Ein Leser fragte mich heute, was ich von der Idee halte, das gesamte in Aktien & Aktienfonds investierte Vermögen in Tech-Aktien zu stecken, genauer gesagt in einen ETF auf den US-amerikanischen Nasdaq-100 Index.
Dieser Frage kann man aus verschiedenen Gesichtspunkten betrachten:
- Warum US-Tech und nicht Tech weltweit?
- Warum ein Tech-ETF und nicht einzelne Tech-Werte?
- Warum US-Tech anstelle eines breiteren US-Indizes?
Gemeint war die dritte Frage, um die es heute gehen wird.
Für mich spricht vieles für Technologie-Werte:
- Ihre Geschäftsmodelle skalieren oft gut (Booking, Netflix, Facebook).
- Nicht selten läuft es auf „the winner takes it all“ hinaus (Google, Facebook, Amazon) durch Netzwerkeffekte, hohe Wechselkosten oder Plattform-Modelle. Hohe Umsätze & Marktanteile führen zu hoher Preissetzungsmacht und Economies of Scale, also dass die Stück-Fixkosten sinken.
- In den Industrieländern scheint der Anteil am Einkommen, der für Unterhaltung/Elektronik ausgegeben wird, zu steigen. Gleichzeitig reden wir aber über Luxusprodukte, d.h. auch in Schwellen- und Entwicklungsländern liegt noch riesiges Potential. Auch hat China mehreren großen US-Technologieunternehmen den Marktzugang untersagt – das muss nicht ewig so bleiben.
Konstruktion / Aufnahme
Zunächst sollte man sich fragen, wie ein Index, in den man möglicherweise investiert, konstruiert ist.
Der Dow Jones ist bspw. fürchterlich konstruiert. Durch die Preisgewichtung (anstelle einer Gewichtung nach Marktkapitalisierung) sträubt man sich, Unternehmen wie Amazon oder Alphabet aufzunehmen. Auch Berkshire oder Facebook sucht man dort vergeblich. Ein Trauerspiel. Davon abgesehen sind es lediglich 30 Unternehmen. Da kann man mir auch tolle Grafiken zeigen, die den Parallel-Lauf von Dow Jones und S&P 500 veranschaulichen – Ich investiere nicht in einen Index, der ausschaut als hätte ein betrunkener Affe mit 30 Darts-Pfeilen auf ein Exemplar des Wall Street Journal geworfen.
Beim Nasdaq-100 waren vernünftigere Entscheidungsträger am Werk. Korrigiert mich wenn ich mich irre, aber hier scheint man schlicht die 100 Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung aus dem Nasdaq Composite genommen zu haben. Da einige dieser Unternehmen zwei Aktienklassen ausgeben, sind es derzeit 103 Positionen.
Die Gewichtung des Nasdaq-100, der als Kursindex konzipiert ist (also ohne Dividenden), wird von der Marktkapitalisierung bestimmt. Und der zu Grunde liegende Nasdaq Composite ist ein Sammelbecken für alle an der Börse NASDAQ gelisteten Unternehmen (derzeit über 3.000).
Der Nasdaq-100 ist allerdings kein reiner Technologie-Index (das war auch nie der Sinn dahinter). Hier finden sich auch Unternehmen wie Ross Stores, Kraft Heinz, Pepsi, Mondelez, Marriott. Im Nasdaq-100 sind auch nicht nur US-Werte gelistet, sondern z.B. auch JD.COM, Baidu, NetEase oder trip.com. Und es fehlen Unternehmen, die ich unter US-Tech einordnen würde wie Oracle sowie Visa & Mastercard.
Daher sollte man sich fragen, ob einem ein anderer Index nicht besser gefällt, z.B. gibt es ETFs auf den „S&P 500 Information Technology“. Um euch nicht komplett zu verwirren, beschäftigen wir uns im Weiteren ausschließlich mit dem Nasdaq-100, auf den die Leserfrage bezogen war.
Das bereitet mir schon ein wenig Bauchschmerzen und ich frage mich:
- Was, wenn ein toller neuer Tech-Gigant heranwächst, der sich aber aus irgendeinem Grund entschieden hat, an der NYSE gelistet zu werden und nicht an der NASDAQ? Hat dieses Unternehmen dann nie eine Chance, in den Nasdaq-100 aufgenommen zu werden? (siehe Oracle, Visa, Mastercard, AT&T)
- Unternehmen sind nicht nur 100% Tech oder 0% Tech. Dazwischen gibt es Grauzonen. Unternehmen die immer „tech-mäßiger“ werden, aber an der NYSE gelistet sind, scheinen keine Chance auf ein Listing im Nasdaq-100 zu haben. Da ist es egal ob Walmart irgendwann 70% online verkauft. Es ist auch egal dass General Motors nach der Übernahme von Cruise Automation einer der führenden Player beim autonomen Fahren ist (man kämpft mit Tesla um Position 2 hinter Waymo). GM entschied sich für die NYSE und damit hat sich‘s.
- Technologie-Revolutionen, etwa im Bereich Gesundheit, Mobilität, Industrie oder Telekommunikation finden dann wohl teilweise außerhalb des Nasdaq-100 statt.
Der S&P 500 stellt übrigens auch höhere Ansprüche als der Nasdaq-100. Tesla durfte bisher aufgrund der fehlenden Gewinne nicht im S&P 500 gelistet werden, im Nasdaq-100 dagegen schon. Das mögen manche als Vorteil des Nasdaq-100 sehen, weil der S&P 500 hier oft gigantische Kursgewinne verpasst, doch ein Nasdaq-Massaker wie 2001-2003 mit vielen Unternehmen die nur heiße Luft verkaufen wäre im S&P 500 nicht möglich.
Kosten
Die großen für europäische Anleger verfügbaren ETFs auf den Nasdaq-100 haben Gesamtkostenquoten von 0,30 bis 0,33%, wohingegen der S&P 500 für 0,05% zu haben ist.
Das liegt wohl eher daran dass weniger Anlegervermögen investiert ist. (und nicht daran dass die kleinsten Unternehmen so große Spreads haben)
Zudem verzichtet Vanguard (der Discounter unter den ETF-Anbietern) auf Sektor-ETFs. Hier ist ganz klar die Handschrift von John Bogle zu sehen, klasse!
Konkurrenz aus der Ferne
Unternehmen wie Facebook, Netflix oder Booking fällt Expansion auf andere Kontinente leichter als es bei Firmen anderer Sektoren der Fall ist. Ebenso gut kann es aber irgendwann vorkommen, dass asiatische Tech-Giganten auf den amerikanischen bzw. europäischen Markt drängen und sich letztlich durchsetzen.
Volatilität
Ein Nasdaq-100 schwankt natürlich stärker als ein breiterer Index. Hier die Volatilität (Standardabweichung) einiger Indizes (Zeitraum: letzte 5 Jahre):
- 23% beim Nasdaq-100
- 20% beim S&P 500
- 17% beim MSCI World
- 16% beim FTSE All-World
Dividenden
Die Dividenden sind geringer als im S&P 500.
Geschmacksache. Die einen sehen es so, die anderen so, z.B.:
- „Durch geringe Dividendenerwartungen der Aktionäre können die Gewinne besser arbeiten.“
- „Je geringer die Dividenden, desto größer der Steuerstundungseffekt.“
- „Hohe Ausschüttungen motivieren mich.“
- etc.
Historische Renditen & Fazit
Hier sollte man vorsichtig sein, nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Nasdaq-100 und S&P 500 sollten beide inkl. Dividenden gegenübergestellt werden.
Zudem finde ich, der Zeitraum sollte lang genug sein. Vergleiche unter 15 Jahren sind meiner Meinung nach Quatsch.
Auf dem Höhepunkt der Tech-Bubble braucht man auch nicht anfangen, ebenso wenig auf dem folgenden Tiefpunkt.
Dort anzufangen, wo Privatleute das Internet für sich entdeckt haben, wäre auch irgendwie unfair gegenüber den anderen Sektoren.
Zudem ist der Nasdaq-100 quasi ein Sub-Set des S&P 500. Solche überlappenden Vergleich sollte man ohnehin nicht anstellen. Ich mache es trotzdem.
Kurse für den Nasdaq-100 Total Return (also inkl. Dividenden) finde ich leider nur für die letzten 8 Jahre, daher müssen wir hier leider eine kleine Milchmädchenrechnung anstellen, d.h. die Dividenden im Kopf addieren.
Wir schauen zunächst auf den Nasdaq-100 (ohne Dividenden). Die Kurse habe ich jeweils von Yahoo Finance genommen – für den Endpunkt vom 27.05.2020 19:30 Uhr, und für den jeweiligen Anfangszeitpunkt den Kurs vom 01.06. um 15:30 Uhr (Monatseröffnungskurs) des jeweiligen Jahres, sodass wir ungefähr glatte Jahre haben.
- 12,8% p.a. für die letzten 15 Jahre
- 12,5% p.a. für die letzten 25 Jahre
- 13,0% p.a. für die letzten 30 Jahre
Kommen wir nun zum S&P 500. Da ich die Total Return Variante inkl. Dividenden betrachte, addiert bitte 1,0 bis 1,5% Rendite auf die zuvor angegebenen Renditen des Nasdaq-100.
- 8,5% p.a. für die letzten 15 Jahre
- 9,2% p.a. für die letzten 25 Jahre
- 9,6% p.a. für die letzten 30 Jahre
Wir sehen also eine deutliche Überrendite beim Nasdaq-100.
Können wir dasselbe über die nächsten 20 Jahre erwarten? Ich weiß es nicht.
Es gibt zahlreiche Unternehmen, an deren Erfolg ich sehr gern teilhabe und die im S&P 500 aber nicht im Nasdaq-100 geführt werden. Ich denke dabei an Nike, Disney, Berkshire, Mastercard, Visa, Public Storage, Johnson & Johnson, Coca-Cola, Home Depot, Walmart, McDonalds, McCormick, Church & Dwight, Union Pacific, Resmed, Colgate-Palmolive, Rollins.
Ihr glaubt, die Aktienmarktrendite (Kurssteigerung plus Dividende) entspricht in ganz langen Zeiträumen der Gewinnsteigerung (pro Aktie) der Unternehmen?
Fast richtig. Vanguard-Gründer John Bogle hat sich das für den Zeitraum 1900 bis 2016 angesehen. Er kommt auf folgende Formel:
Kursentwicklung + Dividende = Gewinnentwicklung + spekulative Rendite
Für die 116 Jahre von 1900 bis 2016 kommt er auf eine Gewinnsteigerung der (US-)Unternehmen von 9,0% pro Jahr. Allerdings summierten sich Kursgewinne und Dividenden auf 9,5% pro Jahr. Die Differenz nennt er spekulative Rendite: Im Jahr 2016 haben die Anleger den Aktien ein höheres KGV zugestanden als noch 1900, zum Beispiel weil alternative Investments wie Anleihen 1900 attraktiver aussahen als 2016. Diese spekulative Rendite kann auch negativ ausfallen.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Nasdaq-100 Gewinne in den nächsten 20 Jahren um 10% p.a. steigen, aber dass die Anleger dem Nasdaq-100 im Jahr 2040 ein deutlich geringeres KGV zugestehen als heute, sodass sich letztlich „nur“ eine Bruttorendite von 7,5% p.a. ergibt. Durch die 1980er und 1990er Jahre hindurch waren die US-Aktienmarktrenditen erheblich höher als die Gewinnentwicklung. Solche Differenzen sind für einzelne Branchen logischerweise noch wahrscheinlicher als für den Gesamtmarkt.
Das war mein letzter Gedanke für heute. Drei Stunden an einem Blogbeitrag sitzen reicht nach einem 8-Stunden-Arbeitstag.
Ein „richtig“ oder „falsch“ gibt es hier nicht. Ich kann (und will) nur Anregungen geben. Entscheiden muss jeder selbst. Aber da mache ich mir bei dir, lieber Michael, absolut keine Sorgen. Ich habe dich bei unseren zwei Treffen sowie in den zahlreichen Whatsapp- und Facebook-Konversationen als sehr rationalen/pragmatischen Kerl kennen und schätzen gelernt.
Lasst gern einen Kommentar da, falls euch interessiert wie ich über ähnliche Fragestellungen denke, z.B. Investitionen in Emerging Markets. Oder warum ich meinen S&P 500 ETF nicht gegen Berkshire-Aktien tausche. Gern schreibe ich einen weiteren Beitrag.
Off topic
In zwei Stunden, genauer gesagt um 22:33 Uhr MESZ, startet die Falcon 9 von Elon Musk‘s SpaceX mit den NASA-Astronauten Robert Behnken und Douglas Hurley an Bord der Dragon-Kapsel von SpaceX.
Es wird das allererste Mal sein, dass ein privates Unternehmen Astronauten zur ISS schickt.
Die NASA überträgt live: https://www.nasa.gov/nasalive
Update: Aufgrund schlechten Wetters in Florida wurde der Start auf Samstag 21:22 MESZ verschoben.
Die krasse Überrendite finde ich bemerkenswert. Nun muss man wissen, dass Microsoft, Apple, Amazon, Alphabet und Facebook im Nasdaq 100 einen Anteil von ca. 42% einnehmen. Wer die Börsen die letzten Jahre verfolgt hat, weiß was das bedeutet. Bogle würde hier wohl den Finger heben und vor der Regression zur Mitte warnen. Wie lange kann sich die Überrendite halten?
Schaut man sich die Charts von Nasdaq 100 und S&P 500 von 1985 bis 2005 an (geht sehr schön bei Finanzen.net in der Statistik), liegt der S&P 500 leicht vorne. Interpretation frei gegeben.
Die FAANG-Story erinnert mich an die Nifty-Fifty-Ära. Trotzdem machen Amazon, Apple und Alphabet auch in meinem Portfolio gut 20% aus. Sie sind superb gelaufen und ich denke gar nicht daran, ausgezeichnete Qualitätsunternehmen zu verkaufen. Auch in dem Wissen, dass die Renditen nicht in den Himmel wachsen.
Wer seine Ruhe möchte, fährt mit einem simplen World-ETF wohl am Besten. Aber wie immer gilt: Das muss jeder für sich selbst entscheiden 🙂 .
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Hi Sebastian,
auf das Regression-zur-Mitte-Argument hatte ich im Februar mit einem sehr langen Kommentar geantwortet:
https://stefansboersenblog.com/2020/02/23/nur-noch-etf/comment-page-2/#comment-6473
Viele Grüße
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Hallo Stefan,
wieder mal sehr interessanter Artikel von dir!Danke!
Was hälst du eigentlich von World Momentum ETF A12ATF , gibt es leider nicht als Ausschütter…
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Danke, Dimi!
Von Momentum-Indizes halte ich so viel wie von Horoskopen.
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Der war echt gut 😁👍
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Sehe ich ähnlich wie du. Wenn ich Bogle aber richtig verstehe (und das muß ja nicht sein 😉 ), würde er argumentieren, dass bestimmte Sektoren (oder hier eben die FAANGs) nicht dauerhaft besser als andere laufen können. Oder dass die bessere Performance nur mit mehr Risiko erkauft wird.
Will mich da aber gar nicht streiten. Als überzeugter Investor in Einzelunternehmen sind mir diese Gedankenspiele reichlich egal. Was sagen denn die überzeugten ETFler zu der Überrendite?
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Du hast mir gestern bei Whatsapp ein Bild geschickt, auf dem man sieht wie mehrere Sektoren den S&P 500 über einen 55-Jahres-Zeitraum deutlich geschlagen haben.
Das ist ja auch per definitionem so. Der Gesamtmarkt ist gewissermaßen ein Mittel. Einzelne Teile davon liegen darüber, andere darunter. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir 5, 50 oder 100 Jahre betrachten.
US-Tabak-Aktien haben in den 114 Jahren von 1900 bis 2014 eine Bruttorendite von 14,6% p.a. erzielt, während der Gesamtmarkt nur um 9,6% p.a. stieg.
(in Großbritannien 14,8% vs. 9,4%)
Wie gesagt: Es geht langfristig um Gewinnentwicklung + KGV-Änderung. Mehr ist es nicht.
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Die Technologie-Definition wird auch immer breiter. Früher war es nur Computer-Hardware und ein bisschen Software. Heute sind es auch Onlinehandel, soziale Medien, Smartphones, Suchmaschinen, Streaming, Biotechnologie, Online-Reiseagenturen etc. klar explodiert da die Marktkapitalisierung.
Da kann die Kaugummi- oder Kondom-Branche nicht mithalten 🙂
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Vielen Dank für den interessanten Lesestoff!
Deine Gedanken zu emerging markets und zu China im besonderen würden mich sehr interessieren.
Ich stimme der Einschätzung zu, dass China die USA als Weltmacht No1 ablösen will und frage mich, ob ich das bei meiner Investmentstrategie berücksichtigen sollte. Ich bin wie Du 100% im S&P500 investiert. Ich bin wie Du in der DDR aufgewachsen und habe bei einem Investment in ein chinesisches Unternehmen erhebliche Bedenken.
Wie denkst Du daüber?
Danke und viele Grüße
Jörg
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Hi Jörg,
ich schreibe im Juni einen Blogbeitrag darüber.
Viele Grüße
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Hi Stefan,vielen Dank, für die ausführliche Beantwortung meiner Frage und den tollen Blogbeitrag in der Kürze der Zeit. Wirklich schwer zu sagen, ob die Überrendite in den nächsten 20 Jahren weiter anhält, oder halt nicht. Vielleicht doch lieber nur den S&P500 und ein paar handverlesene Wachstums-Einzelwerte. World Index scheint mir zu schwach zu sein und auch dort sind ja US Werte extrem stark gewichtet. China will an die Spitze, aber so schnell kommen die an den USA auch nicht vorbei und ich glaube an die freie Marktwirtschaft und die daraus resultierende Innovationskraft.
Apropos, ich glaube, ich fahre am Samstag nach Florida runter, um mir den Start von Elons Dragonkapsel vor Ort anzuschauen 👨🏻🚀👨🏻🚀🚀
Grüße aus Greenville!
Michael
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Sehr cool! Ich hoffe du hast Noise Cancellation Kopfhörer 😀
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@ Sebastian
Phil Fisher hat eine schöne Analogie in dem Buch, das du mir mal geliehen hast:
„Erinnere dich zurück an dein letztes Jahr in der Schule bzw. Hochschule. Nun stell dir vor, du hättest kurz zuvor eine beträchtliche Geldsumme geerbt und jeder deiner Klassenkameraden hätte dir folgendes Angebot unterbreitet: Wenn du ihm das Zehnfache seines ersten Jahresgehalts leihst, bekommst du bis zum Ende seines Lebens ein Viertel seiner Jahreseinkünfte (d.h. Gehälter und später sogar von der Rente). Nimm des Weiteren an, dass du nur Geld für 3 solche Deals gehabt hättest.
Welche Fragen würdest du dir für die Auswahl stellen?
Du würdest diejenigen streichen, die du nicht gut genug kennst.
Du würdest dich fragen, wer langfristig die höchsten Gehälter nach Hause bringt.
Zehn Jahre sind nun seit deiner Entscheidung vergangen. Einer der drei Auserwählten hat sensationellen Erfolg gehabt. Er hat bei einem großen Unternehmen begonnen. Eine Beförderung folgte der anderen. Insider sagen schon, dass der Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens ein Auge auf deinen ehemaligen Mitschüler geworfen hat und dass er in weiteren zehn Jahren wahrscheinlich Vorstandsvorsitzender werden wird. Er hat das hohe Gehalt, die Aktienoptionen und Pensionsansprüche in Aussicht, die zu einer solchen Position gehören.
Nun kommt ein Geschäftsmann auf dich zu und bietet dir 600% auf deine ursprüngliche Investition, wenn du den „Vertrag“ auflöst und stattdessen denselben Deal mit einem ehemaligen Kameraden eingehst, der im Jahr immer noch ungefähr dasselbe verdient wie vor zehn Jahren, als er die Schule verließ. Der Geschäftsmann argumentiert, dein aktueller Vertragspartner hätte seinen Erfolg ja schon hinter sich, während der des finanziell Erfolglosen erst noch bevorstünde.
Was würdest du tun?
Vermutlich würdest du dem Geschäftsmann vorschlagen, er solle seinen Verstand untersuchen lassen.“
Zitat Ende.
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Bespare seit mehr als 10 Jahren einen Nasdaq-ETF und kann mich bei der Performance nicht beklagen 🙂 Ich vergleiche immer mal wieder welche Nasdaq-ETFs es aktuell so gibt (z. B. https://etfs24.de/etf-nasdaq-100/) aber mein ComStage-ETF (bzw. jetzt Lyxor) ist immer noch recht günstig und hat eine sehr gute Tracking Difference.
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Hallo Stefan,
ich wollte dich Fragen warum du dich für den ETF S&P 500 von Vanguard und nicht z.B. von iShares entschieden hast? Weiters würde mich interessieren ob du thesaurierende oder ausschüttende Fonds bevorzugst?
MfG aus Österreich
Manuel
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Hi Manuel,
wenn ich mich für einen Index entschieden habe, für den verschiedene Anbieter ETFs anbieten, dann schaue ich auf
– Fondsvolumen und Jahr der Auflegung
– TER und Tracking Error (-Entwicklung)
– Replikationsmethode / Art der Nachbildung
– Ausschüttungsart und -häufigkeit
– Ruf des Anbieters
– Möglichkeit der Teilfreistellung (im Zweifel beim Broker fragen ob die erforderlichen Dokumente für den jeweiligen ETF hinterlegt sind, sodass nur 70% der Erträge versteuert werden)
Beide nehmen sich da nicht viel und meine Wahl fiel schließlich auf Vanguard. (Geschmacksache)
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