Ich will ja niemanden in Panik versetzen, aber …

… wenn wir nicht sofort die Lehren daraus ziehen, was Chinesen, Südkoreaner und Italiener in den letzten Wochen erlebt haben, dann findet das nächste Finanzblogger-Treffen auf dem Friedhof statt.

In der vergangenen Woche (07.03. bis 14.03.) ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Deutschland um den Faktor 5.7 gestiegen (Spanien 11.7; UK 5.8; Frankreich 4.7; Italien 3.6).

Sollten wir also demnächst so weitermachen wie letzte Woche, dann haben wir:

  • 26.439 Fälle am 21. März
  • 151.988 Fälle am 28. März
  • 873.743 Fälle am 4. April
  • 5.022.930 Fälle am 11. April
  • 28.875.567 Fälle am 18. April

(kumuliert, inkl. Geheilte & Verstorbene)

Ich habe immer zu den Sorglosen gehört, egal ob bei Ozonloch, Waldsterben, BSE, SARS, CO2, Kernkraft, Glyphosat, Trump, Bienensterben, Stickoxiden, Feinstaub oder Gentechnik.

Auch das Coronavirus habe ich lange heruntergespielt unter dem Motto „weniger Tote als bei Grippe“. Doch in den letzten Tagen ging es Schlag auf Schlag. Dinge die vor wenigen Tagen noch unmöglich schienen, sind nun Realität. Dazu zählen:

  • Schließung von Grenzen (und Flügen) in vielen Teilen der Welt
  • Verhängung des Notstands in vielen Teilen der Welt
  • Schließung von öffentlichen Orten in vielen Teilen der Welt
  • Absage/Verbot von öffentlichen Veranstaltungen in vielen Teilen der Welt
  • keine Verfügbarkeit einiger Lebensmittel in Supermärkten

Erinnerungen an Katastrophenfilme werden wach. Und das wird noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein.

Wobei Deutschland, das so gern Vorreiter ist, hier als einer der Letzten dran ist. Während Österreichs Bundeskanzler sagt, es gebe nur noch drei Gründe das Haus zu verlassen (1. nicht aufschiebbare Berufsarbeit; 2. Besorgung von lebensnotwendigen Dingen; 3. Hilfe derer die sich nicht selbst helfen können), wurde gestern in München dicht an dicht die Sau rausgelassen.

(Quelle)

Einige haben den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen und riskieren das Leben von Älteren und Vorerkrankten. Die Zahl der Ärzte, Pfleger, Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte ist limitiert. Ebenso die Schutzkleidung für Ärzte und Pflegekräfte. Begreift das endlich.

Die Zahl der Corona-Fälle in Bayern, BaWü, NRW, Berlin und Hamburg ist längst höher als in Shanghai oder Peking (pro 1 Mio Einwohner). (Quelle)

Die Dunkelziffer kennt niemand.

Dass Deutschland bisher erheblich weniger Tote als Italien vermeldete, liegt auch daran dass in Italien die Bereitschaft zur Obduktion von älteren Toten um ein Vielfaches höher ist als hierzulande.

Das Robert-Koch-Institut spricht von einer Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen, im Mittel 3-7 Tage. Knapp 20% der Erkrankten müssen ins Krankenhaus, meist 7-10 Tage nach Symptombeginn. 5% müssen auf die Intensivstation. (Quelle)

Laut Gesundheitsminister Spahn gibt es in Deutschland 29.000 Intensivbetten, von denen 80% belegt sind.

In Südkorea sind vor allem junge Menschen zwischen 20 und 29 infiziert. Grund der Erkenntnis: Hier werden, anders als in Italien, auch zahlreiche Menschen ohne Symptome getestet. (Quelle)

In Südkorea flacht die Kurve ab.

Davon müssen wir dringend lernen.

Was hat sich in meinem Leben bereits geändert in den letzten Tagen?

  • Ich wasche und desinfiziere häufiger meine Hände. Ich fasse mir seltener ins Gesicht. Ich gebe niemandem mehr die Hand.
  • Vorgestern begannen mein Team und ich 2 Wochen (vermutlich nicht die letzten 2) Home Office, nachdem es im Büro einen bestätigten Corona-Fall gab. (mehr möchte ich dazu nicht schreiben; ich bitte um Verständnis)
  • Ich habe das nächste Lesertreffen abgesagt, das für den 04.04. geplant war.
  • Ich habe meinen Ostern-Familienbesuch sowie meine Urlaubsplanung auf Eis gelegt.

Den bisher besten Artikel zum Thema, der mir wirklich die Augen geöffnet hat, findet ihr hier unter dem Titel „Warum du jetzt handeln musst“:

https://perspective-daily.de/article/1181/2hWA1mB8

Die englischsprachige Originalversion (hier) wurde bereits 28 Millionen mal aufgerufen.

Tägliche Zahlen-Updates gibt es hier und hier.

Ich wünsche euch und euren Familien beste Gesundheit!! Die momentane Situation ist so einzigartig, dass niemand von uns sie jemals vergessen wird. Dafür ist in den letzten Tagen zu viel passiert. Machen wir das Beste daraus und schützen diejenigen, die wir schützen können.

 

17 Gedanken zu „Ich will ja niemanden in Panik versetzen, aber …

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