Hinten wird die Ente fett

14% der Deutschen besitzen Aktien oder Aktienfonds. In zahlreichen anderen Ländern liegt der Anteil höher – darunter die USA, Großbritannien, die Schweiz, Spanien, Norwegen, Finnland, Schweden, Dänemark, Niederlande, Russland, Australien, Kanada und Japan.

Einer der Gründe dafür ist die deutsche Ängstlichkeit. Im Ausland spricht man von „German Angst“.

Angst entsteht häufig dann, wenn man etwas nicht kennt. Angst haben wir, wenn wir erstmals ohne Schwimmflügel schwimmen sollen oder Fahrrad fahren ohne Stützräder. Wir haben Angst davor, Insekten zu essen, was in vielen Ländern völlig normal ist.

Am Aktienmarkt kommt erschwerend hinzu, dass Medien, Banken und Fondsmanager ein großes Interesse daran haben, Angst vor dem nächsten Crash zu verbreiten.

Ich verbreite Optimismus in meinen bisher 140 Beiträgen, die mehr als 100.000 Mal aufgerufen wurden.

Das fällt mir nicht schwer, denn es existieren unvorstellbare Mengen an Daten zur Entwicklung des Aktienmarktes in den vergangenen 200 Jahren. Diese Daten beweisen, dass Aktien langfristig die beste Anlageklasse der Welt sind.

„Jenseits der Meerenge sind eure Bücher voll von Wörtern wie ‚Usurpator‘ und ‚Irrer König‘ und ‚Blutrecht‘. Hier sind unsere Bücher voll von Zahlen. Wir bevorzugen deren Geschichten. Sie sind einfacher, bieten weniger Spielraum für Interpretationen.“ (Tycho Nestoris, Eiserne Bank von Braavos, Game of Thrones)

Auf den Seiten des Deutschen Aktieninstituts kann man das „DAX-Rendite-Dreieck“ herunterladen. In dieser Grafik sieht man die Rendite des DAX für jeden beliebigen Zeitraum zwischen 1966 und 2016. Dabei wird angenommen, dass erhaltene Dividenden sofort reinvestiert werden. (hier geht’s zur Seite)

Auf dieser Grundlage habe ich zwei Diagramme erstellt.

Zunächst die Gewinnwahrscheinlichkeit einer Anlage in den DAX für verschiedene Haltedauern.

DAX Rendite

Hier nun die besten und schlechtesten Jahresrenditen für verschiedene Haltedauern.

DAX Jahresrenditen

Zwischen 1966 und 2016 gab es keinen 15-Jahres-Zeitraum, in dem man Geld verloren hätte. Ab 15 Jahren Haltedauer liegt die Gewinnwahrscheinlichkeit bei 100%.

Bereits ab 20 Jahren Haltedauer waren die Renditen selbst im Worst Case höher als bei jeder anderen Anlageklasse.

Um Angaben wie 5% oder 7% Rendite greifbarer zu machen, habe ich folgende Grafik erstellt. Sie zeigt die Vermögensentwicklung bei verschiedenen Zinssätzen und einer jährlichen Investition von 1.800€ (150€/Monat), die pro Jahr um 1% erhöht wird. 150 Euro pro Monat sollten die allermeisten von uns übrig haben.

Zinsesszinseffekt

Das Wunder, das ihr dort seht, nennt sich Zinseszinseffekt – völlig zu Recht von Albert Einstein als mächtigste Kraft des Universums bezeichnet. Am Ende wird die Ente fett.

Die Kalkulation ist bewusst einfach gehalten, denn der Beitrag ist vor allem an diejenigen unter euch gerichtet, die noch nicht am Aktienmarkt aktiv sind. Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, der findet 139 weitere Beiträge in meinem Blog sowie einige fantastische Links zu weiteren Blogs am linken Rand meiner Startseite. 🙂

Eine Kalkulation mit vielen weiteren Variablen findet ihr in meinem Beitrag „Durchgerechnet: 18 Jahre monatliches Investieren in Aktien“.

Übrigens habe ich erfreut zur Kenntnis genommen, dass die Zahl der unter 40-jährigen deutschen Aktionäre 2016 um 87.000 angestiegen ist. Hopfen und Malz sind also noch nicht verloren.

 

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7 Gedanken zu „Hinten wird die Ente fett

  1. Investiere seit vielen Jahren in ETFs, Fonds und Indexzertifikaten und kann die Aussagen bestätigen. Langfristig würde ich mittlerweile Einzelwerte Fonds vorziehen. Habe heute wieder eine große Position verloren, weil der Anbieter deutsche Bank nach 13 Jahren einfach das Zertifikat gekündigt hat. Das ist nicht das erste Mal. Damit sind Gewinnsteuern fällig, obwohl ich das Papier gerne behalten hätte.
    Bei Einzelwerten kann das durch Übernahmen und Verkäufe leider ebenfalls passieren.

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  2. Hallo Stefan,

    Danke, dass Du nicht müde wirst Enthusiasmus und positive Energie zum Thema Aktien zu verbreiten. 140 Beiträge und 100,000 views sprechen dafür, dass Du diese Botschaft auch unter die Leute bringst!

    Ich glabue, dass neben der dem Menschen ureigenen Angst vor Unbekanntem und der medialen Verstärkung noch andere Gründe für die deutsche/österreichische (sehr ähnliche Daten- und Stimmungslage) Aktienphobie bestehen. Mehr dazu in folgendem Artikel: https://meinefinanziellefreiheit.com/2017/01/26/boese-aktien/

    Viele Grüße und komm nicht von Deiner Mission ab
    FF

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  3. Hallo Stefan, das ist doch eine einfache Botschaft: 100 % Gewinnwahrscheinlichkeit, wenn Aktien mindestens 15 Jahre gehalten werden. Eigentlich nicht nachvollziehbar, warum trotz Nullzinsen so wenig Deutsche auf Aktien setzen. Viele Grüße vom Aktienblogger

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  4. Hallo Stefan, ich denke auch, dass momentan einfach kein Weg an einem Börseninvestment vorbei führt. Auch wenn die meisten Leute sagen „Ich hab keine Ahnung von Börse und lasse deshalb die Finger davon“, dann kann ich das nicht verstehen. Jeder kann sich dieses Wissen beibringen. Es gibt unzählige Bücher und Videos dazu im Netz.
    Außerdem sind ETFs genau das richtige für Leute mit wenig Ahnung. Einfach einen Sparplan auf drei verschiedene, breit gestreute ETFs laufen lassen und der Gewinn ist so gut wie sicher. Wer etwas mehr Risiko geht und direkt in Aktien investiert, kann natürlich auch mehr Gewinne einfahren (aber auch höhere Verluste).
    Motiviert also soviele Leute wie möglich dazu, Geld in die Börse zu stecken!
    Schöne Grüße Harry

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  5. Pingback: Finanzblogroll - Finanzblog Jahresvorschau 2018

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