Ein Plädoyer für die Chartanalyse

Eine Zeit lang war einzig und allein die charttechnische Analyse die Grundlage für mein Handeln an der Börse. Heute nutze ich die Fundamentalanalyse zur Auswahl der Unternehmen und ich nutze Charttechnik und Sentimentanalyse zur Bestimmung der Einstiegszeitpunkte.

Die Handlungen aller Marktteilnehmer – ob Trader, Investoren oder Leerverkäufer – sind im Kursverlauf enthalten. Damit sind auch alle Reaktionen auf sämtliche Informationen im Chart abzulesen. Selbst die Erwartungen an die Zukunft stehen zu 100% im Chart. Alles, was den Kurs beeinflussen kann – fundamental, politisch, psychologisch oder sonst wie – ist zu jeden Zeitpunkt durch den aktuellen Marktpreis widergespiegelt.

Wenn das so ist, muss man sich dann überhaupt etwas anderes ansehen, um Aktien, Einstiegszeitpunkte und Ausstiegszeitpunkte festzulegen?


Die Börsenakteure kann man grob in 2 Lager einteilen: Fundamentalanalytiker und Charttechniker. Während Fundamentalisten die Ursachen von Marktbewegungen untersuchen, untersuchen Techniker ihre Auswirkungen. Charttechniker wissen, dass es Gründe dafür gibt, warum Märkte steigen oder fallen. Sie glauben nur nicht, dass es wichtig ist zu wissen, welche Gründe das genau sind.

Die technische Analyse basiert auf der Annahme, dass Märkte Trends aufweisen und dass diese Trends dazu tendieren, bestehen zu bleiben. Diesem Trend wird gefolgt, bis Anzeichen einer Umkehr erkennbar sind.
Charttechniker zeichnen Linien in den Kursverlauf ein. Diese werden – je nachdem ob der Kurs darüber oder darunter steht – Unterstützungen oder Widerstände genannt. An diesen Punkten besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Kurs an dieser Stelle die Richtung ändert. Es ist erstaunlich, wie oft dies später tatsächlich zutrifft. Die Methode lebt davon, dass viele Marktteilnehmer daran glauben und danach handeln.

Entweder man ist überzeugt davon und handelt danach oder man verteufelt die Chartanalyse. Dazwischen gibt es nichts. Ich gehöre zu den Erstgenannten.

Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, dem lege ich das Buch „Technische Analyse der Finanzmärkte“ von John Murphy ans Herz.

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