Sebastian unterrichtet Schüler zum intelligenten Umgang mit Geld

Heute habe ich Sebastian zu Gast, der meinen Blog seit 3 Jahren als Leser und fleißigster Kommentator begleitet. Wie oft wir uns seitdem zum persönlichen Austausch über Finanzthemen und Gott & die Welt getroffen haben, kann ich schon nicht mehr an zwei Händen abzählen.

Daher möchte ich hier auch die Gelegenheit ergreifen, einmal DANKE zu sagen. Du hast meinen Blog erst zu dem gemacht, was er ist, hast ihn jahrelang mit Leben gefüllt und das ohne je ein böses Wort über jemanden verloren zu haben. Und auch wenn wir uns alle 3-4 Monate über (größtenteils) dieselben Themen unterhalten, empfand ich noch keine Minute davon als langweilig. Ich habe auch keinerlei Angst vor dem nächsten Bärenmarkt, weil ich weiß: Sebastian ist da und hält mich notfalls davon ab, panische Entscheidungen zu treffen.

Und nun zum spannenden Teil.

 

Hi Sebastian! Schön dass du dir die Zeit für das Gespräch nimmst. Bitte erzähl uns zu Anfang etwas mehr über dich.

Sebastian: Hallo Stefan, wir beide kennen uns ja jetzt schon ein wenig länger. Als Freelancer Sebastian kommentiere ich bei dir und in anderen Finanzblogs. Ich bin 40 Jahre jung und seit bald 19 Jahren mit meiner Frau verheiratet. Wir haben zusammen drei Kinder und leben am grünen Stadtrand von Berlin. Meine Leidenschaft für Musik habe ich zur Berufung gemacht und arbeite freiberuflich als Musiklehrer und Dozent in einer Berufsschule.

 

Du hast letztes Jahr ein neues Projekt gestartet, bei dem du Gymnasien besuchst und die Schüler der Oberstufe zu finanziellen Themen weiterbildest. Dass es hier erhebliches Potential gibt, wissen wir spätestens seit dem berühmten Tweet einer Kölner Schülerin: „Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann `ne Gedichtanalyse schreiben. In 4 Sprachen“. Wie bist du auf die Idee gekommen?

Sebastian: Da muss ich wohl ein wenig ausholen. Wie so viele bin ich vor vielen, vielen Jahren Opfer einer schlechten Finanzberatung geworden. Da werden Produkte verkauft, die dem Vermittler die Provision und mir ein – nennen wir es gelinde – suboptimales Finanzprodukt verschaffen. Ich lasse mich aber ungern für dumm verkaufen und habe mich daher vor gut 13 Jahren an die Arbeit gemacht. Lesen, lesen, lesen war angesagt.

Neben Börse und Vermögensaufbau stößt man wohl unweigerlich auch auf die Themen „Finanzielle Freiheit“ und „Finanzielle Unabhängigkeit“. Da Freiheit bei mir schon immer hoch im Kurs stand, hat es mir dieses Konzept angetan. Und immer wieder kam in mir der Gedanke auf „Warum habe ich das alles nicht schon viel früher erfahren?“

Tja, wir alle kennen das. Es gibt einfach zu wenige Vorbilder in Familie, Umfeld, Schule und Medien, als dass man schon als junger Mensch den intelligenten Umgang mit Geld samt Vermögensaufbau über die Börse in Erfahrung bringen könnte.

Da ich sehr gerne Lehrer bin und Wissen weiter gebe, keimte in mir irgendwann der Gedanke „Mensch, dann mach du das doch!“

 

Welche Hürden musstest du überwinden vor deinem ersten Schulbesuch?

Sebastian: Am Anfang ging es sicherlich darum, die eigene Scheu und Angst zu überwinden. „Kann ich das? Darf ich das? Interessiert das überhaupt jemanden? Oder sehen mich die Leute als Spinner, der für den Kasinokapitalismus werben will?“ Man muss halt raus aus seiner Komfortzone, wenn man etwas bewegen will.

Der beste Start, so hatte ich mir überlegt, wäre wohl im Gymnasium meiner Kids. Ich nutzte einen Elternsprechtag, bei dem ich einen Termin mit dem Englischlehrer meiner Tochter hatte. Wie es der Zufall so wollte hatte ich das Glück, dass dieser besagte Lehrer der Schulleiter der Schule war.

Nach unserem Gespräch zu den schulischen Leistungen meiner Tochter kam ich also auf meinen Vorschlag zu sprechen, einen Vortrag für die Schüler der Oberstufe anzubieten, bei dem es um finanzielle Kompetenz und den intelligenten Umgang mit Geld ginge. Die Schüler sollten eine Basis für die eigenverantwortliche Altersvorsorge bekommen und nicht zu dem Drittel der Bevölkerung gehören, das leider über keinerlei finanzielle Rücklagen verfügt oder gar überschuldet ist.

Es war wie so oft, ich hatte mir zuvor ganz unnötig Sorgen über eine Ablehnung gemacht. Der Schulleiter zeigte sich sehr interessiert. Man muss dazu wissen, dass die Oberschulen regelmäßig an Veranstaltungstagen von Lobbygruppen, wie den Krankenkassen, der Bundeswehr u.a. besucht werden. Da könne es nicht schaden, wenn auch das Thema Altersvorsorge durch Vermögensaufbau zur Sprache käme, so der Schulleiter. Zudem habe die Schule einen Bildungsauftrag, der auch beinhaltet, die Schülerinnen und Schüler zu eigenverantwortlichem Handeln zu befähigen. Bei einem weiteren Termin legte ich ein Konzeptpapier vor und besprach den organisatorischen Rahmen. Das war es schon. Mir wurde vertraut.

Es herrscht ja viel Kritik am Schulsystem, zu Recht. Ich möchte jedoch gerne eine Lanze brechen, für die vielen engagierten Menschen in den Schulen, die nicht auf den Kopf gefallen sind und denen es von Herzen ein Anliegen ist, junge Menschen zu selbstbewussten und eigenständigen Bürgern auszubilden, die in der Lage sind, verantwortungsvoll und erfolgreich ihren eigenen Weg zu gehen.

 

Wie viel Zeit hast du in Vorbereitung, Veranstaltung und Nachbereitung gesteckt?

Sebastian: Schwer zu sagen. Ich kann das gar nicht genau beziffern. Wer schon Projekte initiiert und entwickelt hat, kennt das. Man sitzt Stunden über Stunden daran und merkt oft gar nicht, wie die Zeit verfliegt. Manchmal saß ich wie im Rausch am Rechner oder bin durch‘s Zimmer getigert, um den Vortrag immer und immer wieder durchzugehen.

Ich bin ein großer Freund der freien Rede. Spontanität ist wichtig. Nichts ist schlimmer als stundenlang einem Redner zuzuhören, der nur vom Blatt abliest. Beim Vortragen ohne Publikum habe ich am Konzept gefeilt, gemerkt, wo ich Veränderungen vornehmen muss oder wo wahrscheinlich Fragen aufkommen werden. So entwickelte sich auch Stück für Stück größere Sicherheit, da ich den Vortrag vor der Premiere schon etliche Male „im Kopf“ durchgegangen bin.

Die Veranstaltung selbst hatte ich auf zwei Stunden konzipiert. Viel zu kurz, wie sich herausstellen sollte. Es entstehen immer wieder spontane Gesprächsfäden mit den Schülern, Fragen kommen auf, ich erzähle die eine oder andere Anekdote – die Zeit verfliegt. Beim nächsten Mal sind drei Stunden eingeplant.

Die Nachbereitung ging verhältnismäßig zügig von statten. Der Feedbackbogen hat mir einige Hinweise darauf gegeben, was ich modifizieren muss. Einige Folien habe ich leicht angepasst, um bestimmte Aspekte noch deutlicher herauszustellen.

 

Wie hast du deinen Vortrag aufgebaut? Welche Fragen stehen im Vordergrund?

Sebastian: Es ist gar nicht so einfach bei einem Thema, das man über Jahre stark durchdrungen hat, wieder zu den Basics zurückzukehren, um es für Neulinge aufzubereiten.

Zunächst sollte klar sein: Ich stehe auf den Schultern von Riesen, um Isaac Newton zu zitieren. Ich bilde mir nicht ein, etwas völlig neues und faszinierendes in die Welt zu bringen. Nein, all das viele Wissen, das ich sozusagen akkumuliert habe und das viele weise Frauen und Männer vor mir in Schrift oder Sprache weitergegeben haben, das gebe ich nun an die jungen Menschen weiter.

Zwei Bücher, die mich sehr für den Vortrag inspiriert haben, sind „Der reichste Mann von Babylon“ von George Samuel Clason und „Rich Dad, Poor Dad“ von Robert Kiyosaki.

Den Vortrag beginne ich mit einem philosophischen Einstieg, der mir persönlich sehr wichtig ist. Was macht ein gutes Leben aus? Welche Ziele sollte sich jeder – ganz individuell – für ein gelungenes Leben setzen?

Geld, Vermögen und Reichtum haben keinen Wert an sich. Es sind Werkzeuge, Katalysatoren, die uns ein Leben in Freiheit (oder Unfreiheit!) ermöglichen können.

Befriedigende soziale Beziehungen durch Familie und Freundschaften, ein gesunder Geist und Körper, sowie produktive, sinnstiftende Tätigkeiten – das ist es, was ein glückliches Leben ausmacht. Und das drückt sich bei jedem ganz individuell aus. Jeder Mensch ist einzigartig. Da gibt es nicht den richtigen Weg für alle.

Allerdings – und darum geht es in meinem Vortrag – ist der intelligente Umgang mit Geld eine wichtige Basis, um sich diesem glücklichen Leben zumindest anzunähern. Geld ist nun einmal ein wichtiger Bestandteil für das Funktionieren moderner Gesellschaften. Ob uns das gefällt oder nicht. Etwas, das ich selbst erst lernen und akzeptieren musste.

Im zweiten Teil gehe ich dann auf das Wesen des Geldes ein. Einem kurzen Abriss der Volkswirtschaftslehre  – Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel, Wertmesser – folgen meine Ideen, anders über Geld nachzudenken. Geld ist Energie, die uns befähigen oder auch – wenn es fehlt – lähmen kann. Geld ist ein Werkzeug, das Menschen befähigt, gutes oder schlechtes damit anzufangen. Und schließlich ist Geld auch ein Mittel, um Ideen in die Welt zu bringen. Durch Geld  – also Investitionen –  werden Kopfgeburten zur Realität. Und niemand kann leugnen, dass wir Menschen sehr erfindungsreich sind, um das Leben aller zu verschönern und zu verbessern.

Den Hauptteil nehmen dann die Themen Sparen  – sehr visuell aufbereitet –  und Investieren ein. Wir klären die Frage, warum man mit Hilfe eines Haushaltsplans seine Ein- und vor allem Ausgaben kennen sollte und wie man ein Budget anlegt. Ich muss sicher nicht bis in alle Zeiten meine Einkäufe verbuchen, aber gerade jungen Menschen tut es zu Beginn des Erwerbslebens gut, sich überhaupt erst mal einen Überblick zu verschaffen, wohin das ganze Geld verschwindet. Angelehnt an Kiyosaki arbeite ich mit einer Grafik, die die Unterschiede von Verbindlichkeiten, die unser Geld abziehen, und Vermögenswerten, die uns Geld zuführen, deutlich macht. Vielen Schülern geht da ein Licht auf.

Der schwierigste Teil ist sicherlich, die deutsche Urangst vor der Aktie zu vertreiben. Dachte ich vorher zumindest. In Wahrheit waren die Schüler sehr offen. Warum dient freies Unternehmertum unseren Bedürfnissen? Was ist eine Aktie? Warum ist ein Fonds für die Risikostreuung und den schmalen Geldbeutel von Vorteil? Wie verhindere ich mit Hilfe von ETFs, dass mir die Finanzbranche mit ihren gebührenüberladenen Fonds unberechtigterweise das Geld aus der Tasche zieht, das mir dann für meine eigene Altersvorsorge fehlt?

Die Schüler bekommen eine Art Masterplan. Eine Abfolge von Schritten beim Sparen und Investieren, der sie in die Lage versetzt, eigenständig Vermögen aufzubauen.

Allerdings betreibe ich keine Anlageberatung. Das ist wichtig. Ich sage nicht “Kauft diesen Fonds und gut ist”. Die Schüler müssen das selbst nach dem Vortrag recherchieren, das erste Wissen vertiefen, sich aus anderen Quellen unterrichten. Sie sollen eigenständig handeln und nicht etwas vorserviert bekommen.

Gut möglich, dass ich in Zukunft noch genauer erkläre, wie man beispielsweise ein kostenloses Direktdepot eröffnet.

Zum Abschluss des Vortrags geht es dann um soziale Verantwortung. Ich bin der Überzeugung, dass wir alle, aber vor allem die, mit denen es das Leben – gerade auch in finanzieller Hinsicht – sehr gut meinte, die Verpflichtung haben, die Welt und das Leben anderer Menschen ein wenig besser zu machen. Das klingt sehr pathetisch, ich weiß.

Vielleicht ist es aber auch einfach nur egoistisch, denn schließlich macht uns Menschen das Geben und Schenken sehr glücklich. Ein Überbleibsel der Evolution, das uns als sozialen Wesen, die einander lieben und helfen, das Überleben gesichert hat.

Ob das Spenden, Patenschaften oder ehrenamtliche Engagements sind, darf jeder für sich selbst beantworten. Mit diesem Kapitel spreche ich auch die jungen Menschen an, die dem Kapitalismus mit seinen Konzernen und den Begriffen Börse, Reichtum, Vermögen  – teils aus Unkenntnis – skeptisch gegenüber stehen. Die Welt verbessern möchte fast jeder Heranwachsende. Das geht eben leichter, wenn man selbst vermögend ist und nicht, wenn man jeden Euro umdrehen muss.

 

Wie waren die Reaktionen der Schüler, Eltern und Lehrer? Welche Momente sind dir besonders in Erinnerung geblieben?

Sebastian: Die Reaktionen waren bei denen, die da waren, durchweg positiv. Die Schüler waren sehr ernsthaft bei der Sache. Sie spürten auch ganz genau, dass sie beim Thema Rente – im Gegensatz zu ihren Eltern und den Großeltern – selbst gefragt sind. Daher waren sie froh, endlich mal klare Konzepte an die Hand zu bekommen.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ein nicht unerheblicher Teil der Schülerschaft dieses freiwillige Angebot – an einem freien Schultag! – nicht angenommen hat. Aber weißt du, daran halte ich mich nicht länger auf. Egal, um welches Bildungsangebot es geht, du wirst immer nur einen Teil erreichen können. Jeder Mensch ist insofern seines eigenen Glückes Schmied.

Ich fokussiere mich lieber auf die jungen Menschen, die einen Drang haben zu lernen, sich zu entwickeln. Ich bin mir sicher, dass mein Angebot ihr Leben bereichert und ihnen die Möglichkeit gibt, einen erfolgreichen Weg einzuschlagen. Das macht mich glücklich und zufrieden.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Kontrast bei den Lehrern. Ich bin zur Werbung für den Vortrag einmal durch die Leistungskurse gegangen. Eine Lehrerin hat mich bei der Vorstellung worum es geht, angeschaut, als wenn ich vom Mond käme. Andere fanden das schon interessant, so mein Eindruck, wollten aber zügig mit dem Unterricht fortfahren – klar, das Stundenkonzept drängelte. Eine Lehrerin war aber völlig angetan und hat sich dann gleich selbst in den Vortrag gesetzt und ihre Tochter aus einer anderen Schule mitgebracht. Sie war völlig begeistert und wollte mich sofort in die Schule ihres Sohnes lotsen, in der sie Elternsprecherin ist.

Ganz prima fand ich, dass viele junge Damen im Vortrag saßen, die ganz selbstverständlich und selbstbewusst ihre finanzielle Zukunft in die eigene Hand nehmen wollen. Vermögensaufbau hat heute nichts mehr mit dem Geschlecht zu tun. Während ich beim ein oder anderen jungen Herrn – ganz klischeehaft – jedoch den Eindruck hatte, er sei vor allem am schnellen Börsenreichtum interessiert. Der Bitcoin-Hype hatte gerade seinen Höhepunkt hinter sich. Ihnen musste ich im Nachklang deutlich machen, dass es hier um einen Weg geht, bei dem man langsam und langfristig vermögend wird. Frei nach Kostolany führt der scheinbar schnellste Weg zum Reichtum in der Regel nämlich auf schnellstem Weg in die Armut. In Zukunft werde ich das während des Vortrags noch deutlicher herausstellen. Wir befinden uns gerade in einer Börsenphase, die gefährlich für Anfänger ist.

 

Wie geht es mit dem Projekt weiter? Bist du schon im Gespräch mit der nächsten Schule?

Sebastian: Ja. Zunächst werde ich den Vortrag “Finanzielle Kompetenz – über den intelligenten Umgang mit Geld” in der Schule meiner Kids ab sofort jährlich für den aktuellen Jahrgang anbieten. Alle Beteiligten waren sehr zufrieden. Durch die oben angesprochene Lehrerin hat sich nun auch ein Kontakt zur nächsten Schule ergeben. Hier lote ich gerade den Rahmen aus.

Mal sehen, wie sich das weiterentwickelt. Ich hatte eigentlich gar nicht geplant, das als eine Art Business aufzuziehen. Beruflich und familiär bin ich ganz gut eingespannt. Mir ging es eher um einen Akt des bürgerschaftlichen Engagements. Die jungen Menschen von heute brauchen dieses Wissen, sie sollen es bekommen. Ich habe den Eindruck, dass die Nachfrage enorm ist und auch die Schulen offen sind für solche Angebote.

Mir hat es jedenfalls große Freude bereitet. Ich werde diesen Pfad weiter beschreiten.

 

Du bist selbst Vater. Wie bringt ihr euren Kindern etwas über Geld bei?

Sebastian: Das kommt jetzt vielleicht nicht so gut, aber meine Erfahrung mit den Großen ist, dass sie dieses Thema überhaupt noch nicht interessiert. Das ist auch völlig in Ordnung so. Mein Postulat der Freiheit lebe ich natürlich auch in der Familie. Meine Kids sollen sich selbst entwickeln, ihren eigenen Weg gehen. Sport, Freundschaften, Belletristik, Filme – das ist alles viel interessanter als Papas Schmöker vom Reichsten Mann von Babylon.

Da ich mich aber viel mit diesem Thema beschäftige, wird zwangsläufig darüber gesprochen. Sie kennen und verstehen die Grundkonzepte und wissen, dass sie sich jederzeit alle Informationen holen können, um selbst aktiv zu werden. Wir leben zudem einen verantwortungsvollen Umgang mit den Finanzen vor. Unsere Kinder legen von ihrem Taschengeld einen selbstbestimmten Anteil zur Seite, der von uns als Belohnung für das verantwortungsvolle, langfristige Sparen noch einmal um 50% erhöht und in ETFs investiert wird. Wenn ich ihnen zeige, welche Summen dort nach Jahren zusammengekommen sind, lässt sie das nicht unbeeindruckt.

Und wenn ich sie an Weihnachten zum neusten Star-Wars-Film ins Kino einlade und sage, dass unsere Beteiligung an Disney das Ganze finanziert – na dann finden sie das schon klasse.

Zudem sprechen wir ganz offen über unsere Spenden und die Patenschaft, holen sie mit ins Boot und zeigen ihnen, dass es sich lohnt Geld zu verdienen, zu sparen und zu investieren, um anderen Menschen zu helfen und eine Freude zu bereiten.

 

Sebastian, herzlichen Dank für dieses tolle Interview! Ich bin ein großer Fan deines Projekts und wünsche dir dabei alles Gute!

Falls euch Sebastians Anlagestrategie interessiert, dann schaut mal hier.

 

9 Gedanken zu „Sebastian unterrichtet Schüler zum intelligenten Umgang mit Geld

  1. Lieber Stefan,
    was für eine gelungene Überraschung, ich habe mich so gefreut etwas über den Freelancer Sebastian zu lesen, danke für dieses Interview.
    Du pickst also nicht nur Deine Aktien akribisch raus, auch bei der Auswahl Deiner Freunde gehst Du so vor *lach*, ich bin auf jeden Fall ziemlich neidisch hi hi..
    Der Freelancer Sebastian ist mein liebster Kommentator bei Tim Schäfer, er weiss über so Vieles Bescheid, ich mag seine Art zu Investieren, seine überragende Sozialkompetenz, seinen Optimismus und natürlich seine Beständigkeit.
    Während Andere nur Maulen packt Sebastian eben an, während Andere angeben, wirkt er auf mich bescheiden, er geht einfach mit gutem Beispiel voran, ich schätze das immens.
    Das Projekt wird sich sicher sehr gut weiterentwickeln, die jungen Menschen benötigen solche Vorbilder und sie benötigen auch Jemand den sie ohne Hemmungen fragen können, Sebastian könnte ich Alles fragen, ohne Hemmungen, zu so einem Lehrer hätte ich Vertrauen.
    Super Sebastian, ich wünsche Dir und Deiner Familie Alles Gute!

    Frohe Ostern an Stefan und Sebastian
    Fit und Gesund

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    • Hallo Annabella,
      vielen, vielen Dank für deine lieben Worte! Aus deinem Munde bedeuten sie mir wirklich sehr viel – ich bin gerührt. Du hast eine so herzliche Art, ich freue mich über jeden Kommentar, den ich von dir aufschnappe. Dein Lebensweg ist beeindruckend. Du gehst mutig voran, bist aber doch ganz bodenständig. Hoffentlich laufen wir uns irgendwann einmal über den Weg. Alles Gute!

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  2. Tolles Interview und Sebastian ist auch vor allem menschlich ein super Typ!
    Evtl. wäre die finanzielle Lehrstunde auch etwas für die Haupt- oder Mittelschule…?
    Ich denke richtig Reichweite um Menschen zu erreichen geht mit Emotionen (wie Bodo Schäfers ambitionierter damaliger Buchtitel oder eine Frau Sanders mit Ihren Top-Performern-Geschichten) leichter… Wir springen auf Emotionen, Geschichten und gedanklichen Vorstellungs-Bildern doch deutlich besser an als auf Statistiken.
    Ob dieser mehr polarisierende Weg denkbar ist, oder eine Weitergabe von Wissen in dem aktuellen Rahmen besser zu Sebastians Lebensweg und Persönlichkeit passt… ich vermute eher Zweiteres aber lasse mich gerne überraschen.
    Sehr schön ist auch das Aufzeigen, dass es nicht nur um reinen Eigennutz geht, sondern man auch mit mehr Vermögen mehr Wahlmöglichkeiten oder mehr Verantwortung übernehmen kann (z. B.Finanzierung einer Schulbildung in Entwicklungsländern).
    Da wir häufig falsche Glaubenssätze bzgl. Geld in der Kindheit eingepflanzt bekommen, ist es sehr wichtig auch positiv besetzte Gedanken zum Thema „Vermögen“ zu fördern.
    Die Förderung von einem mehr positiv besetzten Mindset ist ein sehr sinnvoller und wichtiger Beitrag!

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    • Danke auch dir, Markus, für die Komplimente!
      Du trägst das Herz definitiv am rechten Fleck. Immer korrekt, integer und mit dem Blick für die Menschen um dich herum. Dir würde ich so einiges Anvertrauen – wenn´s nicht selber so viel Freude machen würde, sogar mein Depot 😉 ….

      Die Haupt- und Mittelschulen (bei uns heißen sie Sekundarschulen) habe ich schon im Blick, jedoch sind die Schüler hier im letzten Schuljahr noch einen Ticken zu jung, wie ich finde. Andererseits haben sie dann Berufseinstieg und erstes Einkommen direkt vor sich. Und finanzielle Bildung ist für alle da, das stimmt. Mal sehen….

      Alles Gute!, Laß´ dich mal wieder in Berlin blicken 🙂 .

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  3. Stefan, Dein Blog gefällt mir richtig gut. Hier gibt es wie mit diesem Beitrag immer eine Überraschung zu den sonst üblichen Artikeln über altbekannte Themen.
    Freelancer Sebastian gibt uns einen Einblick in ein persönliches Projekt und seine Herangehensweise. Das interessiert mich persönlich auch an Leserbriefen am meisten, anstatt mich auf Zahlen zu fokussieren. Da ich Sebastians Beiträge gerne verfolge festigt sich so mein Bild von ihm.

    Sebastian, gibt es für die Schüler auch eine gedruckte Zusammenfassung? Ansonsten kommen viele neue Themen auf einmal auf die Kinder zu. Das Haushaltsbuch fällt vermutlich schnell in Vergessenheit, obwohl es ein wichtiger Punkt ist.

    Diesen Teil finde ich besonders interessant:

    „Frei nach Kostolany führt der scheinbar schnellste Weg zum Reichtum in der Regel nämlich auf schnellstem Weg in die Armut. In Zukunft werde ich das während des Vortrags noch deutlicher herausstellen. Wir befinden uns gerade in einer Börsenphase, die gefährlich für Anfänger ist.“

    Am Anfang eines neuen Projektes gibt es oft Begeisterung (Sport, Ernährung, FU Money, FF usw.). Hier ist es wichtig Gewohnheiten zu etablieren. Die Börse sehe ich insofern gefährlich, da das Investieren sich nicht in einem Monat zur Gewohnheit festigen kann. Zumal man sich vermutlich leicht an ein stetiges Wachsen des Vermögens gewöhnen kann. Man kann sich nur auf den Schmerz vorbereiten, den eine Korrektur oder Crash bereiten wird. Erst nach dem Durchstehen einiger Korrekturen ist man vermutlich richtig gefestigt und bleibt in Zukunft weiterhin investiert und schießt zu jeder Zeit Geld nach. Das kann ich selbst noch gar nicht beurteilen. Wie man das in einem einzigen Vortrag wirklich vermitteln kann erschließt sich mir leider auch nicht. Da hilft vielleicht die tägliche Keule auf Tims Blog weiter.

    Dein Thema interessiert vermutlich nicht nur die Schüler. Du könntest den Vortrag auch den Eltern anbieten, damit sie eine Vorstellung über das Investieren bekommen und ihre Kinder ein wenig vorbereiten (Kinderkonten usw. sind ja auch interessant). Bei Interesse für eine weitere Vertiefung im privaten Gespräch könnten sie z.B. auch ihren Rentenbescheid mitnehmen. Vielleicht möchte im Anschluss so mancher ein wenig an einem „Zustupf“ arbeiten. Es ist schließlich nie zu spät an seinen Freiheiten zu arbeiten.

    Das Thema Rente betrifft alle Schüler. So manche Eltern werden es aber auch noch zu spüren bekommen. Das wissen vermutlich die meisten, aber machen bei „Einschränkungen“ dann doch den Vogel Strauß.

    Viele Grüße und weiterhin Erfolg bei Deinem neuen Projekt!

    p.s. Ich kenne jeden Kommentator und mag alle gern. Ich muss meine Zeit für Medienkonsum etwas begrenzen 😉

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  4. Hallo Stefan, hallo Sebastian,
    schöner Gastbeitrag! Ich finde es ganz großartig, dass Sebastian diese Eigeninitiative aufgebracht hat und mit dem Thema auf Schüler zugehen möchte. Ich kenne ja aus persönlicher Erfahrung (ich stehe selbst täglich vor jungen Menschen) die Klientel und denke, dass so ein Vortrag durchaus das Bewusstsein schaffen und sogar verstärken kann, dass selbst etwas getan werden muss, um später finanziell nicht Probleme zu bekommen oder gar ein finanziell sorgenfreies Leben führen zu können.
    Mich überrascht aber weder die gemischte Reaktion der Lehrer noch die mitunter „dünne“ Begeisterung der Schüler an einem schulfreien Tag sich einen Vortrag anzuhören. Ich kenne beide Seiten und weiß, wie schwer es ist „zusätzliches Engagement“ aus Schülern herauszukitzeln. Über die Reaktion der Lehrer kann ich nur mutmaßen – Du kannst Dir nicht vorstellen, wie häufig „irgendwas wichtiges“ ist, das den Unterricht unterbricht und man als Lehrer trotzdem schauen muss, wie man die Schüler mental „bei der Stange“ hält. Der Lehrplan will irgendwie geschafft werden und je nach Klasse ist das ein zähes Ringen. Sieh es den Lehrern also nach, dass sie nicht per se in Begeisterungsstürmen ausbrechen, wenn man sie im Unterricht unterbricht.

    Ein klitzekleines bisschen schwer tue ich mich mit der Überschrift des Artikels. „Unterrichten“ ist halt etwas anderes als einen „Vortrag halten“. Klar, für uns Studierte mag das nach einem Studium nahezu gleichwertig klingen – es ist es nicht. Dinge müssen diskutiert, hinterfragt, eingeübt, vertieft, wiederholt, überprüft werden. Das kann ein Vortrag nicht leisten. Dazu müssten die Schüler nicht nur die Inhalte nachlesen können, sie müssten sie auch in die Praxis umsetzen können und dabei „begleitet“ werden. Es gibt ja dieses Projekt der „Geldlehrer“, bei denen Unterrichtsstunden über mehrere Wochen weg gehalten werden und die Inhalte (ich hab mir mal deren Büchlein besorgt) sind da eher „Basics“ (Einnahmen/Ausgaben, Zins- und Zinseszinsrechnung, Inflation, Finanzierung, Altersvorsorge (Säulenmodell etc.)). Das braucht alles seine Zeit und geht nicht durch einen bestimmt sehr gut vorbereiteten Vortrag in die Köpfe.
    Bitte versteht mich nicht falsch – ich will das Engagement weder kleinreden, trüben oder ausbremsen. Gerne mehr davon. Aber so ein Vortrag kann in meinen Augen nur einen Impuls setzen, dass man sich mit Themen dringend auseinandersetzen muss. Ich fürchte, ohne weitere Maßnahmen wird das Interesse binnen kurzer Zeit wieder verfliegen – als Schüler muss man schließlich Gedichtsanalysen in vier Sprachen schreiben können ;-)!
    (Ich finde diesen gern zitierten Tweet übrigens völlig hirnrissig – man zeige mir bitte einen Schüler, der eine Gedichtsanalyse in mehr als zwei Sprachen schreiben kann. Was hingegen Miete ist, welche Versicherungen man braucht und welche Steuern es gibt, sind nun wirklich Dinge, die „digital Natives“ dank Google in wenigen Minuten nachlesen können. Man landet bei dem Thema ganz schnell bei der Frage, was Schule vermitteln soll – aber das diskutiert man besser bei einem Bier in Berlin ;-)!)

    Also, Sebastian, weiter so! Ich finde das toll – aber bedenke, dass man damit nur einen Hallo-Wach-Ruf absetzen wird. Da muss hinterher noch mehr folgen – insbesondere von Seiten der Schüler.

    Liebe Grüße
    Dummerchen

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  5. @ Kiev und Dummerchen

    Hallo ihr beiden. Ich packe meine Antworten mal ins Paket, um mich nicht unnötig zu wiederholen.

    Zunächst vielen Dank für eure erbaulichen Worte, die Anregungen, Vorschläge und Einsichten. Sehr nett von euch.

    Mir ist klar, dass das was ich tue im Grunde nur ein klitzekleiner Tropfen auf den heißen Stein ist. Es liegt gar nicht so sehr in meinen Händen, was am Ende bei den Schülern wirklich herauskommt. Über die Begrifflichkeit „Unterrichten“ kann man sicherlich diskutieren. Ich weiß genau, was du meinst, Dummerchen. Neben der Info bräuchte es Wiederholung, Vertiefung und vor allem Eigeninitiative, um das Aufgenommene auch umzusetzen. Sonst hat man etwas gehört, aber nichts gelernt.

    Wäre schön, wenn mir die Schule für jeden Leistungskurs ein Schulstündchen „spendieren“ könnte und ich dann in den ca. 35 Unterrichtsstunden des Schuljahres alle Schüler Stück für Stück fit machte für die finanzielle Zukunft. Das geht natürlich nicht – zumindest bei den aktuellen Strukturen – und, ganz wichtig, das würde ich auch gar nicht wollen.

    Ich mache mir keine Illusionen, dass ALLE Schüler, die in meinem Vortrag saßen, später auf Pfaden wandeln, die wir hier eingeschlagen haben.

    Nein, meine Intention ist tatsächlich nur, einen gedanklichen Samen zu setzen. Die Schüler sollen zunächst einfach nur überhaupt von diesem Konzept – das ja auch verschiedene Ausprägungen haben kann – gehört haben. Gerade aufgrund der freiwilligen Basis, sitzen auch nur Schüler – an ihrem freien Tag! – bei mir, die Eigeninitiative gezeigt haben. Die Uninteressierten erreiche ich gar nicht.

    Was die Schüler tatsächlich neben meinen Ausführungen bekommen, sind Folien vor die Augen, die eine Art „Schritt-für Schritt“-Anleitung darstellen. Sie machen sich Notizen oder – so läuft das heutzutage 😉 – fotografieren sie ab. Über einen ausgedruckten Bogen, den alle mitnehmen, denke ich nach.

    Also genau dieses „Hallo Wach“ ist mein eigentliches Ziel. Wer sich später mit der Verwendung seiner Geldmittel, mit Vermögensaufbau und Rente auseinandersetzen muss, kann nicht behaupten „Davon habe ich noch nie gehört“, im Gegenteil muß es heißen „Ach, davon hat doch dieser Typ erzählt….“. Damit bin ich zunächst zufrieden 🙂 .

    Deutlich mache ich auch, dass die Schüler sich nach dem Vortrag selbstständig um weitere Infos bemühen müssen, wenn sie das Gehörte erfolgreich umsetzen wollen. Es gibt immer wieder Ausgaben von Finanztest, die ganz simpel Schritt für Schritt erklären, wie man zu einem ETF-Sparplan kommt (was ich mit meiner begrenzten Zeit gar nicht leisten kann). Eine schöne Methode, um eine Gewohnheit einzurichten. Diese Dinger können bis zur Rente laufen.

    Zielgruppengerechter wären vielleicht Onlineangebote, aber da kenne ich mich zuwenig aus. Was ist seriös, was kann ich empfehlen? Aber auch hier können die Schüler ihren eigenen Weg gehen.

    Was den Lehrerjob anbelangt, Dummerchen, habe ich in der letzten Dekade einen Haufen Eindrücke mitgenommen. Mein bester Kumpel ist Klassenlehrer, ich selbst arbeite in Schulen – nebenher auch im Förderverein oder mal als Elternsprecher – und war gar mal 4 Monate „ordentlicher“, also angestellter Lehrer, um auszuhelfen. Ich kenne die Belastungen für Schullehrer aller Jahrgänge recht gut. Daher auch meine Verteidigungshaltung, wenn von irgendwoher das Lehrerbashing kommt. Den Lehrern, die ich unterbreche, nehme ich daher gar nichts übel, sondern habe vollstes Verständnis für ihre Situation.

    Aber auch darüber läßt sich ja trefflich bei einem Bier in Berlin sprechen 😉 .

    Und sag mal, wurde jetzt nebenher das große Geheimnis gelüftet, welchen anderen Berufsweg Dummerchen dank seiner finanziellen Möglichkeiten eingeschlagen hat? Darüber wurde doch an anderer Stelle ausgiebig spekuliert 🙂 .

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    • Hmm, so groß ist das Geheimnis mittlerweile nicht mehr. Ich erzähle es jedem, der danach fragt. Die Spekulation war damals Teil des Artikels – hat so herrlich zum Nachdenken angeregt ;-).

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