Im März 2013 passierten auf Zypern einige Dinge, die den Bitcoin-Preis um 450% innerhalb von 3,5 Wochen ansteigen ließen.
Wenige Menschen wissen, was sich damals ereignete. Politik und Medien versuchten und versuchen, wenig Wind darum zu machen, um das fragile Finanzsystem zu schützen.
Was war passiert?
Am Freitag den 15. März waren alle Filialen der zwei größten Banken Zyperns (Laiki und Bank of Cyprus) ohne Vorankündigung geschlossen. Erst 12 Tage später würden sie wieder öffnen, und die Bankautomaten wieder funktionieren.
Die Banken hatten sich verzockt. Der Wirtschaft drohte der Kollaps.
Ein Ansturm der Kunden auf die Banken musste unter allen Umständen verhindert werden. Nur ca. 3% allen Geldes ist physisch vorhanden, 97% sind nur Datenbankeinträge.

Experten schätzten, dass die Banken 17 Milliarden Euro zum Überleben benötigen würden.
Einen Tag später, am 16. März, verkündeten die Regierungschefs der 17 Länder der Eurozone den Plan, den sich die Regierung Zyperns, die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds ausgedacht hatten:
Die Europäische Union gewährt einen Kredit in Höhe von 10 Milliarden Euro, sofern Zypern 7 Milliarden Euro direkt von den Bankkonten der Zyprer entwendet.
Dieser Diebstahl sollte 9,9% von Einlagen über 100.000€ und 6,7% von Einlagen unter 100.000€ betreffen, was einer Verletzung der Einlagensicherung entsprach.
(Übrigens ist die Einlagensicherung nicht dazu gedacht, den Bürgern etwas Gutes zu tun, sondern den Kollaps des fragilen Finanzsystems zu verhindern, indem man die Motivation der Bürger für Bank Runs senkt.)
Damals hatte Zypern 1,167 Millionen Einwohner, wobei nur die ca. 850.000 Einwohner im südlichen Teil Zypern unter der Kontrolle der Regierung standen und faktisch nur der Südteil Zyperns Teil der Europäischen Union ist.
Das ergibt ca. 8.200€, die pro Einwohner (inkl. Kinder) gestohlen werden sollten.

Weitere 3 Tage später – die Banken und Bankautomaten waren noch immer geschlossen – votierte das Parlament Zyperns gegen den Angriff auf Einlagen unter 100.000€.
Nach weiteren 6 Tagen wurde ein Deal verabschiedet, nach dem eine der 2 Big Banks in die Insolvenz geht, die andere „restrukturiert“ wird (das war auch später in Griechenland das Wort für Diebstahl an den Kunden), Einlagen unter 100.000€ sicher sind, und die gesamte Last von Kunden mit mehr als 100.000€ getragen wird, die 47,5% ihrer Einlagen über 100.000€ verlieren würden.
Damals realisierten viele Menschen weltweit, dass solche Raubzüge nicht auf afrikanische und südamerikanische Länder beschränkt sind.
Vom 15. März bis 10. April 2013 stieg Bitcoin von 47 Dollar auf 259 Dollar (451%), passend zur Zeitungsüberschrift, die Satoshi Nakamoto 4 Jahre zuvor in den ersten Bitcoin-Block aufgenommen hatte: „The Times 03/Jan/2009 Chancellor on brink of second bailout for banks“.
Ähnliche Dinge ereigneten sich in Griechenland, Indien, Argentinien, Libanon und zahlreichen anderen Ländern – nicht zum letzten Mal. Und egal wo diese Dinge passieren – immer profitieren alle Bitcoiner weltweit davon.
Marketingtechnisch hat die politische Räuberbande auf Zypern ihren digitalen Raubüberfall geschickt verkauft und die Wut der Bürger auf Angela Merkel gelenkt. Das funktionierte so gut, dass dieses Kunststück 2 Jahre später in Griechenland wiederholt wurde.
Quellen:
Danke für die Erinnerung. Man vergisst schnell. Leider.
LikeGefällt 1 Person