Meine Entwicklung als Privatanleger, der einen Teil seines Ersparten in Aktien anlegt, erinnert mich an meine Schulzeit.
Die Grundschule
Meine vier Jahre an der Bernhard-Becker-Schule in Beendorf waren eine unbeschwerte Zeit. Ich erinnere mich an das Sportfest. Das Indianerfest. Die täglichen Fahrten mit dem Schulbus. Fangen spielen auf dem Schulhof. Mit Sebastian, mit dem ich 2018 (also 26 Jahre nach unserer Einschulung) nach New York fliegen werde.
Ich erinnere mich auch daran, wie viel Spaß mir der Mathematikunterricht machte und dass meine Mathe-Lehrer mich zügeln mussten, Fragen erst dann zu beantworten, wenn meine Mitschüler ausreichend Zeit zum Nachdenken hatten.
Auch weiß ich noch, wie ich – als ich gerade schreiben lernte – zu Hause eine Art Tagebuch führte. Darin war alles genauestens dokumentiert, sogar der Gang zur Toilette. Als meine Oma mir knapp 20 Jahre später dieses Tagebuch zeigte, hatte ich Tränen in den Augen, weil sie es so lange aufbewahrte.
Ich schaukelte, kletterte auf Bäume. Ich war einfach ein kleiner Junge, der in einem 500-Seelen-Dorf aufwuchs.
Mit Mädchen, Politik und Finanzen hatte ich noch nichts am Hut.
Diese Zeit ist vergleichbar mit meinen ersten 28 Jahren als Vermögensaufbauer. Ich gab zwar bereits vor 2014 weniger aus als ich einnahm, machte mir aber keine Gedanken darüber, wie die Differenz verzinst wurde. Es lag halt auf dem Girokonto.
Wenn ich mich recht erinnere, bekam ich als 27-Jähriger 1 bis 1,5 Prozent Zinsen – allerdings auch nur auf die ersten 1.500 Euro. Hinzu kamen bis zu 6,5 Prozent Dividende auf 450-Euro-Genossenschaftsanteile bei der Volksbank, die meine Mutter für mich anlegte, als ich 11, 12 oder 13 war, und die ich heute noch habe.
Mit 27 Jahren hatte ich noch nicht mal ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto.
Die 5. Klasse
Ich nahm den richtigen Abzweig in die fünfte Klasse, als es darum ging, aufs Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Weferlingen oder auf die 18 Kilometer entfernte Albert-Niemann-Sekundarschule in Erxleben zu wechseln.
Meine besten Freunde entschieden sich für die Sekundarschule. Und die Verantwortlichen der Grundschule schrieben, aufgrund meiner schulischen Leistungen hätten sie mir das Gymnasium empfohlen, doch aufgrund meines Sozialverhaltens (ich war ein kleiner Rowdy) die Sekundarschule.
Nun denn. Der Zettel, auf dem ich eine von zwei Optionen auszuwählen hatte, lag am Sonntagabend auf dem Tisch. Meine Eltern legten mir nachdrücklich das Gymnasium nahe, überließen die Entscheidung aber mir.
Es fiel mir nicht leicht, doch so traf ich als 10-jähriger Bub eine der besten Entscheidungen meines Lebens.
Die fünfte Klasse war ein Sprung ins eiskalte Wasser. Die Lehrer, das Dorf und 90% der Schüler hatte ich nie zuvor gesehen. Auch nahezu alle Fächer waren Neuland. Und wenn ich mich recht erinnere, dann sank meine Durchschnittsnote von der 4. zur 5. Klasse von 1,5 auf 2,4. Zudem verbrachte ich einige Zeit vor der Tür, nachdem ich den Unterricht störte. Das Vorjahr in der vierten Klasse, in der ich eine Urkunde als „Rechenkönig“ der Schule bekam, schien endlos lange her zu sein.
Es war eine Findungsphase.
Ich erinnere mich an Dosenfußball, Cola, NBA-Sammelkarten, Bravo Sport und einen Geografielehrer, der am Ende der Stunde einen Witz erzählte. Der Beste handelte vom Hanghuhn, das am Hang lebte, deshalb ein kurzes und ein langes Bein hatte, und eckige statt runde Eier legte.
Derselbe Lehrer brachte uns nach dem Unterricht Skat und Doppelkopf bei und empfahl uns in unserer Zeit am Gymnasium einige wirklich gute Filme, darunter Club der toten Dichter, Zeit des Erwachens und Der Geist und die Dunkelheit.
Auch wenn man mit dem Investieren anfängt, weiß man in den ersten ein, zwei Jahren nicht so recht, was man da tut. Auf der „Schule“ gibt es niemanden, der noch weniger Erfahrung hat als man selbst. Man zählt zu den Kleinsten und Dümmsten, investiert in Air Berlin und Bitcoin.
Doch auch hier gibt es solche, die wie von einer unsichtbaren Hand geführt werden. Sie scheinen von Anfang an alles richtig zu machen. Ex-Studentin Jenny ist ein solches Beispiel. Oder mein Kollege Thomas.
So oder so – was die Psyche mit uns anstellt, wissen wir nicht vor dem ersten Bärenmarkt, der vielleicht vergleichbar ist mit der ersten Trennung.
Die 6. Klasse
Die sechste Klasse. Man hat die ersten Sommerferien mit den neuen Mitschülern hinter sich. Endlich zählt man auf der Schule nicht mehr zu den Jüngsten. Man weiß so langsam, wie der Hase läuft auf der neuen Schule.
Trotzdem trifft man immer wieder auf unerforschtes Gebiet. Mädchen. Neue Fächer. Neue Lehrer. Die Großen, die einen ärgern.
Ich erinnere mich an einen Rabauken, vor dem ich eine Zeit lang wirklich Angst hatte. Er beklaute und bedrohte mich und einen Freund. Der Rüpel war fünf oder sechs Jahre älter. Er war der stärkste Junge auf der Schule.
Mehrfach zwang er alle Gymnasiasten im Ort, dass wir uns zusammen mit ihm hinter der großen, hölzernen Bushaltestelle versteckten. Sein Argument war: „Wenn der Busfahrer niemanden sieht und weiterfährt, dann müssen wir nicht in die Schule“. Dazu müsst ihr wissen: Es war ein kleines Dorf. Wenn man den ersten Bus verpasste, gab es keinen Zweiten.
Und so kam es, wie es kommen musste. Meine Eltern erhielten einen Anruf von der Schule mit der Frage, warum ihr Sohn die letzten zwei Tage nicht in der Schule war.
Mein Dad war „not amused“. Und so versuchte meine Mutter mit mir unter vier Augen in aller Ruhe, die Wahrheit ans Licht zu bringen, was ihr auch gelang.
Mein Vater fing jeden Morgen um 5 Uhr an zu arbeiten. Doch nicht am nächsten Morgen. Wir hatten andere Pläne.
Wenn ich mich recht erinnere, fing die Schule um 7:15 Uhr an und der Bus kam um 6:33 Uhr.
Ich kam gegen 6:15 Uhr an der Bushaltestelle an. An diesem Morgen kam ich nicht allein.
Der Rüpel kam ein paar Minuten später. Zur Begrüßung schleuderte er aus knapp zehn Metern Entfernung seinen Rucksack gegen die Wand der Bushaltestelle. Er verfehlte mich nur knapp.
Fünf Sekunden später hing der Rabauke mit seinem Rücken an der Wand. Viele Worte wurden nicht gewechselt, nur „Wenn du meinen Sohn von heute an nicht in Ruhe lässt …“
Dazu müsst ihr wissen: Die Eltern des Jungen gehörten nicht zu denen, mit denen man vernünftig reden konnte. Außerdem war er schon 17 oder 18.
Nie war ich stolzer auf meinen Papa. Nie wieder hatte ich solche Angst wie in den Wochen zuvor. Auch meine Noten verbesserten sich erheblich.
Seitdem weiß ich: Egal was passiert – ich kann mich immer voll auf meine Eltern verlassen.
Und sonst?
Wenn man in der sechsten Klasse ist, bitten einen die Fünftklässler um Hilfe bei den Hausaufgaben oder bei barbarischen Mitschülern. Die Älteren hingegen denken sich „Lass dir erst mal einen Bart wachsen!“.
In Investorensprache übersetzt: „Erleb‘ du erst mal deinen ersten Bärenmarkt. Dann reden wir.“
Ich glaube, ich bin jetzt in der sechsten Klasse der Warren-Buffett-Schule für Vermögensaufbau.
Tage mit stark sinkenden Kursen sind mir lieber als Tage mit steigenden Kursen. Meine Nachkaufquote der letzten zehn Käufe lag bei 90 Prozent. So langsam weiß ich, was ich will. Kollegen, Freunde und Leser bitten mich in Finanzfragen um Rat.
Und doch liegt noch eine lange Reise zur finanziellen Unabhängigkeit vor mir.
„Someone is sitting in the shade today because someone planted a tree a long time ago.“ (Warren Buffett)
Und in welcher Klasse bist du?
Ein toller, rührender Beitrag, Danke!
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Sehr schöner Beitrag, Stefan! Als Mädchen darf ich da feuchte Augen haben. 🙂 Und lass‘ mal Skat spielen! Wegen meiner untypischen Leistungskurs-Wahl habe ich damals die Oberstufe die meiste Zeit mit 3 Jungs verbracht. Wenn einer fehlte, durfte ich als 3. Person einspringen. Ich habe mir dieses Jahr eine Skat-App auf mein Handy geladen und spiele seit dem fast jeden Tag ein paar Runden mit Fremden.
Ich bin nicht in der Kirche, glaube aber im gewissen Maße an Vorherbestimmung und Schicksal. Alles, was passiert, soll irgendwie so sein. Es macht einem zu dem Menschen, der man ist. Deswegen ist es manchmal tatsächlich wie eine unsichtbare Hand. Obwohl ich ein Kopf-Mensch bin, treffe ich die wichtigsten Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Oft habe ich das Gefühl, dass alles schon längst passiert ist und es manchmal nur einen logischen Weg gibt.
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Hallo Stefan,
manchmal glaube ich, ich bin in der 2. Klasse hängen geblieben. Wobei die letzten Tage (Flashcrash) sind spurlos an mir vorübergegangen. Vielleicht doch schon 3. Klasse?
Viele Grüße
Alexander
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Hi Stefan,
coole Herleitung. Halte Dein Pulver ruhig noch etwas im Trockenen 😉 Noch ist niemand nervös. Noch ist alles rational. Zum Dot-Com Crash dachte keiner, dass sich Kurse halbieren können, zur Finanzkrise nicht und heute? Heute will es auch keiner wahrhaben. Geschichte wiederholt sich und dannach sind wir immer schlauer.
Fakt ist und bleibt, dass für große Investitionen an den Aktienmärkten im Moment die falsche Zeit ist. Wenn die EZB auch in Europa mal die Luft raus lässt… …nun…
Eine Marktbereinigung ist nicht schlimm. Diese gehört dazu.
Ich glaube ich bin schon in einer höheren Klassenstufe angekommen und letztendlich ist es an der Börse so wie auch im Unternehmertum. Wer sich an die wichtigsten Grundregeln hält, wird auch stürmische Zeiten gut überstehen. Kurzfristig geil kann jeder sein. Langzeiterfolg ist das was zählt 🙂
Beste Grüße
Alexander
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Vielen Dank, Alexander!
Andererseits hätte 1932 auch niemand gedacht, dass es 77 Jahre dauern würde, bis der Dow Jones mal wieder 50% sinkt.
„Fakt ist und bleibt, dass für große Investitionen an den Aktienmärkten im Moment die falsche Zeit ist.“
Würdest du das bitte etwas ausführen? Das Wort ‚Fakt‘ stört mich.
Welche Indikatoren sagen dir das?
Du sprichst von großen Investitionen, also dass ich z.B. eine 100.000€-Erbschaft nicht jetzt sofort zu 100% in den Aktienmarkt investieren sollte? Oder findest du sogar, dass jeder ETF-Sparer mit >20 Jahren Börsenerfahrung jetzt seinen monatlichen ETF-Sparplan aussetzen sollte? Dagegen würde ich nämlich Einspruch einlegen 😉
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Hi Stefan,
nein, keineswegs macht es Sinn, einen Sparplan auszusetzen. Kontinuität zählt und zahlt sich langfristig aus. Darum ist es m.E. auch so wichtig, stets auf die verbleibende Liquidität zu achten. Zumindest eines zeigt die Historie. Langfristig steigen die Märkte und zwischendurch gibt es auch mal etwas wildere Zeiten. Wann die sind und ob die Märkte 50% oder doch nur 49,9% korrigieren – who knows. Und das ist auch gut so.
Nur bei Einzeltiteln, da sehe ich es etwas anders. Ein Unternehmen kann durch eine Kapitalmarktschwankung durchaus in Finanznot geraten und komplett vom Markt verschwinden. Oder Auftragsbücher, Innovationskraft etc. versagen. Und dann hilft auch der Aktiennachkauf bei fallenden Kursen nix.
Ein Sparplan ist und bleibt eine gute Sache. Schon allein, wenn die VWL in einen solchen fließen.
Beste Grüße
Alexander
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Na mein Lieber (die Anrede ist hoffentlich gestattet 😉 ), da bist du ja sehr persönlich geworden. Finde ich sehr symphatisch. Auch wie du über deine Eltern sprichst, gefällt mir.
Wir haben unseren Eltern viel zu verdanken. Zwar kann man sich auch aus verkorkster Kindheit herausarbeiten, aber eine liebevolle Erziehung macht vieles einfacher.
Wenn wir die Börsenkarriere mit dem Doktortitel abschließen wollen, würde ich mich momentan auf dem Weg in die Oberstufe zum Abitur einordnen – 10. Klasse.
Das Prinzip verstanden – jetzt bereite ich mich auf die Abschlußprüfungen der Schulzeit vor (längere Baissephase). Es ist Routine eingekehrt. Rückschläge lassen mich kalt. Langfristige Ziele sind einprogrammiert.
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Ein schöner Beitrag! 🙂
Ich glaube ich selbst bin genau wie du in der sechsten Klasse.
Ich weiß genau, was ich will und was nicht, habe aber noch keinen größeren Bärenmarkt erlebt.
(Bin seit Anfang 2015 am Investieren und beschäftige mich mit der Materie seit 2010)
Ich hoffe sehr, dass der 50%/60%/70% Kurssturz bald kommt.
Je eher, desto billiger!
Habe letztens den Film „The Big Short“ geschaut. (sehenswert!)
Am Ende stand da, dass die Banken seit einiger Zeit wieder ABS, CDO etc. in großem Stil verkaufen. Ich hoffe nur, dass dieses Mal nicht so viele den Schrott kaufen! Und dass die Ratings dieses Mal stimmen… Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt.
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Zu den Überbewertungen und den großen Crasherwartungen kann ich nur auf die folgende Seite verweisen.
https://www.boerse.de/dax-kgv/
Da ist gut zu sehen, dass wir uns bezüglich der Bewertungen im Dax gerade im Normalbereich befinden.
D.h. nach oben und nach unten ist verdammt viel Luft. Die Kurse können sich jederzeit verdoppeln, aber auch halbieren.
Was sagt das jetzt?
Soll man verkaufen, weil die Kurse um 30%, 50%, 70% runter gehen könnten?
Wann soll man wieder einsteigen. Beim Dax von 10000, 8000, 5000? Was ist, wenn die Kaufkurse nicht erreicht werden und der Dax wieder ansteigt und in 10 Jahren bei 30.000 Punkten steht?
Stellt euch vor, nach einer kleinen Korrektur steigt der Dax munter weiter und weiter und ihr seid draußen?
Timing ist nicht so einfach, wie sich das viele denke. Cashreservern, um gewappnet zu sein, ok?
Aber ganz auszusteigen und auf einen Rücksetzer zu warten ist sehr riskant.
USA ist zur Zeit schon sehr teuer
https://www.boerse.de/dow-jones-kgv/
Vielleicht lohnt sich eine Umschichtung, aber auch das ist sehr riskant.
Ich habe vor einem Jahr 10% meines Depot in Goldzertifikate umgeschichtet und habe damit kleine Verluste eingefahren. Falls die Aktienkurse einbrechen, verhält sich Gold in der Regel gegensätzlich, so dass ich dann mit steuerfreien Goldgewinnen Aktien nachkaufen könnten. Inkl. Cashreserven und gesunkenen Kurse könnte ich dann das zusammengebombte Depot um 30% und mehr aufstocken und wäre für den nächsten Aufschwund gerüstet.
Evtl. erhöhe ich meinen Gold und Cashanteil noch etwas.
Wenn du Kurse weiter steigen, freue ich mich auch.
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Hallo Müller,
was genau möchtest du uns sagen? Dass ein DAX-ETF eine sinnvolle Investition sein könnte? (das hätte mehrere Nachfragen zur Folge)
Dass man alle anderen Faktoren, abgesehen vom KGV, außer Acht lassen kann?
Welches KGV hältst du für relevant? Ein zu 100% vergangenheitsorientiertes? Shiller? 12 Monate?
Und warum?
Das KGV eines „Deutschland“-ETF oder eines „Europa“-ETF mit dem eines „USA“-ETFs zu vergleichen und daraus abzuleiten, in welchen Markt man investieren sollte, halte ich für sehr gefährlich.
Du vergleichst hier die KGVs von Google, Amazon, Facebook, Johnson & Johnson mit denen von Siemens, Allianz, VW, BASF, Daimler und findest, dass diese gleich hoch sein sollten, um ähnlich fair bewertet zu sein?
Wenn überhaupt, dann sollte man Adidas gegen Nike vergleichen, GE gegen Siemens, GM gegen VW, SAP gegen Oracle usw.
Der DAX hat bestimmte Branchen als Schwergewichte, der S&P 500 ganz andere.
Zudem ist mir kein Fall aus den letzten 30 Jahren bekannt (KGV hin oder her), in dem der S&P 500 um x Prozent gecrasht ist und der DAX gleichzeitig nicht mindestens (!) um 0,95 mal x Prozent gecrasht ist.
wobei Crash hier definiert als: mindestens 20% Kursverlust; Zeitraum mindestens 6 Monate
Der DAX ist die kleine Schwester, die am Rockzipfel des großen Bruders S&P 500 hängt, der die Richtung vorgibt.
Und selbst wenn man das Nike-KGV gegen das Adidas-KGV hält, darf man die betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Zukunftsaussichten nicht außer Acht lassen.
Und zu Gold:

# 1
# 2
“I think gold is a great thing to sew in to your garments if you’re a Jewish family in Vienna in 1939 but I think civilized people don’t buy gold.” (Charlie Munger)
# 3
https://www.finanzwesir.com/blog/arero-gold
# 4
“It’s a lot better to have a goose that keeps laying eggs than a goose that just sits there and eats insurance and storage and a few things like that.” (Warren Buffett)
Davon abgesehen gefällt mir das Kurzfristdenken nicht, nach dem Motto „Ich investiere jetzt erst mal in Gold, weil der Aktienmarkt in sechs Monaten tiefer stehen wird“. Was genau ist „der Markt“? Glaubt man dann, dass jede einzelne Aktie auf der Welt in sechs Monaten tiefer stehen wird als jetzt?
Ich bin da ganz bei Lynch und Buffett.
„Spiele werden von denjenigen Spielern gewonnen, die sich auf das Spielfeld konzentrieren – nicht von denen, deren Augen auf der Anzeigetafel kleben.“ (Warren Buffett)
„Ich denke nicht darüber nach, ob ein Markt nach oben oder nach unten geht. Ich kümmere mich nur darum, ob ich ein Unternehmen zu einem akzeptablen Preis kaufen kann. Ich sehe mich nicht als Teil eines Bullenmarkts, sondern als Teilhaber an wunderbaren Firmen.“ (Warren Buffett)
„Ich weiß nie, was die Märkte machen werden, wenn wir davon sprechen, was in einem Tag oder einer Woche, einem Monat oder einem Jahr passieren wird. Ich hatte nie das Gefühl, das zu wissen und ich hatte auch nie das Gefühl, dass es wichtig wäre. Ich denke aber, dass die Kurse in 10, 20 oder 30 Jahren deutlich höher sein werden als jetzt.“ (Warren Buffett)
„Geben Sie den Versuch auf, die Bewegungsrichtung des Aktienmarktes, der Wirtschaft, der Zinsen oder Wahlergebnisse vorherzusagen, und hören Sie auf, Geld an Menschen zu verschwenden, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Studieren Sie die Fakten und die finanzielle Situation, bewerten Sie die Zukunftsaussichten des Unternehmens und wenn alles zu Ihren Gunsten steht, kaufen Sie. Viele Menschen investieren ungefähr so, als würden Sie den ganzen Abend pokern, ohne ihre Karten anzuschauen.“ (Peter Lynch)
Viele Grüße
Stefan
PS: geschrieben nach einem Schwarzbier und einem White Russian, also nicht alle Aussagen auf die Goldwaage legen 😉
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Ich versuche es mal ganz einfach zu machen, wie ich denke. Jeder entscheidet letztdendlich selbst über die eigenen Investments.
Ich versuche, bei einer möglichst hohen Wertschöpfung und möglichst wenig Arbeit ein möglichst stabiles Depot hinzubekommen.
Das mache ich, indem ich in verschiedene Assetklassen investiere. Dazu gehören Cash, Immobilien, Gold und vor allen Dingen Aktien bzw. ETFs (ETFs nur wegen der Arbeitsersparnis).
Bei niedrigen Kursen bzw. niedrigen KGVs habe ich kein Gold und einen Minimalbestand an Cash. Dafür ist die Aktienquote auf den Höchststand.
Sobald die Bewertungen hoch werden, damit meine ich, dass langfristige Durchschnittswerte überschritten werden, schichte ich zugunsten von Gold (sofern nicht überteuert, wobei es beim Gold keine wirkliche Bewertungsgrundlage gibt) und Cash um.
Bei mir sieht das ungefähr so aus (Immobilien rausgerechnet):
Während eines Megacrashs habe ich 95% Aktien und 5% Cash für Reparaturen und 0% Gold.
Bei aktuellen Bewertungen habe ich 85% Aktien, 5% Cash und 10% Gold.
Wenn die Kurse noch etwas weiter ansteigen werde ich auf vielleicht 75% Aktien, 15% Cash und 10% Gold umsteigen.
Wenn die Kurse bzw. auf KGVs auf historische Maximalwerte ansteigen, würde ich auf 30% Aktien und 70% Cash und Gold setzen, sofern die Goldpreise bis dahin nicht explodiert sind.
Jeder muss aber seinen eigenen Weg finden. Ich schlafe jedenfalls besser, wenn ich etwas Cash habe und mich eigentlich auf einen Crash freue. Auch wenns nur 15% Cash sind.
15% Cash sind bei Kurseinbrüchen von 50% immerhin 30% des Depots.
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