Heute möchte ich Aspekte der Covid-19-Pandemie beleuchten, die in den großen Medien wenig Aufmerksamkeit bekommen.
Positive Tests: Anzahl vs. Anteil
Zunächst zur Entwicklung der positiven Testergebnisse.
Die Quellen sämtlicher Zahlen und Grafiken dieses Beitrags gebe ich zur besseren Lesbarkeit am Ende des Beitrags an.
Nun zu den aktiven Fällen. (kumulierte positive Tests minus kumulierte Genesene minus kumulierte Verstorbene)
Schaut man nur auf diese beiden Zahlen, könnte man geneigt sein, von einer „zweiten Welle“ zu sprechen und an einen zweiten „Lockdown“ zu denken.
Wie hat sich die Anzahl der durchgeführten Tests entwickelt?
Na sowas, die wurden innerhalb kürzester Zeit verdoppelt.
In derselben Tabelle (auf Seite 12 vom Covid-19-Situationsbericht des Robert-Koch-Institut vom 19. August) ist auch der Anteil der positiven Tests angegeben, hier von mir grafisch aufbereitet:
Dieser Wert ist seit 11 Wochen konstant.
Wer von euch wusste das? Warum wussten es so viele nicht? Welche Anreize haben Politik und Medien, euch dies nicht wissen zu lassen?
Warum wurde zuletzt die Zahl der Tests in den 2 (!) Wochen von KW31 bis KW33 stärker erhöht als zuvor in den 19 (!) Wochen von KW12 bis KW31? Will man eine „zweite Welle“ herbei zaubern?
Warum wird kaum über den Anteil falsch positiver Tests gesprochen?
Todesfälle
Wie sieht die tägliche Entwicklung der Covid-19-Todesfälle hierzulande aus?
Grund zur Panik? Entscheidet selbst.
Derzeit liegen wir 97,5 Prozent unter den Zahlen der schlimmsten Woche im April.
Schauen wir nun auf die Entwicklung der Todesfälle über alle Todesarten. Warum halte ich das für wichtig?
- um zu sehen wie relevant Covid-19 im großen Ganzen ist
- weil man die Zahlen hier nicht manipulieren kann mit der Entscheidung: obduziere ich die Leiche eines 90-Jährigen und suche nach Coronaviren oder nicht?
- weil es hier keine Rolle spielt, ob man „am Virus“ oder „mit dem Virus“ gestorben ist
Die Zahlen sind von 20 europäischen Ländern zusammengetragen und beinhalten auch die weitaus stärker betroffenen Länder wie Italien, Spanien, UK und Belgien.
Was sehen wir? Seit 14 Wochen ist alles im normalen Bereich.
Wenn wir etwas herauszoomen, sehen wir die Zahlen bis zurück ins Jahr 2016.
Im Juni, Juli und der ersten August-Hälfte liegen wir 2020 also auf demselben Niveau wie in den Vorjahren.
Wer von euch wusste das? Warum wussten es so viele nicht? Welche Anreize haben Politik und Medien, euch dies nicht wissen zu lassen?
Covid-19-Patienten auf Intensivstationen und an Beatmungsgeräten
Laut Covid-19-Lagebericht des Robert-Koch-Instituts vom 21. August befinden sich deutschlandweit 236 Covid-19-Fälle in intensivmedizinischer Behandlung. Davon werden 144 beatmet.
Das sind 0,00028% bzw. 0,00017% der Bevölkerung. Grund zur Panik? Entscheidet selbst.
Wer von euch wusste das? Warum wussten es so viele nicht? Welche Anreize haben Politik und Medien, euch dies nicht wissen zu lassen?
Wie geeignet und wie verhältnismäßig sind die politischen Maßnahmen?
Titus Gebel sagte einmal, man müsse die Klimadiskussion in fünf Bereiche trennen:
- Erwärmung
- Ursachen
- Folgen
- Geeignetheit der Gegenmaßnahmen
- Verhältnismäßigkeit der Gegenmaßnahmen
Als „Klima-Leugner“ werden auch diejenigen diffamiert, die Fragen zu 4. und 5. aufwerfen oder die bei 2. Studien ins Spiel bringen, die sich nicht mit CO2 sondern etwa mit Sonnenfleckenzyklen beschäftigen.
Dasselbe Spiel treiben Politik und Medien mit dem Virus. Die SPD-Vorsitzende etwa bezeichnete pauschal alle friedlichen Demonstranten als „Covidioten“. Die Aufzählung aller Politiker, die die Demo-Teilnehmer als „Corona-Leugner“ beschimpften, würde meinen Beitrag sprengen.
Dabei kann Punkt 5 – also die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Gegenmaßnahmen – überhaupt nicht vom Robert-Koch-Institut bzw. von „der Wissenschaft“ beantwortet werden. Diese Abwägung ist Sache der Politik.
Welche Journalisten fragen nach der Verhältnismäßigkeit der Gegenmaßnahmen? Welche Politiker antworten?
Warum haben die politischen Entscheidungsträger nicht den geringsten wirtschaftlichen Nachteil zu befürchten, wenn sie schlechte Entscheidungen treffen?
Ohne Frage gibt es auf „Corona-Demos“ zahlreiche Idioten – wie auf jeder anderen Demo auch. Aber ob deren Anteil höher ist als der Idioten-Anteil anderswo, etwa im Willy-Brandt-Haus? Dazu hat das RKI leider keine Daten.
Nach Ländern
Covid-19 sehen viele Deutsche als Gelegenheit, ihren Anti-Amerikanismus und ihre Abneigung gegen republikanische Präsidenten auszuleben. Die meisten positiven Tests, die meisten Todesfälle. Und alles ist natürlich die Schuld von Donald Trump, egal welche Entscheidung auf welcher Ebene (federal, state, county, city, disctrict) getroffen wurde.
Doch die Aussage, die USA seien am stärksten betroffen, ist etwa so intelligent wie die Aussage, in einem 3000m² Fitnessstudio werde mehr geschwitzt als in einem 500m² Fitnessstudio.
Schaut man auf die Covid-19-Todesfälle je eine Million Einwohner, dann liegen die USA auf Rang 10, hinter Ländern wie Belgien, Peru, Spanien, UK, Italien, Schweden oder Chile. Welcher deutsche Journalist zieht die Entscheidungsträger dieser Länder durch den Dreck? Was das Ranking angeht, muss man auch die Frage stellen, inwieweit man in Entwicklungs- und Schwellenländern bereit und fähig ist, Covid-19-Todesfälle festzustellen.
Zeit
Wenn wir annehmen, dass 2,5 Milliarden Menschen in den vergangenen 6 Monaten täglich 30 Minuten damit verbracht haben, sich über Covid-19 zu informieren und darüber zu reden (was vermutlich eine Unterschätzung bedeutet), dann kommen wir auf:
- 228.750.000.000 Stunden
- 9.531.250.000 Tage
- 26.095.140 Jahre
- 372.787 Leben (ausgehend von einer Lebenserwartung im globalen Mittel von 70 Jahren)
Entscheidet selbst, inwieweit diese 372.000 Leben vergeudet wurden.
Alternativen
Anstatt sich täglich ins Hirn zu pusten, was Claus Kleber und Gundula Gause zum Virus zu sagen haben, könnte man sein Immunsystem stärken, damit der eigene Körper Viren besser abwehren kann, falls man sich denn tatsächlich irgendwann ansteckt, egal in welchem Jahr und mit welchem Virus.
Zum Beispiel könnte man
- sich gesünder ernähren
- mehr Sport treiben
- mehr Sonnenlicht tanken bzw. Vitamin D nehmen
- mit dem Rauchen aufhören
- Stress reduzieren
- auf gesunden Schlaf achten
- positiver denken / weniger (negative) Nachrichten konsumieren oder zumindest die Primärquellen heranziehen, anstatt den Bühnenbeleuchtern aka Medien zu vertrauen
In eigener Sache
Bevor es im Kommentarbereich wieder zu Stimmen kommt, ich würde das Thema nur aus einer Perspektive beleuchten…
- Das ist Sinn und Zweck eines persönlichen Blogs. Dies ist weder eine Nachrichtenseite, noch eine Diplomarbeit.
- Ich werde fürs Bloggen nicht bezahlt und kann unmöglich die Zeit aufwenden, jeden denkbaren Aspekt zu jedem gesellschaftlichen Thema unter die Lupe zu nehmen. Du kannst mir aber gern Anreize setzen, Quantität und Qualität meiner Beiträge zu steigern, indem du Geld auf mein PayPal-Konto überweist 🙂
- Ich sehe meine Aufgabe darin, den Scheinwerfer dorthin zu richten, wo die großen Medien es scheinbar lieber dunkel mögen.
- Ein Blog kann nur Denkanstöße geben für die eigenen Nachforschungen seiner Leser.
- Selbstverständlich ist die Covid-19-Situation gefährlich und jeder einzelne sollte versuchen, sich und seine Mitmenschen zu schützen und auch einen zweiten Lockdown zu verhindern. Es ist jedoch nicht unsere Aufgabe, jeden einzelnen vermeidbaren Todesfall zu verhindern. Wir verbieten auch nicht das Autofahren, nachdem es im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Verkehrstote weltweit gab.
Quellen
Gute Beitrag, auch wenn es nur indirekt ein Börsenthema ist. Mir gefällt, dass man bei dir „unangepasstes“ und eigene Gedanken zu lesen bekommt.
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Hallo Stefan, du sprichst mir aus der Seele. Ein sehr schöner Beitrag, gut zusammengefasst. Was ich mich immer wieder frage, ist, ob das alles Absicht ist oder Zufall. An Absicht kann ich nicht glauben. Also Zufall, und Entscheidungen, von denen es schwer fällt, zuzugeben, dass sie falsch waren. Ein schönes Wochenende Paul
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Sehr interessanter Beitrag!
Ich bin einer dieser Mainstream-Typen und auf der Suche, nach anderen Meinungen (die dabei aber nicht ins absurde abdriften).
Bezüglich der USA hast du mich getroffen! Ich war sicher, die USA seien das am schlimmsten betroffene Land. Aber sind sie bewiesenermassen nicht.
Ändert zwar nicht soo viel, denn gut wird dort trotzdem nicht mit Corona umgegangen (von den Möglichkeiten müsste die USA schliesslich ganz vorne stehen). Aber ja, die Presse geht schon übertrieben gegen Trump vor.
Wobei man auch das teils halt verstehen kann, weil Trump offenkundig lügt und sein Corona-Managment als hervorragend anpreist.
Bezüglich:
Wer von euch wusste das? Warum wussten es so viele nicht? Welche Anreize haben Politik und Medien, euch dies nicht wissen zu lassen?
Die Presse stellt die Gefahr tendenziell als zu gross da, denke ich auch.
Allerdings finde ich das ehrlich gesagt gut.
Die Frage wäre ja was sollte man ändern? Keine Maskenpflicht, mehr Grossveranstaltungen, sowas wohl. Das würde logischerweise zu mehr Infizierten führen. Wenn die Zahlen aktuell etwa konstant sind, würden sie also steigen. Ob man damit noch klarkäme, weiss ich nicht, aber wieso das riskieren? Ich finde hier „auf Nummer sicher“ gehen angemessen und ziemlich logisch.
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Ich will hier keine Diskussion lostreten. Meiner Meinung nach hätte man handeln sollen, wie bei allen anderen Grippewellen bisher. Statistisch gesehen ist nichts besonderes gewesen. Jedes Einzelschicksal ist natürlich tragisch. Aber wollen wir jetzt niemanden mehr sterben lassen? Was ist mit zukünftigen Grippewellen? Mit den anderen Zivilisationskrankheiten? Mit dem „auf Nummer sicher“ gehen, hat man unsägliches Leid verursacht. Als da wären Arbeitslosigkeit, Pleiten, soziale und psychische Probleme, etc. Einfach mal nachschauen auf der Seite des CIDM Corona-Initiative des deutschen Mittelstandes. Und als letzter Punkt, die kommende Impfpflicht mit einem Impfstoff, der nie und nimmer ausreichend getestet sein wird, und, wenn ich das richtig gelesen und verstanden habe, genverändernd auf den menschlichen Körper wirken soll. Ich weiß nicht. Naja, ich bin auch kein Fachmann, das sind nur ein paar Punkte, die mir zu denken geben. Paul
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Lieber Paul, das ist statistisch leider nicht ganz richtig, wie du auch an den Bildern zur erhöhten Todesrate in diesem Beitrag sehen kannst.
Zur Impfung: die sehr schnelle Zulassung in zB Russland ist in der Tat eher bedenklich. Aktuell werden hierzulande aber alle normalen Wege der klinischen Studien beschritten. Welche Art der Impfung letztendlich „gewinnt“, ist noch lange nicht klar, also kann ich die Sorge vor der Genveränderung nicht ganz nachvollziehen. Auch eine Impfpflicht ist meines Wissens noch nicht absehbar. Ich kenne zumindest keinen derartigen Beschluss, Gesetz oder ähnliches. Woher stammt deine Information?
Viele Grüße
Jan
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Bzgl. „Genverändernd“: Lasst euch nicht von irgendwelchen Halbexperten hier einen Flo ins Ohr setzen. Informiert euch bei denen, die das Thema wirklich verstanden haben und vom Fach sind, zum Beispiel hier:
https://edubily.de/praevention/wie-funktionieren-eigentlich-rna-impfstoffe/
Ich folge Edubily schon jahrelang. Wer wie von Stefan empfohlen das Heft selbst in die Hand nehmen und seine Gesundheit stärken will, kann hier echt was lernen.
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Schlicht und einfach: Danke für diese Zusammenstellung! Ein echtes, erhellendes Korrektiv zu ÖR, ZEIT, SZ, SPOON usw. (unsere „Qualitätsmedien“ halt).
Gerne mehr davon.
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Lieber Stefan,
deine Zahlen sind alle sicher richtig und wichtig. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass man genau das auch in „den Medien“ wieder findet. Deine Zahlen sind schließlich zum großen Teil direkt vom RKI, sind also die offiziellen Zahlen der Bundesregierung.
Die massive Erhöhung der Tests wurde vor einigen Tagen in der Tagesschau beschrieben und erläutert. Auch die Testpositivrate wurde dort gezeigt und erklärt. Die Zeit hat auf ihrer Website ebenfalls diese Zahlen übersichtlich dargestellt und seit Wochen sichtbar auf der Hauptseite verlinkt. Auch wenn viele große Medien aktuell die Vorsicht vor steigenden Zahlen betonen, sind immer alle Daten transparent zu sehen. Jeder darf und soll sich ein eigenes Bild machen, ohne fahrlässig zu werden.
Viele Grüße
Jan
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Ich sehe das ähnlich wie Jan, die Zahlen sind für mich nicht neu oder überraschend, weil ich sie in „den Medien“ so auch schon gelesen hatte. Manche Überschrift ist sicher übermäßig reißerisch, aber ich habe auch in den konventionellen Medien schon einige Artikel gelesen, die Maßnahmen kritisch beurteilen. Das persistente Nachfragen hier liest sich dann doch etwas arg verschwörungstheoretisch. 🙂
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Servus,
danke für die vielen Infos. Ich hatte mich auch schon gefragt, wie die Sache mit den false-positives wohl aussieht, am Ende steigen dadurch ja auch bereits die Fallzahlen, wenn man nur mit großen Zahlen arbeitet bzw. testet. Ich sehe da zwar keine Verschwörung der Politik, außer, dass man keinen Fehler zugeben möchte oder Machtambitionen hat und daher den starken Mann markiert. Letztlich ist Vorsicht angebracht, aber Panik auch nicht.
Das mit den USA ist schonmal interessant. In Trump hat sich wohl fast ganz Deutschland verschossen, es vergeht ja kaum ein privates Gespräch, wo man nicht doch noch irgendwo Trump unterbringen kann und was er alles verkehrt macht.
Gruß
Fuseboroto
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Nur ein paar Gedanken zum Thema und Kommentaren.
Auch sehr interessant ist die Reproduktionszahl R im Kontext zu den harten Maßnahmen und Maskenpflicht.
Siehe: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Projekte_RKI/Nowcasting_Zahlen.html
R-Peak war am 10.3.2020. Am 22.3.2020, als die Kontaktbeschränkungen beschlossen wurden, war der R-Wert bereits auf unter 1 gefallen.
Am 15.4.2020 kam die Maskenpflicht, die absolute keine Auswirkung auf R hatte.
Vorsicht, die sich in der Bevölkerung bereits veränderten Gewohnheiten sowie die Einschränkungen bezüglich großer Ansammlungen/Veranstaltungen hätten >hierzulande< wohl ausgereicht.
Zum Thema USA:
Deren Hotspots lagen – wie zu erwarten – hauptsächlich in Großstädten. Es ist halt ein Unterschied ob Chicago oder Bielefeld. Auch der Zugang und das Verhältnis zum Gesundheitssystem ist ein anderer. Der Anteil nicht weißer Einwohner in eben jenen Städten dürfte auch einen Beitrag leisten. Erhöhte Zahlen für nicht Weiße gab es auch in UK. Das mag genetisch bedingt sein, das mag kulturell&sozioökonomisch bedingt sein. Es existieren mehr Menschen mit co-Morbiditäten (Diabetes/Fettleibigkeit) in den USA (insbesondere unter Schwarzen, wenn ich mich recht entsinne).
So halbwegs relevant: https://think-beyondtheobvious.com/covid-19-eine-zivilisationskrankheit/
Zum Thema Deutsche und Trump:
Gibt's interne Probleme, die man ansprechen müsste, redet man sich Externe herbei. Kriege fangen wir zwar keine an um von innerpolitischen Problemen abzulenken, aber Trump als Pinata zu missbrauchen tut's auch. Für die "Medien" ist das auch OK. Trump bashing hat wahrscheinlich weniger Konsequenzen als wenn man so eine Linie gegen deutsche Politiker (also alle außer AFDler und andere unliebsame Gestalten, die nicht am Hebel der Macht sitzen) fahren würde.
Zuletzt:
Ich glaube auch nicht an eine Verschwörung, aber ich habe gewaltige Bedenken, dass politische Entscheider die korrekten Anreize haben. Soll heißen, dass – wie jemand weiter oben bereits anmerkte – Politiker es schwer fällt Fehler einzuräumen. Vor allem, wenn die Fehler kurzfristig 10% des BIPs kosten und langfristig noch mehr. Ich verstehe zwar, dass man zu Beginn (nachdem man erst mal total versagt hatte) lieber mehr macht als zu wenig. Man will ja am Ende nicht verantwortlich für 500k Coronatote sein.
Schaut man auf den Anstieg der Zufriedenheit mit der Bundesregierung und vor allem auf die Umfragewerte der CDU (prä Corona ~30%, seit Corona ~40%), ergibt sich kein Anreiz für Fehlereingeständnisse oder harte Kurskorrekturen. Dazu kommt dann noch Corona als Entschuldigung für diverse politische Pläne, die man eh schon immer mal umsetzen wollte. Schuldenunion light und beinahe Eurobonds sprechen eine klare Sprache. Das Narrativ der bezwungenen Coronakatastrophe läßt sich gut als Triumph verkaufen. Man spricht ja auch vom Wiederaufbau und anderen Kriegsgleichnissen.
Man könnte Corona aber auch nutzen um endlich mal klar Schiff zu machen, Zombie firmen pleite gehen lassen etc pp. Das könnte man schön auf die "Pandemie" schieben. Macht man aber nicht, sondern man geht genau in die andere Richtung. Ergo stelle ich mich für die kommenden Monate und vielleicht Jahre darauf ein, dass mehr Staat, mehr Schulden, mehr Überwachung, weniger Freiheit, mehr Umverteilung und alles, was meinem libertären Geiste sonst noch zuwider ist, per Corona durchgesetzt wird.
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Ich hätte fast vergessen, wie man in der Regel seit Monaten diskutiert:
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Hallo Stefan, super Zusammenstellung! Vielen Dank für die klaren Worte. Ich verstehe auch nicht, warum jetzt eine zweite Welle herbeigetestet und -geredet wird. Ängste zu schüren bringt doch eher wenig und sorgt für noch mehr Stress und Abwehrreaktionen.
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Amen. Ich setze mich jetzt auf den Balkon und lese den Pinker weiter, anstatt mich über die irrationale Panik der letzten Monate zu echauffieren. Oder über die gesellschaftlichen Auswirkungen. In den letzten Wochen sind mir reichlich frisch eingeschulte Grundschulkinder begegnet, denen ein halbes Jahr Vorschule fehlt. Mit denkbar negativen Auswirkungen. Sie zahlen jetzt den Preis für „die Maßnahmen“. Ich habe die Worte noch im Ohr: „Es wird Millionen Tote in Deutschland geben!“
Bald beginnt die Husten- und Schnupfenzeit. Ihr könnt euch denken, wo die Reise hingeht……
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Pingback: Das wurde woanders geschrieben – Woche 35/2020 › Fuseboroto.info
Ich bin wohl einer der wenigen, die einigermaßen(!) zufrieden mit dem Handeln der Politik bislang war.
Klar, es wurden Fehler gemacht,- aber mit den Informationen, die man jetzt hat. Zu den damaligen Zeitpunkt und Informationsstand aber fand ich das meiste ja doch angemessen.
Die Priorisierung: Kindergärten in der Dauer zu schließen und bei Reihenfolge der Öffnung diese wenig zu berücksichtigen. Ja, das war zum Beispiel nicht so glücklich und das hat wenig mit fehlendem Infomationsstand zu tun. Elternlobby ist eben nicht so stark. Hier hat Spahn ja auch schon „Fehler“ eingeräumt und mitgeteilt, es würde nächstes Mal anderst laufen. Ob nur zur Beruhigung der Eltern und des Wahlvolks? Sei mal dahingestellt. Im Großen und Ganzen aber glaube ich nicht, dass es mit einer fundamental anderen Strategie besser gelaufen wäre. Stand jetzt.
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Eigentlich sind es alles Zahlen aus den spöttisch betitelten „Qualitätsmedien“… 😉
Covid-19 als Grund für Anti-Amerikanismus einiger Deutschen heranzuziehen… naja, ist aber sehr oberflächlich und ebenso pauschalisierend wie diejenigen, die bei der Kritik überziehen und auch pauschal über „alle“ Republikaner urteilen.
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https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/massenimpfung-gegen-sars-cov-2/
interessanter Beitrag vom Doc
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