Die Wahl des Brokers

Die Auswahl des Brokers ist zwar längst nicht so wichtig wie die Investitionssumme, Asset Allokation oder Produktauswahl innerhalb einer Anlageklasse, doch die falsche Brokerwahl kann langfristig eine Menge Geld und Nerven kosten.

Freunde, Kollegen  und Leser fragten mich zuletzt häufig, bei welchem Broker ich bin, wie man zu einer Entscheidung gelangen könnte und welche Erfahrungen ich gesammelt habe. Da keiner meiner 170 Artikel dieses Thema ausführlich behandelte, wird es höchste Zeit.

Vor etwas mehr als 3 Jahren musste ich mich erstmals für einen Broker entscheiden. Mein Arbeitgeber kündigte damals ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm an.

Ich hatte wenig Ahnung und somit auch nicht viele Auswahlkriterien. Es sollte einfach eine bekannte (Direkt-)Bank ohne schlechten Ruf sein, die Aktienkäufe zu niedrigen Gebühren anbietet. Meine Wahl fiel schnell auf die DAB, die später in die Consorsbank integriert wurde. Bis heute habe ich die Entscheidung nicht bereut.

Eine schöne Übersicht mit allen wichtigen Infos zur Consorsbank als Onlinebroker bietet Thomas hier an.

Auf seiner Startseite findet ihr auch eine tolle zweiseitige Tabelle mit den Konditionen der wichtigsten Anbieter.

Ein Kriterium sind die Ordergebühren an inländischen und ausländischen Handelsplätzen. Vor allem bei den Auslandsbörsen unterscheiden sich die Onlinebroker teils erheblich. Manchen bieten dies erst gar nicht an. Auch beim Handel an inländischen Börsen gibt es Unterschiede. Manche Anleger mögen denken, „die paar Euro machen den Kohl nicht fett“, doch ich habe kein Geld zu verschenken. Und bei 15-20 Orders pro Jahr über 40+ Jahre können auch Beträge von jeweils 5-10 Euro einen Unterschied ausmachen, zumal dieses Geld dann nicht jahrzehntelang für dich arbeiten kann.

Bei der Consorsbank zahle ich 10 Euro pro Order (zuvor waren es 8 Euro bei der DAB), sodass ein Ordervolumen unter 1.000 Euro nicht besonders sinnvoll ist, sofern man keinen Sparplan hat, bei dem günstigere Konditionen gelten.

Wer automatisierte Sparpläne einrichten möchte, sollte sich bei der Brokerwahl genau informieren, welche Aktien bzw. ETFs dafür zur Verfügung stehen und wie hoch die Ordergebühren sind. Dafür reicht in der Regel ein Blick auf die Website des Brokers.

Dagobert Duck

Bei Sparplänen gibt es ein weiteres Kriterium, das viele Anleger nicht bedenken: Handelsplatz und Uhrzeit der Ausführung.

Thomas schreibt, dass Sparpläne der Consorsbank an der Börse München zwischen 8 Uhr und 8:30 Uhr ausgeführt werden. Das wäre für mich definitiv ein Ausschlusskriterium, wenn ich Sparpläne hätte. Informiert euch unbedingt beim Broker, zu welchen Zeiten die Sparpläne an welchem Handelsplatz ausgeführt werden.

Bei einer solchen Zeit (8 Uhr in Deutschland) sind die Spreads enorm hoch, vor allem bei Aktien kleinerer Unternehmen und natürlich bei amerikanischen und asiatischen Aktien, die in Europa wenig gehandelt werden. Ich kaufe meine US-Aktien zwischen 16 Uhr und 21:30 Uhr an deutschen Handelsplätzen. Ausnahmen lasse ich nur zu, wenn die Aktie auch außerhalb der US-Handelszeiten liquide in Deutschland gehandelt wird und somit mit geringem Spread. Walt Disney war ein solches Beispiel in den letzten Monaten.

Den aktuellen Spread, also die Differenz zwischen Bid und Ask, findet ihr z.B. auf finanzen.net – hier exemplarisch für Disney am Handelsplatz Lang & Schwarz. (wird natürlich nur aktualisiert, während die jeweilige Börse geöffnet ist).

Die Erreichbarkeit ist ein weiterer Faktor. Nicht jeder möchte tagelang auf die Beantwortung einer E-Mail oder einer Anfrage per Kontaktformular warten. Viele fordern, wenn schon keine Filiale, dann doch zumindest eine Telefonnummer, bei der ein echter Mensch abhebt. Auch hier fallen einige Broker aus dem Raster.

Bei der Consorsbank wurden meine Fragen in den letzten 3 Jahren zufriedenstellend per Mail beantwortet.

Nicht unwichtig ist auch das Handling von Dividenden. Die Kosten der Quellensteuer-Rückerstattung bei Auslandsdividenden unterscheiden sich erheblich. Falls ihr diese Info auf der Website nicht findet, fragt nach.

Von einem kleinen Anbieter habe ich gehört, dass die Aktien immer erst 3-5 Werktage nach dem Kauf im Depot sichtbar sind. Das wäre für mich ein Ausschlusskriterium.

Das letzte und für mich unwichtigste Kriterium sind Layout und Daten der Portfolio-Übersicht. Weitere Aspekte beleuchtet Thomas auf seine Seite.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Jeder Broker hat Vorteile hier, Nachteile dort. Ich hatte mein Depot nur bei einer Bank, kann also nicht vollständig vergleichen.

Entscheidet euch nicht überstürzt für einen Broker, sondern vergleicht in Ruhe.

Ich würde mich freuen, wenn der Beitrag zu einer kleinen Diskussion führen würde. Bei welchem Broker seid ihr? Welche Erfahrungen habt ihr dort gemacht? Habt ihr eure Aktien schon mal von einem Broker zum anderen transferiert? Ist dies schmerzfrei vonstatten gegangen? Ich hätte z.B. Angst, dass die Kaufkurse nicht vernünftig übertragen werden und ich gezwungen werde, Steuern zu zahlen, ohne verkauft zu haben.

Ich freue mich auf eure Kommentare!

 

37 Gedanken zu „Die Wahl des Brokers

  1. Hey Stefan!

    Ich bin auch bei der Consorsbank. Bisher ging alles schnell und ich konnte per Telefon auch immer jemanden erreichen. Was mich aber etwas schmunzeln lässt, ist der direkte Vergleich der Sicherheit von ING-DiBa (dort habe ich noch Konten) und der Consorsbank. Bei der ING-DiBa werde ich zum LogIn zweimal geprüft. Ehrlich gesagt, wäre es mir auch lieber, wenn das bei meinem Depot so wäre, auch wenn es etwas umständlicher ist.
    Leider hat im Moment Tim Schäfer Probleme mit Consors …

    Was mir noch interessant vorkam, war, dass Christian vom Hamsterradblog schreibt, dass er bei keinem deutschen Anbieter mehr ist, u.A. um die Aktien gegen politische Raubzüge zu schützen. Was denkst du darüber? Der Artikel ist hier: http://bit.ly/2icSPHA

    Viele Grüße aus BaWü,

    Anna

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    • Hi Anna,

      das freut mich zu hören!

      Passwort-Prüfung beim Login und TAN-Prüfung übers Smartphone lediglich für Transaktionen/Änderungen finde ich ausreichend. Ich bin noch bei zwei anderen Banken (Girokonto und Tagesgeldkonto) und dort läuft es genauso.

      Von Tims Anruf habe ich gehört. Sieht so aus, als wolle die Bank nicht länger die zusätzlichen Kosten tragen, die dadurch entstehen dass er in New York lebt.
      Wenn alles nach Plan läuft, werde ich Tim im Frühjahr in New York besuchen.

      Ob man mit ausländischen Brokern einen ruhigeren Schlaf findet, muss jeder selbst entscheiden. Auch die Consorsbank ist ja kein deutscher Anbieter, sondern gehört zur BNP Paribas, einer französischen Bank.

      Viele Grüße aus Berlin,
      Stefan

      PS: Mit Enteignungen ist nicht zu spaßen. Mit den Linken sitzt sogar eine Partei im Bundestag, die auf Seite 78 ihres aktuellen Parteiprogramms schreibt, welche Branchen sie gern verstaatlichen würde: Banken, Versicherungen, Energiekonzerne, Pharma- und medizinische Industrie, die Post, die Telekommunikationsinfrastruktur sowie „weitere Schlüsselindustrien“.

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  2. Guter Artikel! Sicherlich ist die Auswahl sehr wichtig – jedoch sollte man sich da auch nicht total verrückt machen. Oft ist es besser, wenn man nach kurzem Vergleich einen Broker auswählt und dann erstmal Erfahrungen mit der Börse und dem Broker machen. Eine Depotübertragung ist in der heutigen Zeit auch gar nicht mehr mit so viel Aufwand verbunden. Aus Fehlern lernt man 🙂

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  3. Ein Aktiensparplan z. B. bei Consors ist teuer, nicht nur wegen der 1,5 % Gebühr, sondern auch wegen der ungünstigen Anschaffungskosten. Auch die normalen Gebühren sind recht hoch. Interessant ist nur die Depotübertragungsaktion für Neukunden. Mir gefallen DIBA und onvista oder Comdirect besser.

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  4. Ich hatte mein Depot bei der DAB fast 20 Jahre und war sehr zufrieden. Leider wurde sie mit Consors verschmolzen und ich wechselte zu OnVista. Ausschlaggebend waren die günstigen Kaufgebühren. Ich zahle im Freebuy-Model nur 1,50 € Handelsplatzgebühr für Käufe (da lohnen auch Käufe ab 1.000 €), Verkäufe kosten aber ganz normal. Die Aktien werden nach dem Kauf sofort eingebucht, d. h. ich muss nur die Ansicht aktualisieren und fertig. Dividenden kommen zeitnah und kosten nichts. Ich habe noch bei der ING-DiBa zwei Depots. Auch da bin ich zufrieden, geht etwas langsamer, aber ebenfalls keine Probleme.
    Letztlich ist es so, wie du schreibst. Man muss seine Bedürfnisse kennen und dann den Broker wählen. Die grundsätzlichen Sachen sollten alle können, sonst machen die bald wieder zu.

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  5. Ich bin schon seit Schmidt-Banks Zeiten (war eine Regionalbank) bei Consors, also so an die 20 Jahre. Bisher hatte ich nur einmal Probleme mit dem Steuerabzug bei ITT, die sich in drei Tochterunternehmen aufspaltete. Dabei wurden von Consors die neu einbuchten Aktien steuerlich so behandelt als wären es Kapitalerträge, dabei war es von mir bereits bezahlte Aktien, die unter anderen Namen eingebucht wurden. Das hat mich damals ca. 1000 € unberechtigte Steuer gekostet. Obwohl ich massiv interveniert habe, blieben sie dabei.
    Sonst hatte ich noch keine Probleme.

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  6. Ich bin mit der Consorsbank nicht zufrieden – ich komme auch von der DAB und fand mich dort besser aufgehoben. Bei der Consorsbank fehlt mir z.B. die Möglichkeit, ebenmal einen RT-Kurs zu bekommen, oder die oberen Level der Orderbücher einzusehen, was tw. bei engen Nebenwerten sehr wichtig ist. Ich habe auch teilweise schon im Direkthandel sehr sehr schlechte Preise bekommen – so habe ich mal den Fehler gemacht, dort blind zu den auf der Consorsbank gestellten Preisen zu kaufen und habe das dann erst kurz danach über einen anderen Broker kontrolliert, bei dem ich Orderbucheinsicht habe – ich war dann äußerst sauer auf die Consorsbank und auch auf mich selbst, dass ich so blöd war, blind im Direkthandel zu kaufen – Lehre: niemals ohne Sicht auf Realtime-Preise kaufen. Man kann m.E. bei der Consorsbank nur handeln, wenn man aus anderer Quelle noch RT-Preise erhält. Auch finde ich die Ordergebühren der Consorsbank fürs Gebotene viel viel zu teuer – für den Preis des Verkaufs einer Aktienposition und Neukauf einer anderen Position kann ich bei meinen Positionsgrößen locker mit der Familie exzellent beim Nobelitaliener essen gehen. Ich bin auch noch bei Interactive Brokers, das ist für der beste Broker von Allen, und die Handelsgebühren in den USA kosten dort einen bis wenige USD. Wahrscheinlich wechsle ich von Consors demnächst – entweder zu degiro oder zur DKB, letztere haben zwar auch keine RT-Preise haben aber billige Gebühren…

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  7. Hab mich noch ein wenig informiert:

    – Bei Flatex zahlt man Gebühren für jede Dividendenzahlung. Das ist ein absolutes No-Go in meinen Augen.
    – Degiro führt keine Abgeltungssteuer ab, dafür die Quellensteuer. Das könnte Mehrarbeit bei der Steuererklärung bedeuten.
    – Die Preise, die Degiro in den eigenen Preisvergleichen angibt, sind häufig Netto-Werte, die mit den Brutto-Werten der Konkurrenz verglichen werden. Schweinerei.
    – Da Degiro keine Bank ist – wird der Handel dort weniger stark kontrolliert als es bei Banken der Fall ist?
    – Ein Depotwechsel bei Degiro ist nicht kostenlos (10 Euro pro Position). Deutschen Brokern ist dies hingegen verboten.
    – Bei Degiro gibt es zusätzlich noch „pay-per-use“ Gebühren.
    – Onvista hat angeblich das hässlichste Portfolio-Dashboard.

    Auch den Finanzwesir möchte ich gern noch zitieren:

    Degiro sagt von sich: „Bereits seit vielen Jahren gilt Degiro als zuverlässiger Partner für in den Niederlanden ansässige institutionelle Anleger.“

    Mit anderen Worten: Degiro kommt aus der Geschäftskundenwelt und öffnet seine Plattform nun auch für Privatanleger.
    Geschäftskunden haben ganz andere Wünsche als Endkunden. Natürlich will ein Institutioneller eine Abrechnung, aber ihm reichen die Rohdaten. Für die Aufbereitung hat er eine eigene Abteilung.
    Ich frage mich: Wo bleibt bei einem Tradepreis von zwei Euro die Compliance und der Support? Kann ‒ und vor allem will ‒ ein Broker, der seine Wurzeln in der professionellen Trader-Welt hat, sich mit dem ganzen Klein-klein-Papierkram und dem Endkunden-Geheule abgeben?
    Sie müssen herausfinden, ab wann aus einem „sehr preiswert“ ein „zu billig“ wird.

    Ich bin seit September 1998 bei Consors und habe nie daran gedacht zu wechseln.
    Warum?
    Weil ich mich bei Consors immer darauf verlassen konnte, dass der Papierkram sauber abgewickelt wird. Ich bekomme alle wesentlichen Schriftstücke unaufgefordert und korrekt ins Haus. Muss eine Abrechnung nachträglich korrigiert werden (kommt ab und zu vor), bekomme ich auch hier unverzüglich die korrigierte Version per Post. Mit anderen Worten: Es wird nicht nur gemacht, sondern das, was gemacht wird, wird auch kontrolliert.
    Warum ist mir das wichtiger, als tolles Tagesgeld oder ausgefuchste Ordermöglichkeiten?
    Weil ich hier richtig Zeit spare. Viele Zahlen, die ich von meinem Broker bekomme, kann ich nur sehr schwer bis gar nicht nachvollziehen. Für mich fallen die Zahlen einfach vom Himmel. Ich trage sie in die Steuererklärung ein und seit 1998 gibt das Finanzamt sein ok dazu.
    Deshalb vertraue ich der Consors-IT. Würde ich das nicht tun, müsste ich tagelang am Schreibtisch sitzen und die Transaktionen aufdröseln.
    Das will ich nicht, denn das ist kein passives Investieren.
    Für mich nur der Broker ein guter Broker, der den ganzen Steuer- und Compliance-Kram beherrscht. Auf diesem Gebiet suche ich einen verlässlichen Partner und ich bin auch bereit, das zu honorieren.
    Die Steuergesetze ändern sich dauernd, und die Banken müssen das irgendwie in ihre IT-Landschaft einbauen. Das kostet Geld, mein Geld.

    Zitat Ende.

    https://finanzrocker.net/mein-finanz-setup-3-aktiendepots-bei-direktbanken/

    https://www.onlinebrokervergleich.org/depotbanken/degiro/

    https://www.finanzwesir.com/blog/brokerwahl

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    • Die Oberfläche von OnVista ist wirklich etwas trashig.
      Du machst eine Steuererklärung für Kapitalerträge?

      OnVista wurde ja von der comdirect übernommen und die comdirect ist im Visier von PNB, bald sind wir wieder zusammen^^

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      • Ich trage die Zahlen der Jahressteuerbescheinigungen meiner 3 Banken ein.
        Ok, wahrscheinlich würde das Finanzamt nicht meckern, wenn ich das nicht machen würde. Doch es geht um einen Aufwand von 2 Minuten pro Jahr 🙂
        Durch die Günstigerprüfung bekommt man Geld zurück, wenn der persönliche Steuersatz über dem Abgeltungssteuersatz liegt.
        Darüber hinaus bilde ich mir ein, es wird auch geprüft, ob man zu viel Quellensteuer für Auslandsdividenden gezahlt hat. Aber das ist wohl nur ein Traum von mir.

        So oder so: Für die Günstigerprüfung lohnt sich der Aufwand von 2 Minuten pro Jahr, denke ich 🙂

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        • Eher zu wenig 😉 Die Günstigerprüfung stellt sicher, dass diejenigen mit hohen persönlichen Steuersätzen nicht mehr zahlen als den Abgeltungssteuersatz von 25% zzgl. Soli.

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        • Lt. Lohnsteuerhilfe ist die Günstigerprüfung hierfür gedacht: „Liegt Ihr persönlicher Steuersatz unter 25 Prozent – also unter dem Prozentsatz der Abgeltungssteuer – können Sie beim Fiskus eine Günstigerprüfung beantragen. Zu viel bezahlte Steuern erhalten Sie dann vom Finanzamt zurück.“ Im anderen Fall brauchst du die Kapitaleinnahmen gar nicht erst angeben, da sie ja eh bereits mit dem günstigeren Steuersatz belegt wurden. Somit ist Alexanders aussage korrekt.

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    • Siehe auch das Jens-Rabe-Video zu DeGiro. Da lasse ich die Finger von.

      Bin selbst bei Comdirect und rundum zufrieden. Klar, günstiger wäre schön. Preislich, Service und Layout sind aber angemessen.
      Von IB lasse ich letztendlich auch die Finger, weil ich ansonsten den ganzen Steuerkram an den Hacken hätte.

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  8. Hi,
    Da ich bezüglich ausländischer Aktien etwas exotischere Ziele habe bin ich inzwischen bei verschiedenen. Zu Beginn hatte ich comdirect – in vollen Bewusstsein dass die nicht die günstigsten sind, aber ich war immer sehr zufrieden. Für Ausland wird es aber richtig teuer, deshalb habe ich banx. Intern ist da Interactive Brokers dahinter, genau wie auch bei lynx oder ähnlichen lowcost Anbietern die noch degiro heißen. IB ist sehr günstig was Aktien in Japan, USA und ähnlichen großen Märkten angeht, dazu viele Möglichkeiten wenn man Optionen handelt. Vor allem ist es aber schon für professionelle Anleger und für Trader gemacht, bietet da auch exzellente Aufführung zu wirklich billigen Preisen (verkaufen t.b. möcht ihr Orderbuch), man muss aber auch selber die Steuern erklären und zahlen.

    Und dann habe ich noch sbroker, weil die den absolut besten Zugang zu Börsen im Ausland haben. Und meine Deutschen Aktien liegen da, weil ich da die Möglichkeit will zur hv z gehen, was über banx kompliziert ist…

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  9. Für meine Ansprüche bin ich mit der ING-DiBa völlig zufrieden. Gut, knapp 10€ Ordergebühren – ginge wohl günstiger. Aber bei 8-10 Käufen im Jahr nicht so das Problem. Zumal ich dank Werbungen immer mal 10 Freetrades erhalte. Dazu ein kostenloses Depot, prima Abrechnungen, alles für´s Finanzamt vorbereitet. Passt.

    Hervorheben möchte ich den Telefonservice. Immer freundlich, kompetent, weiterhelfend. Selbst am Sonntag. Die Bindung würde mir den Wechsel zu einem günstigerem Broker schwer machen.

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  10. Ich bin auch bei der Consorsbank und habe aber alle Konten und Depots geräumt. Ich bin zur Consorsbank wegen einer Neukundenaktion und der Möglichkeit eines kostenlosen ETF-Sparplans. Leider musst ich feststellen, dass der ETF-Sparplann offenbar jeweils am Tageshöchstkurs ausgeführt wurde. Du hast das Problem ja auch angesprochen. Ich fand die Nutzeroberfläche auch irgendwie unübersichtlich. Bin jetzt wieder bei der ING-Diba. Hier gefällt mir vor allem, dass das Tagesgeldkonto gleichzeitig auch das Verrechnungskonto ist. Auch wenn die Verzinsung derzeit marginal ist, ist das doch eine schöne Sache.

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  11. Ich selbst bin viel zu lange treuer Kunde der Consorsbank geblieben: die waren früher mal innovativ und preisgünstig. Nun sind mit der Zeit meine Transaktionen mit wachsendem Vermögen größer geworden, so dass die Consorsbank gemäß ihres volumenabhängigen Preismodells von mir mittlerweile bis zu 69€ pro Order verlangt – und das an einer Inlandsbörse (siehe https://www.consorsbank.de/ev/Service-Beratung/Preise-Zinsen#1Wertpapierhandel ). Bei der Onvista Bank oder flatex z.B. kostet die gleiche Order unabhängig von der Größe nur ca. 10% dieses Preises.

    Richtig geärgert hat mich in letzter Zeit, dass die taggleichen Teilausführungen an einigen Börsenplätzen bei Consorsbank nicht kostenlos sind. In einem Fall habe ich die heftige Mindestgebühr von 54,95€ für Order an einer Auslandsbörse sage und schreibe 11 Mal berechnet bekommen an einem einzigen Tag. D.h. ich habe über 600€ Gebühren gezahlt für eine einzige Order im Volumen von ca. 20.000€, das sind 3%!!!. Ich habe mich natürlich bei Consorsbank beschwert und das einzige was man mir angeboten hat waren einige wenige kostenlose Trades. Ich bin fertig mit Consorsbank und suche nun nach einem neuen Broker. Ich war fast 20 Jahre treuer Consorskunde und fühle mich abgezockt…

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    • Welche Aktie war das, zu welcher Uhrzeit (ungefähr) und auf welchem Handelsplatz?
      Klingt für mich so, als sei diese Aktie zu dieser Zeit auf diesem Handelsplatz nicht liquide genug gehandelt worden. Wie viele Aktien gerade auf welchem Handelsplatz über Consors gehandelt werden können, wird vor dem Kauf aber angezeigt.
      Und bei meinem letzten Blick ins Preisverzeichnis waren Teilausführungen kostenlos.
      Wie viele Minuten lagen zwischen der 1. und der 11. Teilausführung?

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      • Es ging in diesem konkreten Beispiel um den Kauf von Gruppo Mutuionline (das ist das führende FinTech-Unternehmen in Italien mit einer Marktkapitalisierung von €500Mio). Ich wollte aufgrund der Marktenge in D an der italienischen Heimatbörse in Mailand kaufen. Die Teilorders wurden dort ALLE innerhalb von 2 Minuten abgewickelt – mir aber 11mal berechnet. Ich habe etliche andere ähnliche Beispiele auch an US-Börsen wo dann die Grundgebühr von ca 20€ zigfach berechnet wurde. Über die Fallstricke mit hohen Gebühren für Teilausführungen an Auslandsbörsen kann man leider ziemlich leicht stolpern bei der Consorsbank…
        😦 stw

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        • Ok, italienischer Micro Cap.
          Aktuell hat die Consorsbank für dieses Unternehmen an dieser Börse 115 Stück im Bid und 113 im Ask. Das wären nicht mal 2.000 Euro. Man sieht also, dass es mit einer 20.000 Euro Order schwierig werden würde.
          Über Frankfurt oder Tradegate wären derzeit 1.000 Stück handelbar, jedoch leider nur mit recht hohen Spreads.

          Wie gesagt: Jeder hat halt seine Kriterien. Italienische Micro Caps möchte nicht jeder handeln. Bei mir gab es in 3 Jahren keine einzige Teilausführung. Und mit den Spreads war ich immer zufrieden.

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        • Ja, kein Broker ist für alle Anlegergruppen gleichermassen geeignet. Mag sein, dass Consorsbank für kleine Anlagesummen immer noch akzeptable Konditionen hat. Aber das volumenabhängige Modell mit 0,25% vom Orderwert ist ab einem bestimmten Anlagevolumen einfach nicht mehr konkurrenzfähig gegenüber den Anbietern mit Flat-Fee wie Onvista. Daher sollte zumindest jeder Consorskunde mit etwas größeren Orders da mal vergleichen… mir selbst ist das viel zu spät aufgefallen und ich habe viel Geld verschenkt (ganz abgesehen vom Ärger mit den Teilausführungen an Auslandsbörsen).
          Ich war ja auch wie Du viele lange Jahre lang zufrieden mit Consorsbank – allerdings bei wesentlich kleineren Orders als heute.

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  12. Ich kann nur jedem empfehlen sich DEGIRO anzuschauen. Egal was für Gerüchte hier in Umlauf gesetzt werden (von wegen Nettobeträge, und so). Wird wohl mit der fehlenden Bereitschaft von DEGIRO zusammenhängen, keine Adlinks oder überhöhte Provisionen für Werbung auszugeben.
    In den USA habe ich heute z.B. 0,84 Cent für den Verkauf von 100 Monsanto (ca. 10.350 EUR) bezahlt.
    An internationalen Börsen wird zwischen 2 und 4 EUR plus 0,02 % des Transaktionswertes verlangt. (Natürlich kommen Stamp Duty an der LSE und sonstige Scherze noch hinzu. Aber das sollte jeden Börsianer der nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen kommt, klar sein.) In den USA wird eine Grundgebühr von 0,50 EUR + 0,004 Dollar pro Aktie verlangt.

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      • Da DEGIRO halt keine Abgeltungssteuer nach Deutschland abführt oder irgendwas ans Finanzamt meldet, musst du halt jedes Jahr eine Steuererklärung machen mit der Anlage KAP. Du bekommst von DEGIRO im Frühjahr des Folgejahrs eine Steuerbescheinigung (wie bei allen anderen auch). Mit dieser kannst du die Steuererklärung dann ausfüllen. Den Zeitaufwand würde ich mit weniger als 10 min je Jahr ansetzen.

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      • Da ich Österreicher bin kann ich nicht sagen wie das in Deutschland läuft. Aber bei uns läuft es ähnlich wie @Peter Schulze beschrieben hat.
        Die jährliche Steuerbescheinigung kann man bei DEGIRO via PDF im Feb/Mrz/Apr. abrufen. Danach bei FinanzOnline die Daten der jährlichen Steuererklärung ergänzen und dann auf die Rücküberweisung vom FA warten.

        Der größte „Kulturschock“ den ich beim Umstieg hatte war, daß es tatsächlich keine Belege gibt. Die Steuerbescheinigung ist das einzige (offizielle) PDF das es gibt (außer primitive Listenpdf von Transaktionen, die man sich westlich übersichtlicher als CSV/XLS-Daten holen kann). Aber da ich zur gleichen Zeit auch ein Konto bei Captrader/IB hatte und es dort auch genau Null Belege gab, habe ich dieses ausufernde Belegwesen das es bei uns gibt als germanische Eigenheit abgehakt. Spart ein paar MB Speicherplatz pro Jahr :-).

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        • Vielen lieben Dank für Eure super-wertvollen Ratschläge, ich habe wichtiges hinzugelernt. Mir war nicht klar, dass DEGIRO für deutsche Anleger eine Steuerbescheinigung bereitstellt wie alle anderen auch. Damit ist deren Umgang mit der Steuer für deutsche Anleger ja eher ein Vorteil gegenüber der in bei deutschen Brokern üblichen automatischen Abführung der Kapitalertragsteuer ans Finanzamt. Ich denke ich werde DEGIRO tatsächlich mal ausprobieren und dann auf meinem Blog http://www.high-tech-investing.de berichten.

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        • Bin begeistert von Degiro, die Auswahl an Titeln ist großartig (Mutui online ist auch verfügbar, super Unternehmen übrigens!), die Gebühren niedrig und der Broker gibt die niedrigen Zinsen als Wertpapierkredit weiter (aktuell zu 1,25% Zinsen). Die Spreads sind super und US-Aktien können für 50 Cent gehandelt werden.
          Wer also sein Depot Hebeln möchte und nicht nur Standardwerte handeln will –> Degiro ist euer Broker!

          Für diejenigen, die nicht Hebeln wollen gibt es auch ein „Custody“ Depot. Einziger Negativpunkt ist, dass es sich für langfristige Dividendeninvestments nicht lohnt, da pro Dividendenzahlung 1€ fällig werden. Durch die günstigen Kaufgebühren ist man aber dennoch 10-20 Jahre kostengünstiger unterwegs, außer man hat Quartalszahler. Außerdem sollte man nicht mehr als 20.000€ in bar auf dem Konto haben, mehr ist nicht abgesichert.

          Zum Thema Hebeln: Ist sicher eine Stilfrage, ich finde es im überschaubaren Rahmen praktisch solange man derart niedrige Zinssätze hat und ob man langfristig eine Immobilie abbezahlt oder das Eigentum an erstklassigen Unternehmen… meine Entscheidung ist klar! Hoffe das löst hier keine Glaubenskriege aus von wegen „Zocken (!) auf Kredit“ oder so 🙂

          Übrigens ist Degiro in Punkto Usability mein absoluter Favorit. Ich war noch nie so zufrieden, rundum.

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        • „Hoffe das löst hier keine Glaubenskriege aus von wegen „Zocken (!) auf Kredit“ oder so“

          Einen Glaubenskrieg werde ich nicht vom Zaun brechen, aber eine grosse Warnung muss ich (als Oldie hier in der Runde) doch aussprechen. Für mich gehört der Aktienkauf auf Kredit auch mit 30 Jahren Börsenerfahrung tatsächlich zu den absoluten NOGOs, das geht gar nicht finde ich.

          „Gerade in Niedrigzinsphasen erscheint es natürlich sehr reizvoll, das billig geliehene Geld in Aktien mit wesentlich höheren Renditeerwartungen anzulegen. Und gerade bei Discountbrokern ist es meist problemlos möglich, sein Depot bis zu 50% zu beleihen und so z.B. bei einer Depotgröße von 50.000 Euro mit fast 75.000 Euro investiert zu sein.
          Dies ist jedoch gerade in Zeiten stark schwankender Kurse mehr als leichtsinnig: Sinkt nämlich vorübergehend der Depotwert, so ist schnell die Beleihungsgrenze erreicht und die Bank wird auf einen Kontoausgleich drängen. Möglich ist dies dann oft nur durch den Verkauf von eigentlich erfolgversprechenden Wertpapieren. Du müsstest also im schlimmsten Fall unfreiwillig in die für Dich ungünstigen niedrigen Kurse hinein verkaufen und Deine Verluste realisieren.“
          (aus http://bit.ly/2l31Ynb )

          Jeder, der schonmal eine üble Baisse wie zur Jahrtausendwende mitgemacht hat, wird Dir bestätigen wie gefährlich der Aktienkauf auf Kredit ist… lass lieber die Finger davon… also doch ein Glaubenskrieg? 😉

          Vielen Dank für das wertvolle Feedback zu Degiro!

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        • Eine Anmerkung dazu auch von mir. Meiner Meinung nach kann es in Ausnahmefällen sinnvoll sein, einen Kredit zu nehmen und das Geld anzulegen. Ein Beispiel:

          Studienkredit mit niedrigen Zinsen und einer Rückzahlungsdauer von 30 Jahren. Dabei sind die Zinsen des Studienkredits bei der Steuer absetzbar, sodass die Zinsen quasi noch niedriger werden. Durch die lange Rückzahlungsdauer kann man Raten in Höhe von 100 Euro zurückzahlen, wobei 100 Euro Jahr für Jahr durch die Inflation weniger Wert sind und sich dadzrch die Raten quasi verringern. Desweiteren braucht man als Absicherung eine BU-Versicherung, sodass man in so einem Fall nicht auf das Aktiendepot zurückgreifen muss. Außerdem braucht man eine Risikolebensversicherung, falls man stirbt, der Markt gleichzeitig im Keller ist und die Hinterbliebenen vom Geld abhängig sind.

          In diesem beschriebenen Fall kann ein Kredit meiner Meinung nach sinnvoll sein. Allerdings halte ich nichts von Hebelprodukte, sondern favorisiere solide Langfriststrategien.

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        • Bei Glaubenskriegen bin ich dabei!
          Ich z.B. habe voriges Jahr, ein paar Tage nach der Übernahme Bayer – Monsanto einige hundert Aktien von Monsanto auf Kredit gekauft, die ich derzeit am auflösen bin. Der Kurs müsste in den nächsten drei, vier Monaten zwar noch um 4%+ (je nach Dollarkurs) steigen, aber irgendwie reichen mir ca. 8000 EUR Gewinn für Null Eigenkapital aus.
          Natürlich führe ich den Werpapierkredit nicht zurück, sondern kaufe mit gleicher Summe andere Aktien, das bei 1,25 % Zinsen, Inflation von 2 %, und einer Dividendenrendite von mindestens 2,5 % netto.
          Ist in meinen Augen, quasi geschenktes Geld. Sollten die Aktien mehr als 10tsd. ins Minus rauschen (Schmerzgrenze, mentaler Stop), dann muß ich nur die Härte aufbringen die Notbremse zu ziehen.

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  13. Meiner Meinung nach braucht man häufig mehrere Broker.

    Consorsbank war meiner erster, wegen der Sparpläne. Die zwar ungünstig ausgeführt werden, aber als Aktions ETF keine Ausgabegebühr haben und ab 25€ frei wählbar sind. Und zweimal im Monat koszenlos(!) extra einmal Einlage, wenn man möchte.
    Leider wurde die letzte ETF Aktion mit der Commerzbank vorzeitig beendet (Ende 2017 statt 2019). Normale Order sind auch jenseits der 1000€ zu teuer, da ein prozentualer Aufschlag zusätzlich erhoben wird.

    Onvista ist im freebuy super (siehe oben). Kostenlose Sparpläne gib es ausreichend, aber der große Nachteil – Nur in 50€ Schritten, dass macht die Aufteilung auf mehre ETF schwer. Zumindest wenn man ein bestimmtes Gewicht im Portfolio haben möchte.

    Degiro ist super günstig, gerade bei exotischen Börsen wie Kanada, aber auch die New Yorker Börse ist echt billig als Handelsplatz.
    Dafür ist die Depot Übertragungen in jede richtig preislich eine Frechheit, genauso wie die Tatsache Das Wertpapiere konsequent verliehen werden. Außerdem muss man sich selber mit den Steuer befassen und das gab manchmal schon Probleme, weil die Dokumente von Degiro vom Finanzamt nicht akzeptiert wurden. Vom Zeitaufwand mal ganz abgesehen.

    Unterm Strich haben alle Vor- und Nachteile. Ich kompeniere sie einfach.

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