 werden übermorgen veröffentlicht.

Was CEO Matthew Farrell und sein Team hier Jahr für Jahr leisten, auch in Sachen Profitabilität, ist der Wahnsinn.

Übrigens war es zwischen 1997 und 2017 völlig unmöglich, bei Zeiträumen von mindestens 2 Jahren einen Kursverlust zu erzielen (nur Jahresschlusskurse berücksichtigt). Auch das dürfte für das Guinnessbuch der Rekorde reichen 🙂

Hier zum Vergleich das Renditedreieck von Daimler 🙂

Im Juli 2017 gab Church & Dwight bekannt, den hoch profitablen US-Marktführer bei Mundduschen, Waterpik, zu übernehmen. Waterpik wird damit zur 11. „Power Brand“ unter den Church & Dwight Marken. Die bisherigen 10 Power Brands, zu denen Marken aus dem niedrigen und höheren Preissegment zählen, machen 80% der Umsätze aus.

Bei allen Brands, die man in den letzten Jahren zum Markenportfolio hinzugefügt hat, wurden anschließend die Marktanteile erhöht. Das spricht für ein bärenstarkes Marketing.

Dadurch dass man höchst profitabel ist und 84% der Umsätze in den USA erzielt, wird man erheblich von Donald Trumps Steuerreform profitieren. Zudem ist großes Potential für internationale Expansion vorhanden.

US-amerikanische Kleinanleger wurden erst 2015 auf die Aktie aufmerksam. Erst dann schaffte sie es in den S&P 500. Zusätzliche Aufmerksamkeit könnten der Aktie weiter Stabilität und Auftrieb verleihen.

Einige Konkurrenten von Church & Dwight haben gefährlich niedrige Eigenkapitalquoten. Die nächste Rezession kann kommen! 🙂

Müsste ich mein Aktienportfolio mit einer Fußballmannschaft vergleichen, dann wäre Church & Dwight mein Philipp Lahm.

 

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32 Gedanken zu „Neues von den Millionären, die für mich arbeiten

  1. Servus Stefan!
    Ich habe im Februar begonnen in Aktien zu investieren, und auch dank deiner Beiträge den Mut dafür gefunden.
    Gut, den Mut hätte ich vielleicht auch sonst gefunden, aber die Zuversicht wird durch Blogs wie dem deinen gestärkt!
    Ich muss aber dazu sagen, dass ich schon einmal Aktien besessen habe. Es fing damit an, dass ich Papiere von Immofinanz geschenkt bekommen habe im Jahr 2007. Was mit dem Geld passiert ist kannst du im Chart ablesen 😉 2009 hab ich dann völlig frustriert verkauft. Bärenmarktprüfung also nicht bestanden… Allerdings stehen die Papiere heute auch noch nicht besser da.

    Jedenfalls hoffe ich du schreibst auch weiterhin. Deine Unternehmensanalysen finde ich wirklich gut und hilfreich – und somit haben wir bereits 2 Papiere von Unternehmen gemeinsam.

    VG SBG

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