Dow Jones – Nach der 20.000 ist vor der 1.000.000

Der Dow Jones Industrial Average ist ein Aktienindex, der 1884 von den Gründern des Wall Street Journal und des Unternehmens Dow Jones – Charles Dow und Edward Jones – geschaffen wurde.

Damals bestand der Index aus 9 Eisenbahngesellschaften, einer Dampfschifffahrtsgesellschaft und einer Geldtransfergesellschaft. Heute enthält er 30 der größten börsennotierten US-Unternehmen, darunter Apple, Microsoft, Coca-Cola, Walt Disney, Johnson & Johnson, Procter & Gamble, McDonald’s und Nike.

In der vergangenen Woche knackte der Dow Jones erstmals die Marke von 20.000 Punkten. Für die meisten Börsianer liegt die nächste große Marke – die 30.000 – in nahezu unerreichbarer Ferne.

Doch ich kann euch beruhigen: So ziemlich jeder von euch wird das Überschreiten der 100.000 Punkte noch miterleben. Ich gehe sogar noch ein paar Schritte weiter: Einige von uns werden sehen, wie der Dow die Million knackt.

Wie das geht? Mit Sport, Obst, Gemüse und dem Zinseszinseffekt.

Von Ende 1950 bis Ende 2016 legte der Dow Jones um 6,94% pro Jahr zu. Schreibt man diese Wachstumsrate in die Zukunft fort (ausgehend von 19.762,6 Punkten Ende 2016), so sehen wir

  • 25.000 Punkte im Jahr 2020,
  • 30.000 Punkte im Jahr 2023,
  • 40.000 Punkte im Jahr 2027,
  • 100.000 Punkte im Jahr 2041 (ich wäre dann 55),
  • 500.000 Punkte im Jahr 2065 (ich wäre dann 79),
  • 1.000.000 Punkte im Jahr 2075 (ich wäre dann 89).

Lächerlich? Vermutlich wurde im Jahr 1900 auch irgendwo jemand ausgelacht, weil er behauptete, im Jahr 2000 würde der Dow-Jones-Index noch existieren und bei mehr als 10.000 Punkten stehen. Das Jahr 1900 schloss der Dow mit knapp 52 Punkten ab.

Hier habe ich das Ganze grafisch für euch veranschaulicht. Dabei gilt es zu beachten, dass die Werte im Zeitraum 1789 bis 1896 wissenschaftlich ermittelt wurden auf der Grundlage anderer Aktienindizes. Die Erstnotiz des Dow Jones lag 1896 bei 40,94 Punkten.

Dow Jones

“For 240 years it’s been a terrible mistake to bet against America, and now is no time to start. America’s golden goose of commerce and innovation will continue to lay more and larger eggs. America’s social security promises will be honored and perhaps made more generous. And, yes, America’s kids will live far better than their parents did.” (Warren Buffett)

 

10 Gedanken zu „Dow Jones – Nach der 20.000 ist vor der 1.000.000

  1. Hi,

    Ich habe das nie so betrachtet, aber du hast vollkommen recht! 😀

    Du hast nur ein lineares Wachstum angenommen, oder? Die Grafik scheint ja sogar ein noch stärkeres Wachstum in der Vergangenheit zu suggerieren. Vielleicht n*log(n) oder sogar noch mehr? Dann würden wir die Million noch früher sehen. 😀

    Alles Gute,

    Ferhat

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    • Hi Ferhat,

      das Wachstum in der Darstellung ist exponentiell. Es sieht nur durch die logarithmische Darstellung linear aus. Schau mal auf die Achse: Die Entfernung von 10 bis 100 ist genauso groß wie von 100 bis 1000.

      Aktiencharts, besonders die langfristigen, betrachte ich lieber logarithmisch. In meiner Darstellung sieht man z.B. auf den ersten Blick, dass der Rückgang in der Großen Depression ab 1929 sehr viel stärker war als 2000-2003 oder 2007-2009. Die normale Darstellung hingegen verzerrt das Bild: goo.gl/G4jvRB

      In den Charts auf http://go.guidants.com/#c/Analyse kann man mit einem Klick auf logarithmisch wechseln. In meiner Excel-Darstellung war es genauso einfach.

      Viele Grüße, Stefan

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  2. Von Januar 1897 bis Januar 2017 stieg der Dow Jones durchschnittlich 5,24% jährlich. Sollte er 5,71% jährlich steigen, wie Warren Buffett denkt, wird der Dow Jones 2100 die 2.000.000 Punkte erreichen. Und das ist machbar, denn in der Ära von Internet, herrscht viel mehr Interesse um die Aktien als vor dem Internet.
    Doch uns, die noch keine Millionäre sind, interessiert z.B., wann unseres Portfolio den Wert von einer Million Euro erreichen kann. Wenn also der Wert des Portfolio ohne weiteren Aktien-Zukäufen nur 5,24% jährlich steigt und Dividenden werden nicht reinvestiert,
    von heutigem Wert 50.000 Euro wird 1 Million nach 59 Jahren
    von heutigem Wert 100.000 Euro wird 1 Million nach 45 Jahren
    von heutigem Wert 150.000 Euro wird 1 Million nach 38 Jahren
    von heutigem Wert 200.000 Euro wird 1 Million nach 32 Jahren
    Doch wir werden sicherlich jährlich (bis zur Rente oder Arbeitslosigkeit) die Aktien zukaufen, damit wir früher die Million in Aktien haben.
    Ganz egal ist es, dass wir neben den amerikanischen auch die deutschen, britischen, spanischen, französischen und holländischen Aktien besitzen. Wichtig ist nur, dass wir nicht zu teuer die Aktien gekauft haben. Also lieber die günstigen Aktien BASF, BMW, Iberdrola, Munich Re, Sanofi, R.D.Shell kaufen, als die 2x überbewerteten Aktien Coca Cola. Und langfristig müssen bei den Unternehmen, die wir kaufen, die Umsätze, Gewinne und Dividenden steigen, weil ihnen die Konkurrenz nicht schadet. Keine kranken Unternehmen wie Nokia oder General Motors kaufen!

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  3. Mir gefällt der Aufwärtsknick nicht den der DJI seit 1930 macht. Ich würde den in meiner persönlichen Kalkulation auf die bis dorthin üblichen Maße zurückstutzen.
    Ich wette, daß der DJI im Jahre 2030 bei 10.000 sein wird und bis zum Jahre 2070 an der 100.000 Linie kratzen wird.

    Das sagt natürlich (Dividendenhater bitte überlesen!) nichts über die bis dorthin gezahlten Dividenden aus, die auch ein paar Pünktchen ausmachen.

    Warum könnte es bei diesen größten Firmen des Globus zu derartigen Einbrüchen kommen (von 20.000 jetzt auf 10.000 in 2030)?
    Die (westlichen) Staaten sind überschuldet. Man könnte es so wie mit dem Banken machen, die Schulden einfach sozialisieren. Das macht der durchschnittlich gebildete, nicht vom Staat bezahlte Bürger (Wahlergebnisse danach: Brexit, Trump) nicht noch einmal mit.
    Was machen wir dann? Wir zetteln eine Kampagne an, wo wir über die Reichen herziehen (Occupy Wallstreet). Wir stimmen den Bürger auf sein Feindbild, den Reichen, den bösen Kapitalisten und Spekulanten (jeder der eine Aktie hält ist ein Spekulant) ein.
    Wenn er das geschluckt hat, dann besteuern wir diese „unpersönlichen“ Firmen, diese Kraken und teuflischen Konzerne einfach anstatt mit wie bisher 35% (Gewinn) + 27% (Quellensteuer, Ausschüttungssteuer) mit 50 bis 75 % (Gewinn) und zusätzlich mit 50 % auf die Ausschüttung. (Als das, was ich beschreibe, passiert alle 50 Jahre einmal. Manchmal war nicht einmal ein Krieg dafür erforderlich.)

    Und schon hat sich für jede Firma das KGV verdoppelt, und schon ist jede Firma im Index nur noch die Hälfte wert (als Folge, wegen Kursverlusten).

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    • Hallo O.T.,

      Jeremy Siegel schreibt in seinem neuesten Buch, dass es zwischen 1802 und 2012 keinen einzigen 30-Jahres-Zeitraum gab, in dem die reale (also sogar inflationsbereinigte) Rendite am US-Aktienmarkt (Dow Jones bzw. vor 1896 Dow Jones Äquivalent) unter 2,6% lag. In allen 20-Jahreszeiträumen liegt das Minimum bei 1%.
      In diesem Zeitraum gab es unzählige Kriege, Staatspleiten, Seuchen, Währungsreformen, Naturkatastrophen, Finanzkrisen, Ölkrisen usw.
      In dieser Zeit gab es niemals negative Aktienmarktrenditen in den USA über Zeiträume von mind. 20 Jahren. Niemals.

      Was passiert eigentlich mit dem Geld, das über eine Verdopplung der Gewinnsteuern eingenommen werden würde? Wird das einfach irgendwo eingelagert? Oder fließt das vielleicht über Konsum in die Unternehmen zurück?

      Viele Grüße, Stefan

      Hier die passende Grafik zu meinen Zahlen: https://stefansboersenblog.files.wordpress.com/2016/09/aktienrenditen-und-haltedauer.jpg

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      • Wenn ich mir den Zeitraum von 1820 bis 1860 anschaue (lt. Deiner Grafik), dann sind da 40 Jahre vergangen, ohne das der Index gestiegen wäre. Sicher, im 20 Jahrhundert hatten wir das nicht.

        Was passiert mit den Steuern die dann bezahlt werden? Was immer mit Steuern passiert, sofern sie nicht schon beim „eintreiben“ verschwinden. Die sozialistischen Bonzen verteilen sie gleichmäßig an ihre Nichten und Neffen, was diese nicht wegschaffen können, werfen sie dem Volk zur Armenspeisung vor.
        Aber definitiv wird vom Staat das Geld nicht sinnvoll ausgegeben. Das sieht man daran wenn man die Schulden den Investitionen gegenüberstellt.

        Für eine Analyse die vor einem Professor standhält (nach Deinen Fragen zu urteilen), bin ich der falsche Mann. Ich bin nur für den gesunden Menschenverstand zuständig.

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  4. Den Chart zeige ich auch immer gerne den Aktienverweigerern aus der ‚viel zu riskant‘-Abteilung. Aber die wollen es einfach nicht hören/sehen/was auch immer. Die jammern lieber weiter…

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  5. Sehr interessanter Artikel! Ich bin 97er Jahrgang und kann dementsprechend darauf hoffen, das durch Albert Einstein als 8. Weltwunder betitelte Zinseszinswachstum der nächsten Jahrzehnte, noch mitzuerleben. Der Dow ist ja der Big Player der USA. Kaum auszudenken, wie sich der kleine S&P 600 Small Cap entwickeln könnte.
    LG

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