Zur Hölle mit den Reichen?

Es waren einmal zehn Männer, die jeden Mittag miteinander zum Essen in ein Wirtshaus gingen. Die Rechnung für alle zusammen betrug jeden Tag genau 100 Euro. Die zehn Männer teilten sich diese Rechnung nach demselben System auf, wie in Deutschland zurzeit Steuern festgesetzt werden: Vier Gäste (die ärmsten) zahlten gar nichts, der fünfte zahlte 1 Euro, der sechste 3 Euro, der siebte 7 Euro, der achte 12 Euro, der neunte 18 Euro. der zehnte (der reichste) 59 Euro. So ging das eine ganze Zeit lang. Jeden Tag trafen sie sich zum Essen in dem Wirtshaus und alle waren glücklich und zufrieden.

Doch eines Tages kam Unruhe in dieses Arrangement. Der Wirt hatte die Idee, die Rechnung um 20 Euro zu verringern. „Weil ihr so gute Gäste seid”, sagte er. Das war an sich richtig nett von ihm, die zehn Gäste freuten sich darüber auch sehr, jetzt kostete das Essen nicht mehr 100 Euro, sondern nur noch 80.

Die Gruppe wollte es natürlich beibehalten, anteilmäßig so zu bezahlen, wie man in Deutschland besteuert wird. Dabei änderte sich für die ersten vier Gäste gar nichts, sie aßen weiterhin völlig kostenlos. Wie aber sah es für die restlichen sechs aus? Wie konnten sie die Ersparnis von 20 Euro so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte?

Die sechs stellten schnell fest, dass 20 Euro geteilt durch sechs Zahler 3,33 Euro pro Person ergibt. Aber wenn sie diesen Betrag von dem jeweiligen Anteil abzögen, dann bekämen auch der fünfte und der sechste Gast ihr Essen kostenlos; mehr noch, sie bekämen sogar noch Geld dafür, dass sie zum Essen gingen. Dieses System taugte also nichts. Aber was tun? Der Wirt hatte den rettenden Einfall: Er schlug vor, dass jeder prozentual ungefähr so viel weniger zahlen sollte, wie er insgesamt zur Rechnung beisteuerte.

Heraus kam dabei folgendes: Der fünfte Gast (wie die ersten vier) zahlte ab sofort gar nichts mehr (100% Ersparnis), der sechste zahlte noch 2 Euro statt bisher 3 (33% Ersparnis); der siebte zahlte noch 5 Euro statt bisher 7 (29% Ersparnis); der achte zahlte noch 9 Euro statt bisher 12 (25% Ersparnis); der neunte zahlte noch 14 Euro statt bisher 18 (22% Ersparnis) und der zehnte Gast zahlte ab sofort noch 50 Euro statt bisher 59 (15% Ersparnis).

Jeder einzelne der sechs zahlenden Gäste kam damit also günstiger weg als vorher, und die ersten vier Gäste aßen immer noch völlig kostenlos. Damit waren die Gäste zunächst sehr zufrieden. Das änderte sich jedoch, als sie einige Tage später in der Wirtschaft den Gewerkschaftsboss Winter trafen, der ihnen noch einmal alles aus seiner Sicht vorrechnete. Nun stellten sie fest, dass doch nicht alles so ideal war, wie sie zunächst gedacht hatten.

„Ich habe nur 1 Euro von den 20 bekommen”, sagte der sechste Gast und zeigte auf den zehnten, den Reichen: “Aber der kriegt 9!”

„Stimmt!”, rief da der fünfte”, ich hab auch nur 1 Euro zu früher gespart – und der spart gleich neunmal so viel wie ich. Das ist nicht gerecht!”

„Wie wahr!”, rief da der siebte. „Warum kriegt der zehnte 9 Euro zurück und ich nur 2?”

„Alles kriegen mal wieder die Reichen!”

„Moment mal”, riefen da die ersten vier im Gleichklang. „Wir haben überhaupt nichts bekommen. Ist doch mal wieder typisch, das System beutet die Ärmsten aus!”

Und wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den zehnten los und verprügelten ihn.

Herr Winter stand dabei und klatschte Beifall.

Am nächsten Mittag tauchte der zehnte Gast nicht mehr zum Essen in dem Wirtshaus auf. Den übrigen neun war das egal. Sie setzten sich zusammen und aßen und tranken wie gewohnt – nur eben ohne ihn. Aber als es an der Zeit war, zu bezahlen und der Wirt die Rechnung brachte, stellten sie völlig konsterniert fest: Alle neun zusammen hatten nicht genug Geld, um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können.

Und wenn sie nicht verhungert sind, dann wundern sie sich noch heute.

Die Moral von der Geschicht‘

  • Im Jahr 2017 zahlten die 10% einkommensstärksten Haushalte 48% der Einkommenssteuer (inkl. Soli) in Deutschland. Die einkommensstärksten 20% zahlten 67%. Die einkommensstärkste Hälfte zahlte 93%.
  • Nimmt man Mehrwert- und Versicherungssteuer hinzu, zahlten die Top-10% etwa 37% der Steuern. Die Top-20% zahlten 54% und die obere Hälfte zahlte 82% der Steuern. (Quelle)
  • In meinem Familien-, Freundes-, Kollegen- und engeren Bekanntenkreis fällt mir nur eine einzige Person ein, die ehrlich und häufig Dankbarkeit dafür ausstrahlt, was die einkommensstarken Haushalte für die Gesellschaft beisteuern: Jasper Quast
  • Gewerkschaftsbosse sind die größten Populisten und Spalter der Gesellschaft.
  • Steuersenkungen sind gewerkschaftlichen Erpressungen vorzuziehen.
  • Menschen mit hohem Einkommen bzw. Vermögen laufen hierzulande permanent mit einer Zielscheibe auf dem Rücken herum. Jakob Augstein, Miteigentümer des SPIEGEL-Verlags, schrieb vor kurzem einen Artikel unter dem Titel „Zur Hölle mit den Reichen“. Bei jeder anderen gesellschaftlichen Gruppe wäre das ein Kündigungsgrund für einen Journalisten.
  • Werden die Starken von den Schwachen, den Medien und Politikern monetär und verbal so sehr gepiesackt, dass sie auswandern, dann verliert dadurch jeder, der im Land verbleibt. Und zum Bleiben zwingen kann man die Starken nicht, außer in kommunistischen Unrechtsstaaten, wie es mein Geburtsland DDR war.

 

 

Anekdote:

Sinnbildlich für den Umgang der Deutschen mit den Leistungsträgern ist auch folgende Anekdote von Dr. Jochen Heistermann.

Im Frühjahr 1985 fand die Landtagswahl in NRW statt, die geprägt war vom „Wir in NRW“-Slogan des Landesvaters Johannes Rau. Ich nutzte die Gelegenheit, auf eine Großveranstaltung der SPD in Dortmund zu gehen. Das Ganze hatte Volksfestcharakter, viele Kinder bekamen bunte Luftballons und auf der Bühne waren etliche Redner, unter ihnen auch Rau. Die Sprecher blickten zurück auf den Wiederaufbau an Rhein und Ruhr nach dem Krieg und die großen Erfolge der SPD, riefen zum Zusammenhalt der Menschen auf und sangen das Hohelied des kleinen, ehrlichen Arbeiters. Als schließlich Rau ans Rednerpult trat, konnte er minutenlang nicht sprechen aufgrund der frenetischen Ovationen. Während seiner Rede nutzten die Zuschauer jede Kunstpause zum Applaus und manchmal wurde er durch den Jubel sogar mitten im Satz unterbrochen. Ich wurde dagegen etwas verdrossen, weil Rau nur von Kontinuität bei Stahl und Kohle sprach und Arbeitsplätze in diesen Bereichen erhalten wollte. Die Zukunft sollte offenbar so aussehen wie die Vergangenheit. Rau räumte zwar aufkeimende Strukturprobleme ein, forderte aber die Genossen zu Geschlossenheit auf, um diese zu überwinden. Am Lautesten wurde es, als er den Slogan der CDU „Aufschwung. Nur mit uns!“ zitierte und mit hochgereckter Faust rief: „Nein, Aufschwung mit allen Bürgern!“.

Nach seinen Ausführungen durften Fragen gestellt werden und so stellte ich mich an. Die Fragesteller vor mir bestätigten die Politik der SPD und lobten einhellig deren Politik. Eine Frau brach sogar in Tränen aus, als sie speziell die christliche Einstellung von „Bruder Johannes“ würdigte, wie er damals ob seines pastoralen Auftretens scherzhaft genannt wurde. Als ich ans Mikrophon trat, war ich zwar nervös, fragte aber frech, was Herr Rau für technische Akademiker tun wolle – insbesondere für junge Informatiker und wies darauf hin, dass ich lediglich ein Angebot über 1.200 DM vorliegen hatte, was dem Sozialhilfeniveau entspräche. Die Antwort kam postwendend von einem der Redner, der 1.200 DM als gutes Anfangsgehalt empfand und ergänzte, dass seine Söhne nicht einmal die Hälfte davon als Lehrgeld beziehen würden, aber bereits produktiv arbeiteten, während ich mich offenbar noch weiter an der Uni herumdrücken wollte. Ein zweiter Redner übernahm das Mikrophon und sagte, dass er nach dem Krieg für 80 Pfennig die Stunde das Land aufgebaut hätte und mein Anspruchsdenken nicht fassen könne. Er meinte, dass die schlechte Erziehung diese fehlende Dankbarkeit der jungen Leute bewirken würde. Als ich ihm antworten wollte, nahm mir der Moderator das Mikrophon aus der Hand und meinte, dass es noch weitere Fragen gäbe und ich mir die Antwort hinter die Ohren schreiben solle. Frustriert wandte ich mich zum Gehen, wobei mir jemand aus der Menge ein Bein stellte und ich ungeschickt das Gleichgewicht verlor. Der nächste Fragesteller bemerkte das und sagte mit schneidender Stimme: „Da macht der Herr Studiosus mal drei Schritte selber und schon liegt er auf der Nase!“, was mit Gelächter und rauschendem Beifall der Menge bedacht wurde. Als ich mir den Weg durch die Menge bahnte, kam noch ein abschließender Kommentar vom Podium: „Das sind die Leute, die alles bestreiten, nur nicht ihren eigenen Lebensunterhalt!“, was zu brüllendem Gelächter und Sonderapplaus führte.

Mit dem kläglichen Rest meiner Würde ging ich ans schwarze Brett der Uni und schrieb Telefonnummern von Firmen ab, die Informatiker suchten. Die gab es reichlich, aber fast alle in Süddeutschland, wo ich eigentlich gar nicht hin wollte. Ich rief mehrere Firmen an und erhielt von allen Einladungen samt Kostenerstattung. So reiste ich zwei Wochen später in den Süden. In München bekam ich das Angebot in der Forschungsabteilung eines großen Konzerns zu arbeiten mit der Perspektive, auch zu publizieren und zu promovieren. Dazu bot man mir einen Auslandsaufenthalt von mindestens sechs Monaten in Princeton/USA mit Kontakten zur dortigen Universität an. Als mein neuer Chef mir 4.100 DM Einstiegsgehalt bot samt der Aussicht, dass diese nach der Probezeit auf 4.500 DM angehoben wurden (bei 13,5 Monatsgehältern), unterschrieb ich vollkommen perplex den angebotenen Vertrag. Ich wurde zu meinem Glück gezwungen und habe es nie bereut.

Zitat Ende.

 

Passende Zitate zum Thema:

„Bei 50% Abgaben müssten die Angestellten und Gewerkschaften eigentlich vor dem Finanzamt streiken und nicht vor den Firmen.“ (Werner Bahlsen)

 

„(Staatlich) Erzwungene Solidarität ist keine Solidarität.“ (Titus Gebel)

  

„Wenn die Benzinpreise weiter stark ansteigen, dann sagen die klugen Leute: Senkt doch einfach die Mineralölsteuer, denn dann sinken die Preise. Das wird aber nie passieren! Stattdessen würde sich eine Regierung folgendes ausdenken: Die Armen bekommen eine Sonderunterstützung. Denen wird etwas ausbezahlt. Da wird es nämlich eine neue Behörde geben, die das verteilen darf. Und der Staat wird mächtiger und hat das Problem vermeintlich gelöst.“ (Titus Gebel)

 

„Wer etwas über echte soziale Gerechtigkeit lernen möchte, der sollte einen Blick in die Geschichte Englands werfen. Die Antwort des Marktes, nicht des Staates, war gegenseitige Hilfe. Anfang 1800 gab es in England etwa 9.000 sogenannte „Friendly Societies“ mit zusammen 700.000 Mitgliedern bei einer Gesamtbevölkerung von damals 9 Millionen. Die (meist armen) Mitglieder schlossen sich freiwillig (!) zusammen und zahlten Geld an diejenigen Mitglieder, die krank wurden oder deren Familienangehörige starben. 1897 hatte die Mitgliedschaft der Tausenden freiwilligen Zusammenschlüsse knapp 5 Millionen erreicht. Als der Staat die Friendly Societies durch eine staatliche Pflichtversicherung ersetzte, hatte die Mitgliederzahl knapp 7 Millionen erreicht und weitere 2 Millionen waren in unregistrierten Vereinen organisiert. Der Staat hatte Angst, dass ihm die Macht entgleitet. Er wollte die Kontrolle über die Arbeiter wiedererlangen.“ (Titus Gebel)

 

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61 Gedanken zu „Zur Hölle mit den Reichen?

  1. Seht guter Artikel, …und jetzt beziehen wir das Ganze mal auf den Brexit. Ob es da wohl Menschen geben wird, die sich später auch wundern ?

    Vielen Dank für den Artikel, den ich einigen befreundeten Nachbarn mal vorgelesen haben.
    Da waren einige der Meinung,der „Reiche“ hat noch viel zu wenig Prügel bezogen. Das sind aber auch die,die auf Aktionäre schimpfen und gleichzeitig eine Lebensversicherung abschliessen, ohne nachzufragen, wir refinanzieren die sich eigentlich.

    Vielen Dank nochmal
    Plutusandme

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  2. Der Unterschied ist nur, dass es diesmal vollkommen egal ist, wohin Leistungsträger auswandern, weil Multikulti überall hin soll. Googlen Sie mal nach Global Compact for Migration, der im Dezember unterschrieben wird, um migration sicher zu steuern usw.
    Und es soll Beschwerdestellen geben, damit Migranten durch Kritik oder Diskriminierung geschützt sind von Seiten Rechter. und wer dagegen ist, ist ein Rechter.

    Sie müssen sich mal informieren, wie das anderswo aussieht. In den baltischen Staaten wird auch für Migration geworben. In Chile werden Haitianer angesiedelt. In Japan soll auch Migration die niedrige Geburtenrate auffüllen. Australien hat zwar eine harte Politik gegenüber Bootsflüchtlingen, aber irgendwie haben es sehr viele Somalier und Sudanesen dorthin geschafft, die nun Melborne zur Angstzone machen. Das Muster der Kriminaltät ist ganz ähnlich wie hier


    In einer globalisierten Welt gibt es kein Entrinnen. Man kann nur spekulieren, ob und welches Land die Schotten dicht macht und dann hoffen, dass man genug Qualifikation oder Kapital hat, um es dann dort rein zu schaffen. Aber die EU Funktionäre kündigen an, es wird keinen Ort auf der Welt geben, der nicht bereichert werden wird.

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  3. Die Geschichte krankt an zwei Kardinalfehlern.

    Sie geht erstens irrtümlich davon aus, dass alle das gleiche Menü verzehren, während es realistisch wäre, wenn die ersten fünf einen Kanten trockenes Brot und der Zehnte ein Menü aus acht Gängen bekäme.

    Zweitens würde der Zehnte maximal 25 Euro bezahlen und nicht 59.

    Nett ausgedacht, jedoch völlig an der Realität vorbei.

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    • Falsch. Es sind zehn Freunde, die das gleiche Mahl verzehren. Das kann man auch daran erkennen, daß der Wirt ihnen freiwillig einen Mengenrabatt einräumt.

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  4. Der Vergleich stinkt vor Ideologie.
    Der mit den 59 Euro hat nämlich in real die 4 ohne illegal beschäftigt und in den von ihm geerbten Häusern werden Sie nicht umsonst sondern auf Staatskosten untergebracht.

    Er zahlt also netto gar nichts (weshalb er auf großzügig und sozial machen kann)
    Der mit den 18 Euro ist Arzt, seine Praxis wird von der Kasse finanziert. Würde es nicht dieses absurde System sog Freiberufler geben könnten die anderen ihn von den ersparten Beträgen locker bezahlen.

    Die einzigen die etwas leisten sind die mit 1 und 3 Euro. Sie finanzieren bei einer Abgabenquote von fast 70% in diesem Bereich alle anderen mit.

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    • Ist das mit dem Arzt dem die Kasse(n) die Praxis finanzieren etwa ernst gemeint, oder ist das Satire?
      Für die Praxiskredite, für die Miete, für die Gehälter der Angestellten, etc. steht der Arzt (als Praxisinhaber) gerade. Krankenkassen (gesetzlich/privat) geben keine Kredite zur Einrichtung einer Praxis, zahlen keine Gehälter an Praxismitarbeiter, keine Praxismiete, keine Wasser- und Stromkosten, keine Versicherung, kein Arztgehalt, keine Sozialabgaben (für Beschäftigte und Arzt), …!
      Oder meinst Du die Kassen zahlen das weil sie ja Honorare an die Ärzte zahlen?
      Dann bezahlt auch jeder Arbeitgeber das Auto, das Hobby, die Lebensmittel, den Urlaub, …. seines Arbeitnehmers; weil, es wird ja von Geld bezahlt das vom Arbeitgeber stammt!
      Der Arzt – wie jeder Selbstständige – bekommt für seine geleistete Arbeit (!) eine Entlohnung, heißt historisch bedingt Honorar, aus der dieser den Betrieb der Praxis und sein Einkommen bestreitet. Der Arbeitnehmer bekommt für seine geleistete Arbeit (!) Lohn/Gehalt. Allerdings braucht er daraus nicht seinen (und die weiterer Beschäftigter) Arbeitsplatz zu finanzieren!
      (Die weiteren (planwirtschaftlichen) Foltern die der Gesetzgeber beim Geldfluß von den Kassen zum Arzt vorsieht und durchexerziert, lasse ich mal weg! A. würde es dann einfach zu lang, B. würden Dir die Augen übergehen, weil ein normaler Mensch sich nicht vorstellen kann was da passiert, weil es jedem Normalverständnis von Wirtschaft widerspricht! Erkundige Dich mal beim Arzt/Zahnarzt Deines Vertrauens nur mal nach den Stichworten: Wirtschaftlichkeitsprüfung, Plausibilitätsprüfung, RLV, Regress, Honorarverteilungsmaßstab, „Seehofers Rache“ (§ 95b Sozialgesetzbuch 5), Zwangsfortbildung!)

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    • @ Frau Holle.

      1.)
      Die 70% können nur stimmen wenn sie Ihr Einkommen komplett konsumieren.
      Aber dann ist daran nicht der Arbeitgeber oder „die Reichen“ Schuld sondern der Staat der vorallem beim Konsum mit hilfe der dutzenden von Verbrauchssteuern doppelt und dreifach abkassiert.

      Und das geht einer Person mit z.b. 4000€ Brutto im Monat (entspräche dem 7 mit 7€) auch nicht anders wenn sie ihr Gehalt zu 100% ausgeben würde.
      Da wären es sogar deutchlich mehr als ihre 70% da ja hier auch noch Lohnsteuer+ Soli von ungefähr 24% on Top kommen würden.

      2.)
      Prozentrechnen ist ja schön ung gut und 70% klingen auch hoch
      Aber schauen wir uns das doch mal in € an
      70% von 1000€ sind 700€

      Beim dem Arbeitneherm mit 4000€ sind sie nur durch direkte Steuern und Abgeben schon bei mehr als der doppelten Summe und das ganz ohne Verbrauchssteuern.
      (Lohnsteuer und Soli ca. 730€ + ca. 820€ Sozialabgeben =1550€)
      Natürlich ist das Prozentual deutlich weniger vom Gehalt als ihre 70%
      Aber Lehrer, Polizisten, Beamte, Straßen, Kindergeld, Rente, medizinische Versorgung usw. werden nicht in % sondern in € bezahlt.

      3.)
      Setzen wir doch mal das Essen mit der Krankenversicherung gleich.
      In die Krankenkasse, zahlt jeder gesetzich Versicherte bis zur Beitragsbemessungsgrenze den gleichen prozentualen Anteil von seinem Gehalt in die Kasse ein (Ag+An Anteil =14,X% ) und jeder erhält auch die gleiche Leistung bei Krankheit.
      D.h der Arbeitnehmer A mit 1000€ zahlt seine 8%, (= 80€ + AG = 150€) der Arbeitnehmer B mit 4000€ zahlt auch seine 8% (= 320 + AG = 560€)
      beide bekommen im Krankheitsfall die gleiche Leistung obwohl Person B ~300% mehr in das System einbezahlt.

      Ich bin Dankbar für so ein solidarisches System das jedem z.b. eine gute medizinische Versorgung ermöglicht, die er sich von seiner eigenen Arbeit niemals leisten könnte. Denn selbst für den Arbeitnehemr B mit 4000€ Einkommen wäre z.b. eine Krebsbehandlung nicht bezahlbar ohne die Solidargemeinschaft und zu der gehören auch „die Reichen“ vielleicht mit weniger % dafür aber sicher mit viel mehr €

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      • Fragen Sie sich mal warum Krebs“behandlungen“ so extrem viel kosten.
        Kosten Medikamente so extrem viel in der Herstellung?
        Das ist Teil eines Umverteilungssystem.
        Allgemeinheit -> einige wenige Konzerne -> einige sehr wenige extrem Reiche.
        Da ist selbst jeder Chefarzt ein Fliegenschiss dagegen.

        Diese „Behandlungen“ sind außerdem in der Realität extreme Gifte und man kreuzt effektiv nur die Finger und hofft, dass der „Krebs“ vor dem Patienten vergeht. Dabei von „Behandlung“ zu sprechen ist nur noch lächerlich.

        Im übrigen passiert „Krebs“ die ganze Zeit. Das Problem ist nicht „Krebs“, sondern dass der Körper bzw. das Immunsystem aus welchem Grund auch immer mit der einen oder anderen Wucherung nicht mehr klarkommt. Muss man sich fragen warum das so ist.

        Essen? Umweltgifte?

        Der Großteil der Krankheitsindustrie ist außerdem reine Symptombehandlung.
        Die heutigen „Mediziner“ werfen bezüglich Entzündungen mit Kortison/Prednisolon nur so um sich, anstelle sich um die Ursachen zu kümmern.

        Fun Fact: Wenn man Prednisolon zum EK kauft, dann kostet es ca. die Hälfte bzw. weniger als die Hälfte der sogenannten „Zuzahlung“ (5 EUR).
        Na schnackelt es was hier läuft?

        Man ist also „krankenversichert“ und bezahlt dann auch noch „Medikamente“ selber und gibt sogar zusätzlich der „Krankenkasse“ einige EUR drauf (Okay, in der Realität vermutlch der Apotheke – gleiche Frage, warum kann man alle möglichen Artikel nur in Apotheken kaufen? Warum ist dort der Preis vorgeschrieben? etc.)

        Kortison behandelt in den meisten Fällen keine Krankheit bzw. heilt auch nicht.
        Es unterdrückt nur Symptome d.h. Entzündungen.
        Das kann in manchen Fällen wirklich nützlich sein, damit man Zeit hat die Krankheit wirklich zu behandeln bzw. zu heilen, in den meisten Fällen wird es allerdings nur für Symptomsunterdrückung verabreicht mit entsprechend schweren „Neben“wirkungen speziell bei Langzeitgabe. Wobei das ist dann Win-Win, so eine schöne Osteoporose bringt viel Geld ein.

        Fun Fact: Prednisolon ist verschreibungspflichtig und man bezahlt mehr als das „Medikament“ kostet, trotz Zwangs“versicherung“. Bekommt man allerdings zeitgleich Vitamin D3 + Calcium auf Rezept? Natürlich nicht. Das darf man selber bezahlen. Es gibt zwar eine Spezialregelung die so gut wie kein Arzt sowie Apotheker kennt – nach 6 Monaten über Cushingschwelle bekommt man sehr wohl einige Präparate auf Rezept (wobei nicht die Maxi-Packung, nur N3). Alleine dieser Umstand sollte sehr zu denken geben. Warum gibt es eine Spezialregelung? Warum bezahlt die Kasse solche billigen Präparate nicht sofort? Wieviel Kosten verursacht ein Osteoporose-Erkrankter? Wieviel kosten diese Präparate? Möchte man vielleicht sogar einige Osteoporose-Kranke verursachen? Win-Win.

        Fun Fact: Warum ist Big Pharma börsennotiert?
        Was ist das primäre Ziel eines börsennotierten Unternehmen?

        Big Pharma ist nicht dafür da Leute zu heilen, denn gesunde Menschen sind nicht profitabel.
        Man stelle sich nur eine Welt mit ausschliesslich gesunden Menschen vor – der Horror für Big Pharma, „Mediziner“ etc.

        Chronisch Kranke sind perfekt, sofern diese nicht zu schnell sterben.
        Ist effektiv wie ein Geldautomat bei der Bank.

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  5. Zu dem ganz Reichen, der Nr. 10 im Beispiel:
    Schon mal was von der gerade aktuellen Güterstandsschaukel gehört? Das ist eins von vielen Steuersparmodellen, die nur Reiche nutzen können. Unser ganzes unfaßbar komplexes Steuersystem, das eingestanden sogar von den Finanzämtern nicht verständlich ist, hat nur einen Zweck: zu verhindern, daß sehr Reiche prozentual soviel zahlen wie Gutverdiener, die auf Abgabensätze von teils erheblich über 50 % kommen und von dem Rest auch noch jede Menge weitere Steuern zahlen müssen.
    Fordere ich einen realen, tatsächlich auch gezahlten Steuersatz von 45 % für diese Klientel, werde ich gewöhnlich beschimpft.
    Insofern hinkt die Story etwas. Die Nummern 8 und 9 bezahlen in der Regel den höchsten prozentualen Steuersatz.

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      • Das stimmt doch. Zuerst einmal sprach ich von sehr Reichen und Gutverdienern. Ihre Statistik zeigt, daß ich recht habe, die sehr Reichen haben eine wieder sinkende Steuerquote.
        Zweitens sprach ich von Abgabensätzen von teils erheblich über 50 %. Ich habe unterstellt, daß meine Leser wissen, daß damit keine Steuersätze gemeint sein können, da diese unter 50 % liegen. Deshalb verdeutliche ich: Sozialabgaben eingeschlossen.
        Nehmen wir jetzt Ihre Tabelloe und rechnen die Sozialabgaben dazu, bekommen Sie eine Glockenkurve für die Gesamtabgaben.
        Ich erwähnte die Güterstandsschaukel. Da besteht der Verdacht, daß der äußerst wohlhabende Winterkorn massiv Steuern hinterzogen haben könnte. Die Schaukel ist extrem kompliziert.
        Die Aldi-Brüder waren dafür bekannt, ich weiß nicht, ob es heute noch gilt, ihre Gewinne in eine Stiftung zu überführen. Steuersatz 25 %.
        Doch ich gelobe Besserung. In Zukunft bemühe ich mich mehr, meine Argumente deutlich zu formulieren.

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  6. Jedes wirtschaftliche Modell hat einen gravierenden Mängel, es bildet nicht die gesamte Realität ab. Dieses hat den Fehler, dass es nichts ueber die Leistungserbringung der Esser aussagt. Aber eins darf getrost gesagt werden, dass die vier die nichts bezahlen auch nicht dazu zu bringen sind ihre Quote beim Essen zu erhöhen.

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  7. Pingback: Lesetipp: Zur Hölle mit den Reichen – 10 Männer im Wirtshaus | Gedankenweber

  8. Pingback: Die Reichen werden immer reicher « Ampelmaennchen und Todesschuesse

  9. Sorry, aber viel polemischer, vereinfachender und verallgemeinender geht es kaum – selbst auf der offebar so verhassten Gegenseite nicht.

    Die Grundidee ist nicht so abwegig – in guten Zeiten sollte man natürlich die Hauptzahler entlasten und natürlich kommt das bei denen, die wenig haben nicht gut an, da bei ihnen ja „vom Wohlstand nichts ankommt“. Allerdings ist das Thema komplex – viele Themen wurden schon angesprochen.

    „Gewerkschaftsbosse“ wie sie hier schon genannt werden vertreten doch kaum noch Nummer 1-6 (vielleicht würden sie dann nämlich mehr haben) – sie sind eher die Vertreter von 7-9 und da sie oftmals auch mächtige Fürsprecher der Industrie sind (wegen der Arbeitsplätze) sogar von 10. Es wird also genau der gute Mittelstandsbauch oben angesprochen – und da kämpfen die Gewerkschaften sehr wohl auch um Entlastung in Kombination mit Solidarität. Aber auch nur mal die Steuerpläne auch nur einer großen Gewerkschaft zu recherchieren war wohl zu viel des guten.

    Musste eigentlich diese Geschichte am Ende noch sein, um wirklich genug Hurra-Rufer zu finden? Glauben Sie diese eigentlich selbst?

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  10. Wollte man die Reichen abschaffen dürfte es kein Geld geben. Es dürfte auch keinen Besitz gegen. Es gibt immer Leute, welche mehr Erfolg haben und dadurch mehr als andere haben, selbst im Kommunismus ist das so. Leider ist der Neid auf andere in Deutschland wesentlich stärker verbreitet wie zum Beispiel in den USA. Dort haben die Leute Respekt vor anderen, welche es „geschafft“ haben.

    Gruß Mirco Puhlmann

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  11. Der schönste Text zu diesem Thema, den ich je gelesen habe. Wer mir fehlt sind die Politiker und Beamten am Nebentisch, die es sich auf Kosten aller gut gehen lassen und sich noch drüber aufregen was der „Pöbel“ bestellt.

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